"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Freitag, 30. Mai 2014

[Books on Demand] E-Short im Kurzporträt

Vielleicht wenig(er) verwunderlich: Das Ausschauhalten nach den verschiedenen Eventualitäten, die der Markt für Buchveröffentlichungen bereithält, ist etwas, wofür ich schon gern zu Fernglas, Lupe und Zoom greife. Dies nur als kurzes Vorwort zum folgenden Kurzporträt ...

Seit mehr als 10 Jahren gilt Books on Demand (BoD) in der Buchbranche als Ansprech- und Vertriebspartner für kreative Köpfe, die ihre Werke veröffentlichen möchten. Dabei sind der Fantasie und den Möglichkeiten kaum bis keine Grenzen gesetzt. Denn sowohl die nach wie vor beliebten Printexemplare als auch eBooks können über BoD an die Leserin und den Leser gebracht werden. Damit bietet sich, wie ich finde, eine Reihe von Optionen, die für Autoren — gerade auch als (angehende) Self-Publisher — durchaus einen Blick wert sein dürfte.

Des Weiteren ergänzt nun ein neues Produkt, das E-Short, den BoD-Service. Ein Angebot, das nicht nur Autoren, sondern auch Blogger wie dich und mich anspricht. Weshalb genau? Nun, hier ein paar einladende Gründe, die das E-Short für den einen oder anderen interessant machen könnten ...


© BoD


Was ist E-Short?

Das neue Produkt E-Short eignet sich optimal für Blogger wie uns, die ihre Inhalte über ihren Blog hinaus einfach, schnell und digital veröffentlichen wollen. So können nicht nur neue Leser erreicht werden, sondern auch Erlöse mit Blogartikeln erzielt werden.

Wie genau das geht? 

Mit BoD E-Short werden Inhalte als eBook veröffentlicht. Ob 80 Wörter oder 80 Seiten, ob Blogartikel, Artikelsammlung, Kurzgeschichte, Gedicht oder Essay  das Schreiben und Gestalten der Inhalte inklusive Cover im intuitiven easyEditor wird leicht gemacht. Mit einem Klick steht (d)ein eBook dann über alle relevanten Online-Shops wie Amazon, eBook.de und Co. zum Verkauf bereit  und zwar binnen 48 Stunden.

Die E-Short Vorteile auf einen Blick:

Erreiche mit Blogtexten oder bislang unveröffentlichten Inhalten neue Zielgruppen, die das spontane und mobile Lesen auf E-Readern, Tablets und Smartphones bevorzugen

Gestalte Inhalt, Cover und Verkaufspreis (auch 0€ möglich) nach eigenem Wunsch

Teste E-Short zum Einführungspreis von 0€, keine Mindestlaufzeit, keine laufenden Kosten


Wenn ihr nun meint, dieses Format ist wie für euch oder einen Schreiberling, den ihr kennt, gemacht, dann schaut vorbei, informiert euch ausführlich und probiert das E-Short doch vielleicht einfach einmal aus!


In diesem Sinne: 
Fröhliches und eifriges Entdecken und Empfehlen, Schreiben und Veröffentlichen!


Mit freundlicher Unterstützung von BoD


Mittwoch, 28. Mai 2014

[Erster Eindruck] Make it count (Ally Taylor & Carrie Price)

Ally Taylor & Carrie Price: Make it count

Nachdem Ally Taylor und Carrie Price bereits mit Gefühlsgewitter und Gefühlsbeben eine rege New-Adult-Fangemeinde für sich gewinnen konnten, starten die beiden Autorinnen im kommenden Sommer erneut durch. Ihre Leserschaft wird es mehr als freuen, zurück an den Pier nach Oceanside kommen zu dürfen!

Die LoveLetter Convention 2014 nahmen die zwei nun zum Anlass, um die druckfrischen und signierten Leseproben — oder Sneak Peeks wie es im Sprachgebrauch der Autorinnen stilecht heißt  zu den demnächst erscheinenden Romanen an ihre Leser weiterzugeben.

Darin gelingt Ally Taylor binnen weniger Zeilen ein recht dramatischer Einstieg in die Geschichte rund um ihre Protagonisten Julie Ortega und Jake Baker. Unmittelbar werden Ängste geschürt, Fassaden geraten ins Waken und Fragen rotieren. Kurzum: packende Atmosphäre wird geschaffen. Des Weiteren vergehen keine fünf Sätze und schon wird der bestechend einnehmende Stil Allys deutlich. 

Carrie Price beginnt ihren Roman ebenso mit einer Szene, in der das kühle Nass, welches symbolisch für Oceanside steht, zur Kulisse wird. Die erste Begegnung von Jen Main und Patrick Steel gestaltet sich ... andeutungsvoll. Jedoch macht die Autorin keinen Hehl daraus, dass es mindestens einen Gegenspieler geben wird, der für Furore sorgen kann und vermutlich auch wird. Die sich anbahnenden Differenzen verheißen Zündstoff.

Es zeichnet sich der Eindruck ab, dass es Ally Taylor und Carrie Price auch in den unabhängigen Fortsetzungen ihrer Romanreihe mit behänder Stilistik und zeitgenössischem Spannungsbogen gelingen kann, sowohl an die beliebten Make-it-count-Stereotype anzuknüpfen als auch neue Pfade einzuschlagen. Ob und wie genau dies tatsächlich der Fall sein wird, darauf dürfen Leser der Serie nun mit Vorfreude wetten ...

FZIT: Oceanside ist im Sommer der Ort, an dem die Wellen hoch schlagen werden. Emotionale Sturmwarnung am Yachthafen inklusive. 



Montag, 26. Mai 2014

[Live-Erlebnis] Dort, wo Lieblingsmomente gesammelt werden ...



passend zum heiteren Frühsommerwetter hast du am 24./25. Mai 2014 nun inzwischen zum dritten Mal in Berlin stattgefunden. 

Ein Zusammentreffen, das erneut Autoren, Leser und Verleger von (primär) Liebesromanen zusammenbrachte. Viele schreibende Größen der Branche folgten auch in diesem Jahr deiner Einladung, die ein lockeres und persönliches Miteinander auf Augenhöhe versprach. Allen voran Leserlieblinge wie Abbi GlinesSamantha Young sowie Emily Bold.

Und ich mitten im Spektakel. Zugegeben, ich mag Romantik in Büchern absolut gern. Bin allerdings nicht der ultimativ-inbrünstigste Liebesromanleser, der nicht bis über beide Ohren in der Materie steckt. Das mag daran liegen, dass ich eine gewisse Subtilität bevorzuge, die manchmal eben besonders in Romanen mitschwingt, die keine expliziten Liebesgeschichten sind. Aber das ist nur mein individueller Geschmack. 
Nichtsdestotrotz gab es mehrere gute Gründe für mich, einmal persönlich vorbeizuschauen. Zwei der triftigsten waren zweifelsohne Adriana Popescu und Anne Freytag. Denn diese beiden gehören zu meinen Lieblingsautorinnen, was wohl mittlerweile ein ebenso offenes Geheimnis ist wie die New-Adult-Pseudonyme der zwei: Carrie Price und Ally Taylor.

Noch bevor du zu um 8 Uhr mit dem Einlass begonnen hast, hatte sich vor deinen Türen eine Warteschlange begeisterter Besucher(innen) gebildet. Was vielerorts kreischende Teenies bei den Konzerten ihrer Lieblingsboyband sind, waren hier mit reichlich Büchern zum Signieren, Kameras und unermüdlichem Elan ausgestattete Leser(innen) von Literatur, die Herz(schmerz) auszeichnet.  

Deine Vielzahl von Workshops, Panels, stilechten Blind Dates, Lesungen, Signierstunden, netten Meet & Greets und mit Schokoladenglasur verzierten Donuts erwarteten die Besucher. Kurzum: ein Schlaraffenland für jeden Bücherwurm, indem gleichfalls ein Romantiker steckt. 
Die Themenvielfalt der einzelnen Veranstaltungen bot einiges. Verlage gewährten Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen, Indie-Autoren sprachen übers Self-Publishing, Blogger wurden mit neuen Ideen ausgestattet. Außerdem standen die national und international beliebten Autorinnen plus Christoph Lode/Daniel Wolf als einziger männlicher Vertreter der schreibenden Zunft nicht nur gern Rede und Antwort, sondern auch Modell für unzählige Fotos. Ein wirklich angenehmes Miteinander.

Mein absolutes Highlight war, wie bereits angedeutet, das große Hallo mit Adriana Popescu und Anne Freytag. Wer bereits ihre Bücher und Blogeinträge gelesen hat und mag, kann sich wohl ein ungefähres Bild der beiden machen. Und ja, dieses entspricht so ziemlich der Realität. Denn Adriana und Anne sind nicht nur ultimativ redegewandt und unterhaltsam wenn sie schreiben, sondern auch wenn sie direkt vor einem stehen. Für mich zwei Autorinnen, deren bodenständige und aufgeschlossene Persönlichkeit einfach Freude bereitet. Ferner war es ein Vergnügen, das lebhafte Team Underdog einmal live in Aktion zu erleben. (Von Adrianas im Vorfeld befürchtetem Inkognito-Auftritt nicht der kleinste Hauch einer Spur. Im Gegenteil.)
Ähnlich bestechend übrigens auch Britta Sabbag, die sowohl erfrischend schreibt als auch völlig ungezwungen aus dem Nähkästchen ihres Schaffens und ihres Lebens plaudert. 

Insgesamt hast du also einmal mehr mit einem hochkarätig und mannigfaltig ausgestalteten Programm gelockt, das für gute Laune, Selfies en masse und fröhliche Gesichter, so weit der Campus der GLS Sprachenschule reichte, gesorgt hat — bei eifrigen Liebesromanlesern allemal.

Dir nun einen flirrenden Countdown für eine vierte Auflage der LoveLetter Convention im kommenden Jahr!

Resümierende Grüße an dich!


Sonntag, 25. Mai 2014

Freitag, 23. Mai 2014

[Rezension] Tigsto und die Helden des Gartens (Birgit Stocker)

Birgit Stocker: Tigsto und die Helden des Gartens 

Bei diesem Kinderbuch  handelt es ich um ein Werk, dessen Gesamtpaket mich persönlich sehr anspricht und nicht zuletzt auch überzeugt hat. Denn neben der Geschichte, die wie eine kleine Entschleunigung inmitten heutiger Reizüberflutung wirkt, empfinde ich die bunten Illustrationen, die mich im ersten Augenblick umgehend an Peter Rabbit & Co. von Beatrix Potter erinnerten, als bestechend.
Des Weiteren muss die Tatsache, dass es sich hier um ein Buch handelt, das nicht nur klimaneutral, sondern gar klimapositiv entstanden ist, mit einem großen Plus bedacht werden. Eine "grüne" Vorbildfunktion, die guttut.
Ein Dankeschön geht an den Tigsto Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars!


~ Rezension ~

In der Natur mit der Natur

Voller Vorfreude sehen die drei Freunde Amsel Tigsto, Haubenmeise Fabiela und Spatz Kasir ihrem Wiedersehen nach einem langen Winter entgegen. Gemeinsam genießen sie die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings. Doch ein wenig Wehmut liegt in der Luft. Denn im letzten Herbst zerstörte ein heftiger Sturm ihr Zuhause: ihren herrlichen Garten. So gern würden die Freunde dorthin zurückkehren. Um Ordnung zu schaffen, bräuchten sie allerdings unbedingt Hilfe. Also besuchen die drei die weise Eule und bitten um Rat. Diese schickt sie auf eine Reise, die durch das Moor in den dunklen Wald hineinführt. Dort leben die geheimnisvollen Wesen, die Tigsto und seinen Freunden unter die Flügel greifen können.

In Tigsto und die Helden des Gartens erzählt Birgit Stocker eine niedliche Geschichte mit wichtiger Botschaft, von der deutlich wird, dass sie der Autorin eine Herzensangelegenheit ist.

Birgit Stockers persönliche Beobachtungsgabe der Natur gegenüber legt den Grundstein für kreierte tierische Charaktere, die ihren realen Vorbildern sehr ähnlich sind und zugleich mit der richtigen Nuance menschlicher Empfindungen versehen wurden. Amsel, Spatz & Co. avancieren in gewisser Weise zu Vorbildern für die jungen Leser. Sie verkörpern kindgerecht bedeutsame Werte wie das Miteinander und Füreinander. Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft sind unbezahlbar.

Der Autorin gelingt es, die Natur als einen Spielplatz zu zeigen, der es wert ist, (neu) entdeckt zu werden. Ein Fingerzeig, der zwischen den Zeilen der hübsch ausgestalteten Handlung immer wieder erkennbar wird. Eine, wie ich finde, in der heutigen Zeit nicht unangebrachte Empfehlung.

Außerdem machen die durch zahlreiche liebevolle Details brillierenden Illustrationen von Jasmine Wagner dieses Buch zu einem kleinen Schätzchen. Die vorrangig in farbenfrohen Pastelltönen gehaltene Mischung aus Aquarellen und leichten Comic-Elementen untermalt die Geschichte im wahrsten Sinne es Wortes überaus gelungen.

Dieses Buch lädt demnach die gesamte Familie dazu ein, gemeinsame Lesemomente miteinander zu verbringen und im Anschluss daran auf Erkundungstour ins Grüne zu ziehen. Ein erster Wegweiser dafür dürfe Tigstos Garten am Ende des Buches sein, ein kleines Register zur Pflanzen- und Tierwelt im heimischen Garten.

Die Naturverbundenheit der Autorin wird auch dahingehend verankert, dass das Buch mittels des umweltverträglichen Cradle-to-Cradle-Verfahrens gedruckt worden ist. Damit halten wir Leser ein Produkt in Händen, welches komplett recyclebar ist. Eine vorbildliche Ganzheitlichkeit, die für sich spricht, wird an dieser Stelle geschaffen.

Insgesamt ein Kinderbuch, dessen Geschichte kleine Charaktere mit viel Herz prägen. In der Kulisse steckt eine Menge Naturbelassenheit, die Groß und Klein dazu anhält, wieder etwas mehr mit geschärften Sinne ins Freie zu gehen.

FZIT: Filigran. Aufmerksam. Naturnah.


Mittwoch, 21. Mai 2014

[Neuzugänge] Von einer bunten Botschaft & gesungenen Geschichten ...

Passend zur Jahreszeit durfte ich nun ein hübsches Kinderbuch, das voller herrlicher Illustrationen steckt, in Empfang nehmen: Tigsto und die Helden des Gartens von Birgit Stocker.
Doch nicht nur die niedliche Geschichte allein ist einen Blick wert. Besonders erwähnenswert ist vor allem das Druckverfahren, in welchem dieses Buch entstanden ist: das Cradle-to-Cradle-Verfahren. Hierbei werden einzig Komponenten zusammengefügt, die umweltfreundlich und ökologisch abbaubar sind. Dazu zählt auch die Verwendung nicht giftiger Tinten. Ein Aspekt, der bei dem Produkt "bunt illustriertes Kinderbuch" stets einen besonderen Stellenwert haben sollte.
Ich freue mich wirklich sehr, dass sich der Tigsto Verlag dazu entschlossen hat, nicht nur Geschichten für Kinder zu veröffentlichen, sondern sich dabei ebenso der ganzheitlichen Verantwortung bewusst ist. Für mich etwas, das selbstverständlich sein bzw. werden sollte.

Ferner ist vor Kurzem ein Musikalbum erschienen, auf das die Vorfreude meinerseits ungemein groß war: Storyline von Hunter Hayes. Offen gesagt gab es bisher nur wenige Künstler, deren nächsten Album ich mit derartiger Spannung entgegengesehen habe, weil es mir der erste Streich bereits rundum angetan hatte.
Jetzt steht dem Vorhaben nichts mehr im Wege, die 14 neuen Lieder voller Persönlichkeit (alias 14 gesungene Geschichten) rauf und runter zu hören. Denn, ja, manche Musik kann ich tatsächlich immer und vor allem immer wieder hören!


Montag, 19. Mai 2014

[Rezension] Winning Balance (Shawn Johnson)

Shawn Johnson: Winning Balance 

Das ist ein solches Buch, das ich, obwohl ich bisher eher sporadischer Sachbuchleser bin, unbedingt lesen wollte. Denn ich mag Bücher, die in die Tiefe gehen und das Ausleuchten, wo die öffentliche Wahrnehmung gern aufhört. Ich dachte mir, Shawn Johnson könnte einiges (mehr) zu erzählen haben ...
Und richtig! Offen gestanden ist Winning Balance wohl das Buch mit dem größten, beim Lesen nahezu greifbaren Energiepotential, das ich seit Langem in Händen hielt! Was zum einen die unverblümte Vielschichtigkeit der offerierten Inhalte mit sich bringt. Was, wie ich denke, allerdings insbesondere an der unbeschwerten und zugleich in sich gehenden Art der Shawn Johnson liegen dürfte. Ihre lebhaften Schilderungen hatten zur Folge, dass ich das Gefühl hatte, die Olympischen Spiele 2008 oder auch ihre "Stippvisite" in Hollywood selbst mitzuerleben. 
Gerade weil sie den Leser an den Herzschlagmomenten  ob glückselig oder niederschmetternd  teilhaben lässt, glänzt dieses Buch. Ja, und es hilft ein Stück weit dabei, die Wichtigkeit der eigenen Balance zu erkennen.


~ Rezension ~

Die Balance zwischen Pflicht und Kür

Im Alter von drei Jahren entdeckt Shawn Johnson mehr oder weniger durch Zufall ihre Liebe zum Turnen. Schnell wird die Sporthalle zu ihrem lieb gewonnenen Spielplatz. Wenige Jahre später wird dann nicht nur Shawns Elan, sondern schließlich auch ihr sportliches Talent erkannt. Noch weiß niemand, dass aus dem quirligen Mädchen sowohl eine Weltklasseturnerin mit einem olympischen Traum als auch America's Sweetheart werden soll. Als Shawn Johnson es 2008 als Nesthäkchen der US-Turnerinnen nach Peking schafft, spekuliert eine ganze Nation auf vier Goldmedaillen. Ein enormer Druck, doch Shawn lässt sich nicht beirren. Sie selbst möchte sich vor allem ihren sehnlichsten Wunsch — das Gold im Mehrkampf — erfüllen. Als der Teenager jedoch vor ihrem alles entscheidenden Auftritt bereits erkennt, dass ihr Lebenstraum aufgrund der ausgezeichneten Bewertung für die Konkurrenz unerreichbar bleiben wird, ist sie am Boden zerstört. Innerhalb weniger Sekunden fasst Shawn Johnson einen Entschluss, der mehr bedeuten soll als jener prestigeträchtige Olympiasieg.

Winning Balance von Shawn Johnson erzählt die Geschichte eines Mädchens, das einen Lebenstraum hat und mit großer Entschlossenheit vieles daran setzt, sich jenen zu erfüllen. Dass es auf dem Weg dorthin vor allem die scheinbaren Rückschläge sind, die helfen, die eigene Balance zu finden, ist hierbei offensichtlich eines der wertvollsten Geschenke.

Was mich an diesem Buch am meisten beeindruckte, war die sprühende Energie, die ich beim Lesen förmlich spürte. Die starke Persönlichkeit Shawn Johnsons wird besonders dadurch gezeigt, dass sie nicht nur ihre prägendsten Glücksmomente, sondern ebenso ihre Ängste und einschneidensten Ernüchterungen und Wendepunkte teilt.

Shawn Johnson erzählt mit ansteckender Begeisterung wie sehr das Turnen ihr Leben bereichert(e). Dabei verlor sie trotz aller Entbehrungen und Strapazen nie den Ursprung ihrer Leidenschaft  den Spaß an der Bewegung  aus den Augen. Denn bei aller Liebe zur Gymnastik sollte der Sport nie das Einzige werden, das sie als Mensch definiert. Denn auf eine gesunde Balance kommt es im Leben an!

Eine liebevolle Familie, herzliche Freunde und vor allem ein verständnisvolles Trainerteam gaben Shawn in ihrer Zeit als aktive Spitzensportlerin den notwendigen Rückhalt. Die Dankbarkeit für jene unentbehrliche Unterstützung und Erdung betont die Autorin immer wieder. Eine (Zwischen-) Menschlichkeit, welche die Amerikanerin nicht ohne Grund zu einer Sympathieträgerin werden ließ.

In ihrem Buch beschreibt Shawn Johnson neben dem langen, harten Weg hinein in die Weltelite der Turnerinnen und ihren mit Edelmetall gekrönten Triumphen bei den Olympischen Spielen aber auch die nicht wenigen Momente des Selbstzweifels und des Treffens endgültiger Entscheidungen, die schmerzen.
Denn gerade in Augenblicken, in denen eine gesamte Nation das stets warme Lachen und die strahlenden Augen eines ihrer Idole bewundert, hadert Shawn am meisten mit sich. So beispielsweise als sie an der Seite von Profitänzer Mark Ballas in der TV-Show Dancing with the Stars ins Rampenlicht tritt. Offen ausgesprochenen Kritik an ihrer Figur, ihre eigene Schwäche emotional zu werden sowie ein irrer Stalker, der sie entführen wollte, nagen an Shawn. Doch sie lächelt tapfer und wächst dabei abseits der Kameras zu einer Persönlichkeit, die (wieder) zu sich selbst findet und zugleich ihre Lebensziele neu steckt.

In die Erzählung wurden immer wieder von Shawn selbst geschriebene Gedichte eingebettet. Da die Poesie seit jeher ihr Sprachrohr ist, das sie befreit. Des Weiteren fügte sie an die Enden der einzelnen Kapitel stets sehr aussagekräftige und universell anwendbare Resümees ihrer gefundenen Erkenntnisse, die "Lesson I've Learned", ein. 

Insgesamt ein Buch, das mit Herz und Verstand das Leben (als Sportler) selbstkritisch reflektiert. Aufrichtig, ungeschminkt und mit enormer Passion schildert Shawn Johnson ihre erlebten Etappen. Dabei teilt sie unaufdringlich und dafür umso authentischer eine riesige Portion an Lebensfreude, Bescheidenheit und Wertschätzung. Eine Botschaft, die mindestens ebenso viel bedeutet wie eine olympische Medaille.

FZIT: Energiegeladen. Bodenständig. Ehrlich.


Sonntag, 18. Mai 2014

[Sonntagsbrunch] Am 18. Mai 2014


Spuren suchen, Spuren hinterlassen.


~ eingefangen am Strand (Ostküste Neuseelands) ~




Freitag, 16. Mai 2014

[Neuzugang] "Going with the Flow"

Aufgrund diverser sehr angetaner und durchaus hörbar laut gewordener Stimmen bin ich vor einem kleinen Weilchen auf ein Magazin aufmerksam geworden, das es in sich hat: die Flow.

Bereits kurz nach Erscheinen von Ausgabe #1 und #2 hatte sich eine feste Leserschar entwickelt, die nicht nur ein gutes Wort für die Flow einlegt(e), sondern es bis zur nächsten Ausgabe kaum erwarten konnte. Für mich Grund genug, um hellhörig zu werden! Gedacht ... zugegriffen  — und zwar bei der aktuellen, jetzt im Mai 2014 erschienenen, dritten Ausgabe des Magazins. Und dass, obwohl ich sonst partout nicht (mehr) der Zeitschriften/Magazin-Typ bin.

Nun? Was kann ich sagen?

Welcher Gedanke könnte einem kommen, wenn es heißt, etwas schwimmt mit dem Strom ("goes with the flow")? Richtig. Dass dieses Etwas sich in den Strudel des Großen und Ganzen problemlos und ohne aufzufallen einfügt oder dort womöglich gar untergeht. 
Anders jedoch die Flow. Denn es handelt sich hierbei um ein Magazin, das zwar den Trend bzw. die Einstellung des bewusst(er) Lebens absolut einfängt, zugleich allerdings aus ebenjenem Strom herauszubrechen weiß und sich von der Masse abhebt. 

Weshalb? Weil es mit interessanten Inhalten und ideenreichen Anstößen, fundierter Tiefe und nicht zuletzt einer pfiffigen und mit liebevollen Details ausstaffierten Aufmachung gelingt, den Leser in eine Art Tätigkeitsrausch — also einen "flow"  zu versetzen, in dem die eigene Schaffenskraft gesucht, gefunden und/oder neu definiert wird.

Nach den internationalen Vorbildern wartet auch die deutsche Ausgabe der Flow mit einer Vielzahl an Themenschwerpunkten auf, die ein breites Publikum ansprechen. Meinen persönlichen Geschmack trifft vor allem das bunte und entsprechend reichhaltige Potpourri aus abwechslungsreichen DIY-Ideen, erläutertem Hintergrundwissen und kurzweilig ausgeleuchteten Porträts. 

Die Flow gestaltet es demnach äußerst angenehm, mit dem Strom, den viele toll finden, zu schwimmen und dabei nichtsdestotrotz dem eigenen, individuellen Tatendrang Leben einzuhauchen. Ich denke, die Mischung aus kreativem Feingeist und Fingerspitzengefühl fürs gegenwärtig Bewegende macht's.



Mittwoch, 14. Mai 2014

[Rezension] 5 Tage Liebe (Adriana Popescu)

Adriana Popescu: 5 Tage Liebe 

Dass Adriana Popescu, als sie sich entschlossen hat, ihre Geschichten als Indie-Autorin mit ihren Mitmenschen zu teilen, den genau richtigen Entschluss gefasst hat, wird mit 5 Tage Liebe deutlich. Ein Roman, der den Anfang einer inzwischen etablierten Schriftstellerin bedeutete.
Es handelt sich hierbei um ein Buch, welches den Spagat zwischen "Popescu eben" und "irgendwie doch anders" hinlegt. In vielerlei Hinsicht wird die Geschichte durch die Handschrift der Autorin unmissverständlich geprägt. Gleichzeitig schimmert aber auch eine Tonalität durch, deren Ernsthaftigkeit tief(er) sitzt. Berechtigterweise.


~ Rezension ~

Manche Wege sind steinig und dennoch niemals zu weit ...

Als Jonas den Junggesellenabschied für seinen besten Freund Patrick organisiert, ahnt er nicht, dass ein einziger Anruf seine gesamte Gefühlswelt auf den Kopf stellen wird. Grund dafür: Lucy. Sie ist die engagierte Tänzerin für den Abend. Doch Lucy heißt in richtigen Leben Maya und fasziniert Jonas von der ersten Sekunde an. Die Wellenlänge der beiden stimmt. Bis Maya Jonas erklärt, dass sie nicht nur ihre Tänze, sondern auch ihren Körper verkauft und daher schon längst nicht mehr an die wahre Liebe glaubt. Fünf Tage, so Mayas Theorie, dann verfliegt der Zauber. Immer. Jonas beschließt daraufhin, Maya das Gegenteil zu beweisen. Denn er spürt, dass sie als Paar eine Chance verdient haben. Doch sosehr Jonas in Maya auch die unverhoffte Liebe seines Lebens sieht, ihn macht der Gedanke an ihren Job krank. Wieso tut sich Maya diese Tortour an? Jonas muss die Wahrheit erfahren, möge sie noch so schmerzen!

Adriana Popescu hat mit 5 Tage Liebe einen Roman geschrieben, dessen feinherbe (Liebes-) Geschichte im Hier und Jetzt angekommen ist. Oftmals tut nicht das Schwarz oder das Weiß weh, sondern die ungewisse Grauzone dazwischen.

Die beiden Protagonisten Maya und Jonas stechen durch Persönlichkeiten hervor, die auf den ersten Blick unkompliziert und zäh erscheinen. Schließlich haben sie schon einiges erlebt — bevor sich ihre Wege kreuzten. Doch ebenjene Begegnung verändert sie. Verändert alles. Und der zweite Blick offeriert freie Sicht auf zwei Menschen, die zwischen (siebtem) Himmel und Hölle pendeln. Adriana Popescu leuchtet hierbei krasse emotionale Gegensätze aus, deren Grenzen verschwimmen. Von einer Seite zur nächsten, von einem Herzschlag auf den anderen kann und wird sich das Blatt wenden. Eine unvorhersehbare Rhythmik, welche die Handlung maßgeblich mitbestimmt und ein Herzschlagfinale andeutet.

Dass es sich keineswegs um eine klassische Liebesgeschichte handelt, macht die Autorin rasch deutlich. Denn neben einer Handvoll typischer Schattierungen dieses Genres spickt Adriana Popescu ihren Roman vor allem mit Akzenten des echten Lebens. Damit einhergehend werden persönliche Gewissensfragen ebenso in die Waagschale geworfen wie Ungerechtigkeiten und Missstände, die eine höhere Instanz betreffen. Ein Stimmungsbild, das mich als Ganzes sehr beeindruckt hat.

Inhaltlich wie stilistisch besticht die Autorin durch ihre üblichen Stärken. Diese liegen in einem ungetrübten Blick für zwischenmenschliche Kräfte und Zerreißproben sowie in einer kompromisslosen Darstellung dieser.
Was diesen Roman von anderen bisherigen Werken der Autorin unterscheidet, ist die männliche Sicht der Dinge. Denn Adriana Popescu wählt die Perspektive Jonas'. Daraus ergibt sich durchaus eine gewisse Fallhöhe. Allerdings wird eine — im übertragenen Sinne gesprochen — allzu glattrasierte Schilderung erfolgreich umschifft. Vielmehr wird ein Draufblick auf die gesamte Harte-Schale-weicher-Kern-Amplitude gewährt.

Darüber hinaus finde ich es durchaus erwähnenswert, wie geschickt Adriana Popescu einen winzigen indirekten Schnittpunkt zu ihren Romanen Lieblingsmomente  und Lieblingsgefühle kreierte. Von der Parallele, Stuttgart und Barcelona als Kulissen zu wählen, einmal ganz abgesehen.

Summa summarum ein Roman, der zeigt, dass vieles möglich ist. Nicht alles. Aber vieles. Manchmal sind es die augenscheinlich kleinen Momente, die den großen Umbruch bringen. Ob nun als Intermezzo oder als Bis-ans-Ende-aller-Tage sei dabei erst einmal dahingestellt. Doch mit etwas Glück sind fünf Tage nur der Anfang von allem.

FZIT: Vielschichtig. Grenzüberschreitend. Menschlich.



Montag, 12. Mai 2014

[Neuzugänge] Zweimal die Aussicht auf Gold?

Diese zwei Neuzugänge für mein Bücherregal haben jeweils doch eine etwas größere Bedeutung für mich. 

Wieso?

Das kann ich gar nicht ganz genau sagen. Ich habe nur das Gefühl, dass mich mit This Is Not A Love Story von Holly Bourne und mit Shawn Johnsons Winning Balance über die bevorstehenden Lesestunden etwas Besonderes verbinden wird.

Erst genanntes Buch bekam ich von der lieben Katharina von Textverliebt. zugeschickt. Denn im Zuge der diesjährigen Aktion Blogger schenken Lesefreude hatte Katha sich entschlossen, dieses Buch zu verlosen, weil es sie selbst enorm begeistert hat. Für mich ein sehr gutes Zeichen, denn wir beide haben nicht selten einen ähnlichen Buchgeschmack. Dass ich nun tatsächlich ebenjenen Roman gewinnen würde, hätte ich nie geglaubt ... Textverliebtheit, nimm deinen Lauf! Katha, ich sage nochmals DANKE SCHÖN!!!

Darüber hinaus fand das von der (ehemaligen) Ausnahmeturnerin, Olympiasiegerin und Lebenskünstlerin Shawn Johnson geschriebene Buch seinen Weg zu mir. Aus welchem Grund? Weil ich zurzeit eine Schwäche für Werke mit biographischen Hintergrund, die eine beeindruckende und zugleich inspirierende Geschichte von den Hochs und Tiefs des Lebens erzählen, entwickle. Zugegeben, der Fan von "reinen" Biographien bin ich bisher (noch) nicht allzu sehr. ABER: Wenn eine Lebensgeschichte, die nicht wirklich als Biographie formuliert ist, jedoch das gewisse Etwas hat, dann liebend gern her damit! Da mich die sympathische Lebenseinstellung Shawn Johnsons direkt angesprochen hat, kam ich nicht umhin, mir nun auch ihr Buch zuzulegen. So einfach ist's.

Auf beide Bücher bin ich ziemlich gespannt. Ob ich sie nach dem Lesen wohl mit etwas Goldstaub versehen ins Bücherregal zurückstellen kann? 



Freitag, 9. Mai 2014

[Schreibzeugkiste] Schnorchel oder Sauerstoffflasche?

Das ist ein Buch, das mich die Nacht zum Tag hat machen lassen. 

Ich habe dieses Buch förmlich verschlungen.

Wann wird es die Fortsetzung geben? Im nächsten halben Jahr noch, nicht wahr?

Solche und sehr ähnliche Lesermeinungen sind wohl die allerschönsten Komplimente für die Arbeit eines Autors. Eine Anerkennung, die unbezahlbar wertvoll ist. Resümees, die Bestätigung und Ansporn zugleich sind.

Doch da jede Medaille bekanntlich zwei Seiten hat, kommt auch im Zuge jener lobenden Begeisterungsstürme eine Gefühlsregung auf, die es nicht zu unterschätzen gilt:

Denn sosehr nach wenigen Stunden verschlungene Bücher (in den meisten Fälle) wohl für das Talent des Autors sprechen, stellt sich nicht weniger die Frage, ob dies gleichzusetzen ist, mit dem umfassenden Genuss eines literarischen Werkes?

Mich überkommt diesbezüglich manches Mal ein gewisser innerer Zwiespalt, der sich wie folgt abzeichnet:

Ich lese ein Buch, bei dem schlichtweg alles stimmt. Und dementsprechend schmilzt die Zahl der zu lesenden Seiten wie Limonenparfait im Sonnenschein. Nur noch ein Kapitel! Okay, eins noch! Jetzt aber! Halt, nur noch zehn Seiten bis zum Ende?! Das kann nicht sein!

Anderseits drängt sich der Gedanke dran auf, wie viele unzählige Stunden der Recherche, Tage des Plottens, Wochen des Schreibens und Monate der täglichen/nächtlichen Treffen mit seinen Protagonisten ein Autor in diese Seiten zwischen den Buchdeckeln gesteckt hat. 
Arbeit, die vom Leser und der Öffentlichkeit als solche oftmals gar nicht erkannt und deklariert, geschweige denn gebührend wertgeschätzt wird. Das geschieht nicht zwangsläufig mit Vorsatz. Es ist vielleicht vielmehr eine Selbstverständlichkeit, ins Bücherregal zu greifen und sich ein absolutes Juwelchen zu angeln. Doch denken wir kurz darüber nach, gelangen wir zu der Erkenntnis: So selbstverständlich ist das gar nicht.

Dass sich das Medium Buch in gewissen Kreisen noch immer hartnäckig gegen all seine zusehends wachsenden digitalen Konkurrenten und medialen Gegenspieler behaupten kann, sollte Grund genug sein, vor Autoren, die uns mit ihren Werken begeistern, ansprechen, mitreißen, den Hut zu ziehen!
Dass mache ich natürlich, indem ich den Autoren wissen lasse, wie sehr ich einem weiteren Werk aus seiner Feder entgegenfiebere. (Und dass er sich doch bitte mit einer nächsten Veröffentlichung sputen möge!) Klar, das ist absolut verständlich. Sehr menschlich. Und Zeugnis großer Fanbekundung. 
Allerdings sollten wir Leser hierbei eben nicht erfolgreich verdrängen, dass sich Bücher — aller wachsenden Möglichkeiten zum Trotz nicht über Nacht schreiben und verlegen lassen. Nur weil mein Lieblingsautor von Superhelden und deren Power schreibt, verfügt er selbst (höchstwahrscheinlich) nicht über entsprechende Superkräfte. Soll heißen, auch ein kreativer Kopf qualmt gelegentlich und braucht eine Regeneration. Bei aller Liebe zum geschriebenen Wort und zu den vor Euphorie strotzenden Lesern.

Vermutlich gibt es wohl kaum ein einziges Richtig, was unser Leseverhalten betrifft. Was Genusslesen für jeden Einzelnen bedeutet, dafür gibt es mit Sicherheit mehr als eine Handvoll individueller Definitionen. Gut so! Richtig soJeder muss für sich selbst entscheiden: Bin ich Gourmet oder "Fastfoodfan"?

Nichtsdestotrotz sollten wir uns eventuell von Zeit zu Zeit selbst fragen, wie wir persönlich der schriftstellerischen Leistung hinter einem Buch, das uns richtig gut gefällt, gerecht werden können. 

Ab und an lohnt es sich gegebenenfalls, ein Buch, von dem es mich wehmütig stimmt, die letzte Seite zu beenden, noch ein wenig Revue passieren zu lassen. Denn zwischen Schnorcheln und Tauchen gibt es schon gehörige Unterschiede. Und während ich auf Tauchstation gehe, kann der Autor ein klitzekleines Weilchen auf seiner Luftmatratze die kreative Seele baumeln lassen, bevor erneut der Turbo umso überzeugender gezündet wird.


Mittwoch, 7. Mai 2014

[Rezension] Weil ich Layken liebe (Colleen Hoover)

Colleen Hoover: Weil ich Layken liebe 

Für die nachdenklichen, abwägenden und auch traurigen Töne bin ich immer zu haben. Und irgendwie stecke ich momentan auch etwas tiefer in einer gewissen Jugendbuchlesephase. Ideale Voraussetzungen demnach für Colleen Hoovers Überraschungserfolg, der sich mittlerweile zu einem echten Muss des Genres entwickelt hat.
Als überhaupt nicht kitschig, dafür umso einnehmender empfand ich die bittersüßen Wege Layken und Wills, die das Schicksal sich kreuzen ließ, um kurz darauf mit einem "Betreten verboten"-Schild aufzulauern.


~ Rezension ~

Wenn du auf der einen Seite stehst und das Leben auf der anderen ...

Mit dem plötzlichen Tod ihres Dads verliert Layken nicht nur einen wichtigen Halt in ihrem Leben, sondern auch ihr Zuhause. Denn gemeinsam mit ihrer Mom und ihrem kleinen Bruder zieht der Teenager von Texas nach Michigan. Doch sosehr Layken ihr neues Leben auch verabscheuen möchte, eine Variable hindert sie daran: Will. Er wohnt mit seinem Bruder auf der anderen Straßenseite und ist Laykens größter Hoffnungsschimmer. Für drei Tage erleben die beiden tatsächlich so etwas wie ein unverhofftes Glück im Unglück. Bis sie eine Erkenntnis wie ein Vorschlaghammer trifft und ihnen jegliche Perspektive rücksichtslos wegsprengt.

Colleen Hoovers Weil ich Layken liebe erzählt den vielversprechenden Beginn und gleichzeitig das jähe Ende einer besonderen Seelenverwandtschaft, deren Stern hätte hell leuchten können und sollen, hätte das Schicksal nicht ein solch lausiges Timing.

Mit einem unglaublich tiefsinnigen, verantwortungsbewussten und den Leser berührenden Protagonistenduo trumpft Colleen Hoover auf, sodass es ein Leichtes ist, mit den beiden zu lachen und zu leiden. Besonders Letzteres dürfte bei der Vielzahl an schicksalsbehafteten Fingerzeigen, mit denen der Weg der zwei ausstaffiert ist, nicht schwerfallen. 
Hinzu kommt ein Rollenensemble, welches das Gesamtbild einer den Ungerechtigkeiten des Lebens trotzenden Figurenkonstellation bestens komplettiert.

Die Autorin verwebt schwerwiegende und gleichermaßen lebensechte Szenarien miteinander. Sie legt diese in den Kontext einer Liebesgeschichte, die es in sich hat. Wobei das Verhältnis deutlich zugunsten der Tragik, die das Leben schreibt, tendiert. Für mich persönlich ein Mischungsverhältnis, dessen Stimmigkeit überzeugte. Gerade weil jener Grundtenor die Persönlichkeiten der Charaktere sowie die Komplexität der ganzen Geschichte exzellent unterstreicht. 

Facettenreiche Gefühle, existentielle Gewissensfragen und überlebensgroßes Vertrauen sind wohl die Komponenten, die dieses Jugendbuch ausmachen. Dass es ein allumfassendes Happy End selten gibt, bringt die Autorin von Kapitel zu Kapitel neu zum Ausdruck. Nichtsdestotrotz ist es dem Leser nicht zu verübeln, sich ein solches zu wünschen. Vielleicht auch, weil die sympathischen Figuren wirklich real und damit wie gewonnene Freunde erscheinen, denen eine Glückssträhne zu gönnen wäre.

Darüber hinaus ist es besonders auch die Erzählweise samt deren Botschaft, die dieses Buch trotz der vielen ernsthaften Nuancen zu einem Lesevergnügen macht. Ein Füllhorn aus klugen Lebensweisheiten und unbeschwertem, mitunter makaber wirkendem (Galgen-) Humor brachte die Autorin in ihren Roman ein.
Des Weiteren widmete Colleen Hoover der Lyrik im Gewand des modernen Poetry Slams einen Ehrenplatz in ihren Zeilen. Damit kreierte sie nicht nur den Rahmen für einzelne Schlüsselszenen, sondern gleichzeitig eine Atmosphäre, deren Intensität und Wahrheit beeindruckend akzentuiert einfangen.

Insgesamt ein clever geschriebenes Jugendbuch, das generationsübergreifend anspricht, weil es nicht nur die Liebe zwischen zwei jungen Menschen fokussiert, sondern vielmehr eine Hommage an die Einmaligkeit der Institution Familie und an ein reueloses Leben ist.

FZIT: Fordernd. Poetisch. Festhaltend. 



Montag, 5. Mai 2014

[Rezension] Die Einsamkeit des Chamäleons (Patricia Holland Moritz)

Patricia Holland Moritz: Die Einsamkeit des Chamäleons 

Ein Krimi, dem man anmerkt, dass die Autorin mit tiefsinniger Vielschichtigkeit zu Werke gegangen ist. 
Dass der erste Eindruck durchaus trügen kann und nur einer nahezu nahtlos kaschierenden Hülle gleicht, das bringt dieses Werk mit Deutlichkeit zum Ausdruck.
Ein Dank an den Verlag für dieses (mich überraschend) erreichte Rezensionsexemplar!

[Bildquelle: Gmeiner Verlag]


~ Rezension ~

Wenn die Kunst dem Tödlichen einen Deckmantel leiht ...

Sie, Rebekka Schomberg, ist so etwas wie eine enervierende Hobbydetektivin. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein wenig Gerechtigkeit walten zu lassen. Damit möchte sie die dunkle Vergangenheit ihrer Familiengeschichte, die wie Teer an ihr haftet, sühnen.
Ihre volle Aufmerksamkeit widmet sie einer mysteriösen Reihe von Todesfällen in einer Berliner Recyclingfirma. Rebekka glaubt längst nicht mehr weder an einen Zufall noch an die vom Firmenarzt bestätigten Todesursachen. Doch um die Schuld der Verantwortlichen zu beweisen, muss Rebekka in die Dunstkreise von Menschen vordringen, die ihr zum Teil mit Argwohn gegenüberstehen. Das Eis wird dünn. Sehr dünn. Jeder nächste Schritt könnte verhängnisvoll enden. Doch Rebekka ist sich ihrer Sache sicher. Vielleicht gar zu sicher?

Mit Die Einsamkeit des Chamäleons taucht Autorin Patricia Moritz Holland auf kriminalistische Weise in die internationale Kunstszene ein, wobei sie Verstrickungen kreiert, deren Überraschungsmoment punktet.

Die Hauptfigur Rebekka Schomberg macht ihrer Devise, chamäleongleich durchs Leben zu kommen, alle Ehre. Denn trotz ihrer ehrenwerten Lebensaufgabe, Gerechtigkeit walten zu lassen, wird sie nicht zwangsläufig als Sympathieträgerin porträtiert. Die Schattierungen ihrer Persönlichkeit verblauen sozusagen  um dem Jargon der Kunstszene treu zu bleiben. Die empfundene Distanz entspricht somit vollends den Attributen, die sie verkörpern soll. Ähnlich nebulös setzt die Autorin die weiteren Figuren in Szene. Eine jede mit individuellen Lastern und Geheimnissen ausgestattet.

Konzentration seitens des Lesers wird gefordert. Denn die Handlung setzt sich aus den unterschiedlichsten Ebenen zusammen, deren jeweiliger Hintergrund umfangreich erläutert wird. Das machte das Buch für mich zu einem, das ich trotz Spannungsbogen eher wohl portioniert gelesen habe.
Ein deutliches Plus dieses Krimis liegt neben einer fundierten Basis insbesondere in einem Überraschungsmoment, das die bis dato offensichtliche Struktur der beschriebenen Fährten eruptiv in andere Bahnen lenkt.

Patricia Moritz Holland verknüpft in ihrem Krimi sehr persönliche Motive wie Revanche, Nervenkitzel und Gier mit den Makeln einer Gesellschaft, die oftmals aus Bequemlichkeitsgründen wegschaut, anstatt couragiert einzugreifen. Als Kulisse für jenen Fingerzeig dient die Szene moderner Kunst. Ein Rahmen, der die Grenzen zwischen Subjektivität und Objektivität adäquat zu den Inhalten der Erzählungen verschwimmen lässt.


Insgesamt ein Krimi, der zum einen in tiefere (Farb-) Schichten vordringt, zum anderen allerdings auch Fragen für den Leser offen lässt, die (gewollt oder ungewollt) über die letzte Seite hinaus nachklingen. Dass es zwischen Blütenweiß und Rabenschwarz eine Bandbreite an Nuancen gibt, untermauert die Autorin mit großer Deutlichkeit.

FZIT: Undurchsichtig. Schleichend. Wandelbar.


Sonntag, 4. Mai 2014

Freitag, 2. Mai 2014

[Aktion] Blogger schenken Lesefreude: Auslosung

Nachdem der Welttag des Buches auch in diesem Jahr wieder mit der unheimlich beliebten Initiative Blogger schenken Lesefreude gebührend gewürdigt und gefeiert worden ist, steht nun auch bei mir die Auslosung des Gewinns an. Die Spannung steigt!

Vorab noch ein Dankeschön an all diejenigen, die es sich nicht haben nehmen lassen, ihren tierischen Favoriten, den sie gern einmal in freier Wildbahn erleben wollen würden, mit uns zu teilen! Ob zu Land, zu Luft oder zu Wasser ihr scheint an Expeditionen ins Tierreich sehr interessiert zu sein.

Nun aber zum offiziellen und vermutlich längst erwarteten Teil, der Bekanntgabe des Buchgewinners. Wer darf schon bald Das Herz einer Löwin von Katherine Scholes in Händen halten und sich auf Lesereise nach Afrika begeben?



Die Lostrommel wird noch einmal durchgemischt.
(Die zugeordnete Nummer ergibt sich aus der Reihenfolge der Kommentare unter dem Originalbeitrag.)

Et voilà, die Gewinnerin ist ...



... Ivonne

Herzlichen Glückwunsch dir!!!


Bitte lass mir nun bis einschließlich zum 07. Mai 2014 per E-Mail an mail.at.creativity.first@gmail.com deine Anschrift zukommen, sodass sich das Buch zu dir auf den Weg machen kann.