"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Dienstag, 25. Oktober 2016

[Neu im Regal] Auf die beste Version lohnt sich das Warten!

Huuuiii! Weshalb sich der 21. Oktober in diesem Jahr für mich angefühlt hat, als wären Weihnachten, mein Geburtstag und sämtliche Feiertage auf diesen einen Termin gefallen, hat einen ganz plausiblen Grund: die Veröffentlichung von Tim Bendzkos drittem Album Immer noch Mensch

Wer mich ein klein wenig näher kennt, weiß, dass ich großer Fan der inhaltsvollem Musik Tim Bendzkos bin. Ich liebe einfach gute Texte mit Tiefgang und raffinierte Wortspiele. Und für meinen Geschmack findet der Singer-Songwriter aus Berlin eben immer die richtigen Worte. 

Dass nun die handsignierte Special-Edition von Immer Noch Mensch inklusive Fotobuch und Poster vorbestellt werden musste, erklärt sich folglich von selbst, nicht wahr?! Hach ja, und wie hübsch sie ist. Nicht nur ihre Optik, sondern auch ihre inneren Werte sind sowas von entzückend.


Dienstag, 18. Oktober 2016

[Rezension] Geh nach Hause, Küttl (Rolf Kühne)

Rolf Kühne: Geh nach Hause, Küttl 

Nach seinem lyrischen Debüt widmet sich Rolf Kühne als nächstes der Belletristik und porträtiert auf knapp 60 Seiten einen Charakter, der sowohl Befremdlichkeit als auch Vertrautheit miteinander vereint. Ob der Autor wohl auch im neuen Genre seine Akzente setzen kann? Oder ob das Fazit eher einem "Geh nach Hause, Kühne" gleichen wird?

Ein Dankeschön an Rolf Kühne für das mir freundlicherweise zugeschickte Rezensionsexemplar!

Cover: Persimplex Verlag


~ Rezension ~

Das Los des Lebens

Herr Küttl hat es (seiner Meinung nach) nicht leicht, denn irgendwie scheint seine Frau zuhause die Hosen anzuhaben. Zudem ist ihm seine junge Freundin ebenso abhandengekommen wie das Wohlwollen seiner "lieben" Mitmenschen. Aber Herr Küttl wäre nicht Herr Küttl, wenn er nicht mit reiflich durchdachtem Engagement, so sein Ansinnen, an den Schrauben des Schicksals drehen würde.

In Geh nach Hause, Küttl gewährt Rolf Kühne in kurzweiligen Episoden Einblicke in das an Aufmerksamkeit mangelnde Leben des Herrn Küttl. Et voilà! Damit schenkt der Autor seinem Protagonisten das so sehnlich vermisste Interesse.

Eines fällt beim Lesen schnell auf: Herr Küttl ist ein Zeitgenosse, der mit Eigentümlichkeit gesegnet worden ist. Sein Charakter vereint etwas angenehm Durchschnittliches auf der einen Seite mit dem Hang zum skurrilen Aktionismus auf der anderen Seite. Sein konsequentes Hauptanliegen dabei ist es, so mein Eindruck, sich in seiner Männlichkeit bestätigt zu fühlen. Ein Verlangen, mit dem sich vermutlich wohl vor allem die männlichen Leser anfreunden können. Die feminine Sicht der Dinge schlägt der Hauptfigur derweil auf weniger euphorische Weise ins Gesicht (und in die Magengrube). Aber hey, einen Küttl haut so leicht nichts um! Oder?

Stilistisch überzeugt Rolf Kühne mit einer unumwundenen, aber dennoch ausdrucksvollen Erzählweise. Herr Küttl wird mit der Rolle des Ich-Erzählers bedacht und glänzt insbesondere damit, scheinbar harmlosen Alltagssituationen eine bizarre Wendung zu geben. Für uns als außenstehenden Leser mit Sicherheit unterhaltsam. Für den verkannten Küttel vermutlich weniger.

Ein Buch, in dem das Antiheldenhafte an Bedeutung gewinnt. Letztlich sind wir alle, so klischeehaft es klingen mag, Schmied unseres eigenen Glücks. Ob wir das Eisen im Feuer nun schmieden wie ein Herr Küttl oder nicht, das bleibt schlussendlich jedem selbst überlassen...

FZIT: Kauzig. Reflektierend. Figurativ.


Dienstag, 11. Oktober 2016

[Rezension] Treasure Island (R. L. Stevenson)

Robert Louis Stevenson: Treasure Island 

Die Schatzinsel  ein Klassiker, den ich vor Jahren schon einmal in der Hand hatte. Dieses Mal habe ich die Geschichte des jungen Jim Hawkins als englischsprachiges Original und die einstige Schullektüre damit unter etwas anderen Vorzeichen gelesen.

Wer kennt nicht die sagenumwobene Tunichtgute der Weltmeere? Long John Silver & Co. zählen dabei wohl zu den Vorreitern der modernen Captain Jack Sparrow und Konsorten.


~ Rezension ~

Wenn der verborgene Schatz lockt...

Der junge Jim Hawkins gerät durch eine zufällige Fügung an die Schatzkarte des legendären Captain Flint. Mit der Karte in der Hand ist die Verlockung groß, sich auf eine Schatzsuche zu begeben, die enorme Unsicherheiten und Gefahren mit sich bringt. Die Bekanntschaft mit dem wagemutigen Long John Silver und der Crew an Bord der Hispaniola, die Jim auf der Reise zur Insel macht, schwört förmlich das Unheil herauf. Denn in den Adern einiger Mannschaftsmitglieder fließt Piratenblut. Eine Meuterei scheint unumgänglich. Jim wird Zeuge eines verschwörerischen Gesprächs und muss schnell und raffiniert handeln.

Robert Louis Stevenson schrieb mit Treasure Island ein Werk, dass mittlerweile längst zu den internationalen Klassikern gehört. Es ist definitiv ein Stück Literatur, das im Schulunterricht – genau wie Robinson Crusoe oder Onkel Toms Hütte – behandelt werden kann.

Das Abenteuer wird größtenteils aus der Perspektive des Jim Hawkins wiedergegeben, sodass jugendlicher Leichtsinn und mutige Entschlossenheit die Geschichte schwungvoll prägen. Besonders auffällig und gleichermaßen authentisch ist der Sprachstil des Buches – rau, schlagfertig und spritzig. Eben genau wie den Piraten der Mund gewachsen ist und die See selbst schäumt.

Empfehlenswert ist Treasure Island für kleine und große Abenteuer- und Piratenfans und auch Klassikliebhaber. Wer miterleben möchte, wie im 18. Jahrhundert der Wind auf See wehte, sollte Jim Hawkins, Silver und die Crew beim Wettlauf um den verschollenen Schatz unbedingt begleiten.

F★ZIT: Rau. Klassisch. Abenteuerlich. 


Dienstag, 4. Oktober 2016

[Rezension] You Got This! (Maya S. Penn)

Maya S. Penn: You Got This! Unleash your awesomeness, find your path and change your world 


"What I do know is that we all have a creative gift to share, a way to influence the world, and the power to make our dreams a reality. I don't belive in coincidences. I think we all have a purpose in this life, a destiny."  
— Maya S. Penn (eco-designer, philanthropist, environmentalist)

Zweifelsohne ist You Got This! eines meiner Lieblingsbücher 2016 in der Rubrik "Sachbuch". Die fabelhaft unbeschwerte Schreibweise bildet den wunderbaren Gegenpol zur inhaltlichen Tiefe und dem förmlich überschäumendem Anteil des Erwecke-deinen-Traum-zum-Leben-Ansporns. Ein Buch voller Mehrwert, den ich absolut zu schätzen weiß!!! (Es ist ein Buch, das ich bewusst sehr langsam gelesen habe, um möglichst lange etwas davon zu haben.)


~ Rezension ~

Keine Idee ist zu klein, um Großes zu bewirken!

Seit jüngsten Kindertagen begeistert sich Maya S. Penn für Animation, handgemachte Mode und Umweltschutz. Nicht gerade typisch für ein Mädchen im Vorschulalter, aber für Maya ist ihr etwas spezielles Interesse der Schlüssel, der sie mit acht Jahren ihr eigenes Unternehmen gründen lässt. Das ist nun alles andere als gewöhnlich für ein Kind in diesem Alter. Doch Maya ist beseelt von dem Wunsch und Willen, möglichst viele Menschen davon zu begeistern und zu überzeugen, dass jeder von uns seinen ganz eigenen Teil dazu beitragen kann, unsere Welt durch eine ganzheitliche Nachhaltigkeit in beachtlichem Maße zu erhalten. Mit ihrem rastlosen Engagement für soziale und ökologische Belange gehört Maya, die inzwischen auch eine Non-Profit-Organisation, Maya's Ideas 4 The Planet, gegründet hat, zweifellos zu einem Vorbild und Motivator für ganze Generationen.

In You Got This! Unleash your awesomeness, find your path and change your world teilt Maya S. Penn ihren unbändigen Enthusiasmus für die Umsetzung von kleinen und großen Ideen. Das Resultat ist ein allseitig sympathisches "Handbuch", das all seine (jungen) Leser bestärkt, ihren eigenen Geistesblitzen und Passionen zu vertrauen.

Wohin des (Lebens-) Weges? Worin könnte meine kreative Bestimmung liegen? Wie trage ich meine Idee am besten in die Welt hinaus? Kann es mir wirklich gelingen, tatsächlich etwas Größeres zu bewegen? All diese und zahlreiche weitere Fragen, die vermutlich jeder von uns kennt, beantwortet Maya S. Penn in ihrem Buch auf eine Weise, deren Strahlkraft absorbiert. Denn die Philanthropin weiß, wovon sie spricht. Mit einer Mischung aus jugendlichem Charme, ausgereifter Kompetenz und eloquentem Schneid entzündet die Autorin ein Leuchtfeuer, das vielen (eventuell noch unentschlossenen) kreativen Köpfen wertvoller Impuls sein dürfte.

Was mich neben den großen Leistungen der jungen Autorin an diesem Buch besonders beeindruckt, ist die unglaublich nahbare, inspirative und quirlige Persönlichkeit Maya S. Penns. Auf dem Weg, während des Lesens die eigenen Möglichkeiten und Stärken zu entdecken, fühlt es sich an, als wäre Maya selbst stets als "friend-tor" (Freund und Mentor) präsent. Ihre persönlichen Werte und die Patchworkdecke aus tollen Erfahrungen und ernüchternden Gefühlen teilt sie mit Hingabe. 

Natürlich ist das Buch in erster Linie von einem Teenager für andere Kinder und Jugendliche geschriebenen worden. Was allerdings keinesfalls davon abhalten sollte, sich auch im Alter von 20+ von diesem Werk inspirieren zu lassen. Denn Ambition, Feuereifer und das Finden einer Bestimmung sind bekanntlich alterslos.

Eine absolut inhaltsvolle und hochgradig inspirative Lektüre, deren Funke direkt überspringt und die beweist, dass jede noch so kleine Ideenschmiede Bedeutsames leisten kann. Lasst uns einfach gemeinsam ein bisschen weniger mit der eigenen Courage hadern und schon kann ein Traum Realität werden!

FZIT: Anfeuernd. Gehaltvoll. Mitreißend.