Annika Bühnemann: Auf die Freundschaft
Was gibt es Passenderes als im Monat August einen erfrischenden Roman zu lesen, der kurzweilige Unterhaltung garantiert?
Als mich Annika Bühnemann in einer sehr netten, alles andere als aufdringlichen E-Mail auf ihr Debüt aufmerksam gemacht hat, musste ich nicht lange überlegen, um zu der Entscheidung zu kommen, "Auf die Freundschaft" lesen zu wollen. Immerhin spricht für mich nichts gegen eine aufgeweckte, sympathische Lektüre, deren Effekt in mit guten Schmunzlern gespickten Lesestunden besteht. Ziemlich mein Metier, also her mit dem eBook und vielen Dank an die Autorin!
Als mich Annika Bühnemann in einer sehr netten, alles andere als aufdringlichen E-Mail auf ihr Debüt aufmerksam gemacht hat, musste ich nicht lange überlegen, um zu der Entscheidung zu kommen, "Auf die Freundschaft" lesen zu wollen. Immerhin spricht für mich nichts gegen eine aufgeweckte, sympathische Lektüre, deren Effekt in mit guten Schmunzlern gespickten Lesestunden besteht. Ziemlich mein Metier, also her mit dem eBook und vielen Dank an die Autorin!
~ Rezension ~
Frauenpower
ohne Wenn und Aber
Claudia
lebt mit ihrer kleinen Familie in den USA, seit es sie vor
Jahrzehnten dorthin verschlagen hat. Doch dieses Glück hat ein jähes
Ende, als sie ihren Ehemann Ken in flagranti erwischt – zum
wiederholten Mal. Daraufhin macht Claudia kurzen Prozess und zieht
mit ihrem Sohn Mike zurück nach Deutschland. Dort findet sie Halt
bei Karin, Hannah und Maria, Freundinnen voller Elan und Kraft, aber
ebenso ausgestattet mit ganz eigenen Lastern und Lasten. Gemeinsam
marschieren die vier Frauen durch dick und dünn. Und besonders dick
kommt es, als eines Tages Ken bei Claudia aufschlägt und hoch und
heilig schwört, sie gegen nichts und niemanden in der Welt
eintauschen zu wollen. Nun ist guter Rat teuer, denn Claudia muss
sich entscheiden.
Mit
Auf die Freundschaft
debütierte Annika Bühnemann
als Schriftstellerin und ihr gelang damit ein Einstand mit hohem
Unterhaltungswert, der sich sehen lassen kann.
Aufgefallen
ist mir sofort der beschwingte, unkomplizierte und sehr nahbare
Erzählstil der Autorin, mit welchem sie ihre quirlige, humorvolle
und wendungsreiche Geschichte versehen hat. Nicht auf leisen Sohlen,
sondern unmittelbar auf den Punkt gebracht, mit einem guten Schuss
Situationskomik abgeschmeckt und energiegeladen erzählt Annika
Bühnemann die Geschichte ihrer lebenserfahrenen,
anlehnungsbedürftigen und zugleich resoluten Protagonistin.
Dadurch
dass der Hauptfigur drei weitere recht unterschiedliche und zugleich
deutlich stereotype Charaktere an die Seite gestellt werden, die der
Handlung Esprit, Witz und eine gewisse Dramaturgie verleihen, werden verschiedene Handlungsstränge angeschnitten. Dass
jede der Frauen ihre eigene kleine Welt zu verteidigen und
aufrechtzuerhalten hat und damit jeweils die Unvorhersehbarkeit des
sich entwickelnden Spannungsbogens zu eigenen Teilen beeinflusst,
bereicherte den gesamten Werdegang meines Erachtens nach sehr
akzentuiert.
Die
Ausgangslage der Geschichte fordert eine unübersehbare
Klischeehaftigkeit nahezu. Diese wurde von der Autorin angenehm
aufgefächert und mit Spritzigkeit in die Geschichte eingebracht,
wobei eine deutliche Sprache gesprochen wird und Erwartungen an einen
humorigen Unterhaltungsroman erfüllt werden. Ausufernde
Tiefenschärfe oder umschweifende Schnörkel werden nicht angestrebt.
Vielmehr werden Werte wie Aufrichtigkeit, Loyalität und
unerschütterlicher Zusammenhalt mit einem Augenzwinkern im Nachklang
explizit herausgestellt.
Alles
in allem ein Roman, der zu unterhalten weiß. Dynamische Gefühls-
und Szenenwechsel, eine ausgeklügelte Bandbreite an Figuren sowie
eine Vielfalt an Wendungen sorgen für die Frische, die dem oftmals
genüsslich beschriebenen Glas Hugo gleichkommt.
F★ZIT: Gewitzt.
Sprudelnd. Wirklichkeitsnah.