"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Mittwoch, 17. Oktober 2012

[Rezension] Totenzimmer (Susanne Staun)


Susanne Staun: Totenzimmer 

Der Thriller der dänischen Autorin Susanne Staun erschien am 24. August 2012 bei uns in Deutschland. Ich durfte ihn - ein Dank an vorablesen.de - bereits im Vorfeld lesen. 
Ich würde meinen, den Leser erwartet spannende Handlung, die dominiert wird von einer sehr eigenwilligen Hauptfigur. So außergewöhnlich der Fall ist, so speziell sind auch die Charaktere.


~ Rezension ~

Lauf um dein Leben!

Als die Rechtsmedizinerin Dr. Maria Krause aus dem Schlaf geklingelt und zu einem Tatort gebeten wird, ahnt sie noch nicht, dass dies erst der Beginn eines persönlichen Alptraumes ist. Plötzlich sieht sich Maria mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Denn sie hat ein Geheimnis, welches niemand hinter der Fassade aus Professionalität und kühler Distanz vermuten würde.
Als ein zweites junges Mädchen brutal zugerichtet aufgefunden wird und auch hier nur ein winziges, unglaublich scheinendes Indiz auf den Täter hinweist, beginnt die Jagd nach dem rätselhaften Mörder. Doch ist Maria bereit, dabei ihr dunkelstes Geheimnis zu offenbaren, um der Mordserie ein Ende zu bereiten?

Susanne Staun schrieb mit Totenzimmer einen Thriller, der mit seelischen Abgründen, dunklen Fantasien und einem steigenden Spannungsbogen aufwartet.
Die Protagonistin wird als unnahbare, starke und gleichzeitig auch unglaublich zerbrechliche Frau gezeigt, deren Moral und Vorlieben fragwürdig erscheinen. Um ehrlich zu sein, ist sie für mich ganz und gar kein Sympathieträger. Doch mit zunehmender Handlung lernt der Leser den Kern unter ihrer harten Schale kennen, wenn auch nicht zu verstehen.
Die Mordserie, welche die Autorin zeichnet ist geprägt von unglaublicher Brutalität, Besessenheit und Widerwertigkeit. Echte Erschütterung ergreift den Leser.

Die Handlung wird sowohl aus der Sicht der Rechtsmedizinerin als auch durch die Tagebuchaufzeichnungen eines psychopathischen Mörders wiedergegeben. Eine Erzählweise, die auf fesselnde Weise die Spannung zuspitzt. Eine Wendung kurz vor Schluss sowie das etwas offene Ende tragen ebenso zu einem wirklich abgerundeten Thriller bei, dessen Inhalte packen, erschüttern, den Atem stocken lassen.

Auch wenn ich zu Beginn des Buches nicht vollkommen überzeugt war, was wohl vor allem an dem Charakter der Hauptfigur lag, so wandelte sich mein Eindruck mit den zunehmenden Ermittlungen (auf eigene Faust).

Insgesamt ein Buch, dessen Handlung in die Tiefe geht und dem Leser einen Schauer über den Rücken jagt.

F★ZIT: Brutal. Makaber. Besessen.