Ich mag Autoren, die über ihre Werke hinaus mitreißen. Ich mag Geschichten, die Charakter haben. Ich mag es, wenn offensiv Wortwitz und rhetorische Bildhaftigkeit an den Tag gelegt werden.
All jene Charakteristika treffen auf sie zu: Sie ist eine Autorin mit Profil. Sie reflektiert und entwickelt sich weiter. Ihre Passion wird zur Mission. Ihre Verbundenheit zum geschriebenen Wort gleicht einem Schauer von Sternschnuppen — sie glüht, sie sorgt für leuchtende Augen, sie bleibt in Erinnerung.
Schon als ich das erste Mal die Website von Katrin Koppold besucht hatte, wusste ich: Das ist eine (Indie-) Autorin, die mit ihrem rundum herzlichen, absolut unverstellten und teilweise sehr situationskomischen Schreibstil überzeugen und begeistern kann. So sollte es sein!
Mit ihrem Debüt Aussicht auf Sternschnuppen gelang ihr auf Anhieb der Einstieg in die Liga der Lieblingsautorinnen vieler Leser(innen). Denn mittels einer gehörigen Portion Humor und ausdrucksstarken Charakteren katapultierte sie den Auftakt ihrer Sternschnuppen-Reihe mit Leichtigkeit in eine himmelsgleiche Sphäre, von der zahlreiche andere Indie-Autoren nur träumen können.
Nicht minder kraftvoll, obgleich mit einem deutlich ernsteren Fokus kommt Band 2 der Reihe, Zeit für Eisblumen, daher. Das Ensemble der Protagonisten wechselt, bleibt dabei dennoch in der Familie Baum. Der Ton wird melancholischer, nachdenklicher, beklemmender. Die Kulisse wird nordischer. Doch bei all jenen Szenenwechseln bleibt Katrin Koppold, das ist deutlich zu spüren, sich selbst und ihrer Rolle als Botschafterin guter, nachdrücklich in Erinnerung bleibender Lektüre treu.
Ich freue mich riesig, an dieser Stelle den Kreativplausch mit Katrin Koppold mit euch teilen zu dürfen. Lehnt euch zurück und genießt die Aussicht auf ein Frage-Antwort-Spiel, das das Potential hat, Eisblumen zum Schmelzen zu bringen!
(!) Achtung (!): Ein sehr exquisites Schmankerl halten wir nach dem Interview noch für euch parat. Schaut's euch an und seid eingeladen zum Mitmachen!
~ Kreativplausch ~
Dass du, liebe Katrin, ohne Wenn und Aber flugs der Einladung zu einem Kreativplausch mit mir gefolgt bist, freut mich außerordentlich! Denn immerhin erlebst du zurzeit einiges Spannendes, das deine volle Aufmerksamkeit als Autorin verdient und damit auch die Herzen deiner Leser und Fans höher schlagen lässt. In diesem Sinne: Lass uns mit dem kreativen Philosophieren beginnen!
Das Jahr 2013 hat dir als Autorin bisher richtig viel Aufwind samt der gebührenden Anerkennung seitens der Leser und auch der kritischen Stimmen der Branche beschert. Ehre wem Ehre gebührt, definitiv! Gerade als Indie-Autorin ist dieser „offizielle“ Zuspruch ungemein wichtig, wenngleich das Schreiben stets eine Herzensangelegenheit ist und bleibt. Eine Einstellung, die deine Arbeit umso wertvoller macht, wie ich finde.
Was macht für dich das Spiel mit den Worten, das für viele Menschen heutzutage größtenteils nur noch im Tippen von Kurznachrichten ausgeschmückt mit reichlich Smileys oder dem Notieren von Einkaufslisten besteht, zu dem, was es für dich ist? Und zwar: ein erfüllender Lebensinhalt.
In meinen Geschichten steckt unheimlich viel von mir selbst. Das heißt nicht, dass ich autobiographisch schreibe oder eine meiner Figuren 1:1 an mich anlehne. Aber Erlebnisse und Erfahrungen fließen ebenso in meine Geschichten ein wie Menschen, denen ich begegnet bin, und Anekdoten, die mich in irgendeiner Form beeindruckt haben. Durch das Schreiben kann ich all diese Dinge konservieren.
Und meine Tätigkeit als Autorin bringt mich dazu, mit offenen Augen durch den Tag zu gehen, meinen Mitmenschen zuzuhören, neugierig zu sein. Das Schreiben im Speziellen und die Kunst im Allgemeinen macht mein Leben aus diesem Grund viel bunter.
Außerdem ist es wundervoll, wenn mir Leser mitteilen, dass meine Geschichten etwas in ihnen bewirkt oder dass sie schlicht und einfach schöne Stunden mit meinen Figuren verbracht haben.
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Die deutsche Sprache und ihre Wurzeln werden nicht selten mit dem Begriff „Poesie“ assoziiert. Wie definierst du ebenjene Poesie für dich – egal, ob am Schreibtisch im Speziellen oder im „ganz gewöhnlichen“ Alltag im Allgemeinen?
Poesie ist für mich ganz persönlich, im Alltäglichen das Wunderbare zu entdecken. Und gerade diese Momente versuche ich, auch immer wieder in meinen Büchern einzufangen.
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Apropos Poesie: Die Buchtitel deiner Romane – bisher erschienen sind „Aussicht auf Sternschnuppen“ und „Zeit für Eisblumen“ – kommen ebenfalls sehr klangvoll und gleichermaßen vielsagend wie akzentuiert daher. Wie gestaltet sich der Prozess deiner Titelfindung? Hast ganz persönliche Kriterien, denen ein Titel entsprechen muss? Feilst du lange, bis die Sache rund ist, oder folgst du eher Bauchentscheidungen?
Ich muss gestehen, bei allen Prozessen rund um des Schreibens bin ich eher eine Herumfeilerin. Ich gebe mich selten mit der ersten Version zufrieden. Die Titel meiner vierbändigen Sternschnuppen-Reihe kamen aber alle, bis auf den dritten (den habe ich meiner Mutter zu verdanken), mehr oder weniger zu mir herangeflogen. Dennoch gab es ganz klare Kriterien:
1. Alle Titel sollen nicht mehr und nicht weniger als drei Wörter beinhalten.
2. Diese Wörter sollen eine positive Assoziation im Leser auslösen.
3. Die Titel haben alle eine metaphorische Bedeutung.
„Aussicht auf Sternschnuppen“ – Die Sternschnuppen stehen für Wünsche, die wahr werden können, wenn wir nur fest genug daran glauben und bereit sind, etwas dafür zu tun.
„Zeit für Eisblumen“ – Die Eisblumen stehen stellvertretend für das Wunderbare im Leben, das oftmals in Kleinigkeiten liegt, denen wir im Stress und der Hektik viel zu wenig Beachtung schenken (s. Frage 2)
„Sehnsucht nach Zimtsternen“ – Die Zimtsterne stehen für Kindheit und Geborgenheit, einem Zustand, nach dem wir uns als Erwachsene oft sehnen. An dieser Geschichte arbeite ich gerade: Lilly muss in diesem Band lernen, auf eigenen Beinen zu stehen und zeigen, dass sie mehr ist als das süße Nesthäkchen der Familie.
„Kirschblüten im Winter“ – Ein alter Brauch besagt, wenn am Barbaratag kahle Kirschzweige ins Wasser gestellt werden, dann beginnen diese zu treiben und blühen zu Weihnachten. Die Kirschblüten sind hier ein Zeichen der Hoffnung und des Lebens in einer ansonsten für Mia recht kalten und grauen Zeit.
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In „Aussicht auf Sternschnuppen“ formulierst du den Zauber von Sternschnuppen wohlig romantisch aus. Konntest du dich im realen Leben schon einmal selbst von der Wunscherfüllungskraft der strahlenden Himmelskörper überzeugen? Wäre doch nur zu schön.
Nein, Kora. Ist das nicht schrecklich! Ich habe noch niemals eine Sternschnuppe gesehen. Auch nicht in Nächten, in denen es von diesen Dingern angeblich nur so gewimmelt hat. Die Sternschnuppennacht am Gardasee ist eine der wenigen Szenen im Roman, die ich wirklich von vorne bis hinten erfunden habe und mich gängigen Klischees bedienen musste. Aber wenn ich wirklich einmal eine Sternschnuppe sehen würde, wäre ich wohl genauso hektisch und überfordert wie Helga in diesem Moment. Es gibt nicht den einen Herzenswunsch von mir und ich bin niemand, der lange im Voraus etwas plant, ich folge eher meiner Intuition.
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Deine Leidenschaft fürs Schreiben und Veröffentlichen fordert nicht nur dich heraus, sondern bildet sozusagen das tolle Fundament einer Familienkooperation, die ihre Kreise zieht und keine Selbstverständlichkeit ist. Inwieweit denkst du, macht es einen Unterschied, nicht nur moralische Unterstützung seitens der Familie zu erfahren, sondern sie als aktiven Teil der eigenen Projekte zu wissen?
Es ist bestimmt übertrieben zu behaupten, dass meine Familie mir all meine künstlerischen Verschrobenheiten, die ich zum Teil an den Tag lege, vorbehaltlos durchgehen lässt. Vor allem für meine Tochter war es anfangs schwer zu akzeptieren, dass ich zwar zu Hause bin, aber arbeiten muss und nicht immer Zeit habe. Doch seitdem ich ihr erzählt habe, dass ich ihr das dritte Buch meiner Sternschnuppen-Reihe widme (meine Tochter heißt ja auch Lilly), habe ich das Gefühl, dass sie meine Schreiberei zunehmend akzeptiert, ja, sogar stolz darauf ist. Zumindest erzählt sie jedem davon, dass ihre Mama eine Autorin ist.
Mein Mann ist mir wirklich eine ganz große Hilfe. Zwar ist auch er manchmal genervt, wenn ich stundenlang in meinem Arbeitszimmer verschwinde und nicht ansprechbar bin, aber er hilft mir doch, wo immer er kann. Ihm habe ich meine wunderschöne Homepage zu verdanken, er macht meine Buchführung und ihm gebe ich auch meine Bücher stets als erstes zu lesen. Er steht absolut hinter mir. Wobei ich mir nicht sicher wäre, ob er den immensen Zeiteinsatz, den meine Schreiberei verlangt, auch so relativ klaglos akzeptieren würde, wenn meine Bücher vollkommen unerfolgreich wären. Denn sie fordert von der ganzen Familie definitiv einige Opfer.
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In deinem Debütroman schlägst du überwiegend einen vor drolligen Klischees und Situationskomik sprühenden Ton, der mit einer Prise Sehnsuchtsmomenten passend abgeschmeckt ist, an. Dein zweites Buch hingegen fokussiert den nachdenklichen, melancholischen Klang zwischen den Zeilen. Wie leicht oder schwer ist dir dieser Umbruch gefallen? Wie kamst du dazu, das Scheinwerferlicht vom aufgeweckt Quirligen zum eher reflektierend Ernsthaften zu lenken?
Wenn ich es erst einmal geschafft habe, eine Beziehung zu meinen Figuren aufzubauen, dann ergibt sich der Ton der Erzählung fast von selbst. Aber dieses Kennenlernen erfordert bei mir viel Zeit und der Prozess, bis ich in eine Geschichte eingetaucht bin, ist immer recht quälend und hat mehr mit Disziplin als mit lustvollem Schreiben zu tun. Deshalb beneide ich auch immer ein bisschen die Autoren, die anscheinend so mühelos mehrere Romane im Jahr herausbringen. Allein meine Handlungs- und Figurenplanung dauert meist mehrere Monate, wobei ich natürlich in dieser Zeit nicht jeden Tag schreibe, sondern meist nur skizziere und herumüberlege.
Warum ich mich dazu entschlossen habe, in „Zeit für Eisblumen“ den Witz etwas herauszunehmen, liegt sowohl am ernsthafteren Thema, wo mir slapstickhafte Einlagen einfach deplatziert erscheinen würden, als auch an der Hauptfigur. Mir war nämlich von Anfang an klar, dass eine Figur wie Fee, die blond, dünn, gutaussehend ist und zudem auch noch einen vermeintlich glamourösen Job hat, nur die Sympathien meiner Leser erringen kann, wenn sie vom Schicksal gehörig eins auf die Mütze bekommt. Außerdem behandele ich in diesem Roman ja das Thema Depressionen. Als ich meinem damaligen Schreiblehrer erzählte, dass ich dafür Fee als Hauptperson ausgewählt habe, meinte der: „Das passt nicht. So jemand wie Fee würde niemals so etwas bekommen.“ Da ich aber zeigen wollte, dass diese Krankheit vor niemandem Halt macht und dass es den typischen Depressiven nicht gibt, hat er mich mit dieser Aussage nur bestätigt.
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Auch die Hauptkulissen deiner zwei bisher veröffentlichten Bücher unterscheiden sich sehr und gleichen sich auf den ersten Blick nur im Anfangsbuchstaben: Italien und Irland. Welche persönliche Verbindung hegst du zu den beiden Ländern? Hast du darüber hinaus ein Traumland, das du unbedingt noch erleben möchtest? Könntest du dir vorstellen – wie Fee –, für eine Weile im Ausland zu leben? Wenn ja, welches Ziel würde dich aus welchen Gründen reizen?
In Italien war ich unzählige Male mit meinen Eltern und auch die Abschlussfahrt meines Abiturjahrgangs führte mich in die Toskana. Mir war von Anfang an klar, dass ich die Schauplätze des Romans mit eigenen Augen gesehen haben muss. Mein Lieblingsland Italien hatte genau die richtige Entfernung, um diese Recherchereise auf ein paar Tage zu beschränken und mehr ist mit einem Brotberuf und zwei kleinen Kindern einfach nicht drin. Außerdem erschien mir das Klima des Landes, die wunderschöne Landschaft und das Lebensgefühl der Italiener genau richtig, um auch etwas Leichtigkeit in das durchgeplante Leben meiner konservativen Hauptfigur zu bringen.
In Irland habe ich kurz nach dem Studium für einige Wochen in den Monaten Februar und März gelebt. Ich habe so viele wundervolle Orte in dieser Zeit bereist, dass mir schon damals klar war, dass ich sie irgendwann einmal in einem Roman festhalten will. Und was bietet sich besser für eine Selbstfindungsreise an, als Irland im Winter?
Ich denke, mit eines der schlimmsten Dinge im Leben sind verpasste Chancen, das Thema behandele ich ja auch in "Aussicht auf Sternschnuppen". Es gibt nicht viel, was ich bedauere, aber eine Sache ist definitiv, dass ich nie längere Zeit im Ausland verbracht habe. Das möchte ich auf jeden Fall irgendwann nachholen. Die Vernunft sagt, ich solle es wie Marah Woolf machen und ein Jahr in ein englischsprachiges Land gehen, mein Herz sagt, es wäre schön, mal ein Jahr im Süden gewohnt zu haben, auf den Kanaren, Balearen, Sardinien, der Provence — die Liste meiner Wunschorte ist ellenlang. Aber egal, wer letztendlich siegt und auch wenn ich allein beim Gedanken daran, hier für kurze Zeit alles abzubrechen schlottrige Knie bekomme: Diesen Traum verwirkliche ich irgendwann!
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Sehr sympathisch ist im Übrigen auch dein Wunsch für eine Rollenbesetzung des potentiellen Leinwandhelden Nils Schöneberger in Person von Florian David Fitz. Wie kamst du zu diesem felsenfesten Entschluss, der wohl jegliches Vorsprechen anderer Kandidaten überflüssig macht? Und, noch viel wichtiger, hast du ihn bei eurem Treffen, von dem du vor Kurzem begeistert berichtet hast, schon gleich einmal das Rollenangebot unterbreitet?
Ach ja, das Treffen mit Florian David Fitz. Das war schon ein ganz besonderes Ereignis für mich. Vor allem, weil mein Mann es für mich eingefädelt hatte. Er wusste, dass er mir damit eine ganz besondere Freude machen würde. Er ist wirklich ein ganz liebenswürdiger, bescheidener Mensch, der Florian, und dass er sich beim Schreiben seiner Drehbücher genau wie ich beim Schreiben meiner Romane sehr stark von Bildern leiten lässt, hat ihn mir noch viel sympathischer gemacht. Er war für mich immer die Idealbesetzung, da ich mich bei „Aussicht auf Sternschnuppen“ ein gutes Stück von seinem Film „Vincent will meer“ inspirieren ließ und beim Schreiben auch stets ihn vor Augen hatte. Wobei mein Nils vielleicht doch einen Tick männlich-kantiger ist.
Ein Rollenangebot habe ich ihm nicht unterbreitet. Das hätte ich bestimmt, zumindest zum Spaß, wenn wir uns beide allein getroffen hätten, aber es war im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung, bei der auch sehr viel Presse anwesend war. Aber sobald mir ein Angebot zur Verfilmung vorliegt, schreibe ich ihm ;). Da ich den Stoff nicht verkaufen würden, ohne auf das Drehbuch Einfluss zu haben (eine Einstellung, die mich wahrscheinlich für potentielle Interessenten sowieso ins Aus katapultiert), könnte ich ihm die Rolle ja auch ein bisschen auf den Leib schreiben.
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Auffällig ist nicht nur dein Schreibstil, der hohen Unterhaltungswert hat, sondern auch deine Nähe zu Lesern, Fans und Bloggern. Was bedeutet dieser unmittelbare Austausch für dich?
Das Schreiben im stillen Kämmerlein ist das eine. Natürlich habe ich auch meinen Spaß daran, wenn mir eine Figur, eine Szene gut gelungen erscheint. Aber letztendlich ist es doch das Feedback der Leser, dass einem das maximale Vergnügen an der eigenen Geschichte beschert.
Ich freue mich über jedes Feedback nach wie vor unglaublich und ich hoffe, dass sich dieses Gefühl auch niemals abnutzen wird und ich stets Zeit dazu finden werde, auf Kommentare einzugehen, Nachrichten zu beantworten. Gerade sehr erfolgreiche Verlagsautoren nehmen Feedback, jedenfalls das, das von mir kommt, häufig kommentarlos hin. Vielleicht lassen Ihnen Ihre ganzen Verpflichtungen ja wirklich keine Zeit mehr dafür, jedem zu antworten, wenn es bei mir aber einmal so weit kommen würde, hätte das Schreiben für mich einen ganz gewaltigen Reiz verloren. Außerdem finde ich es eine Sache des Anstands, Lob oder konstruktive Kritik nicht einfach stumpfsinnig hinzunehmen, sondern sich dafür zu bedanken und auf Fragen zu antworten. Darüber hinaus schließt man ja durch diesen Kontakt auch viele interessante Bekanntschaften. Ohne meine Leser oder Autorenkollegen würde ich auf Buchmessen weiterhin genauso allein herumwandeln wie noch ein paar Jahre zuvor.
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Auch interessant zu wissen: Gibt es Künstler – ganz gleich, welchen Hintergrund sie haben –, deren Wirken wiederum für dich eine zuverlässige, stets sprudelnde Quelle der Inspiration darstellt? Wenn das der Fall ist, hast du eine Ahnung, wie sich dieses Phänomen erklären ließe?
Eine Autorin, die mich mit ihrem Werk beeinflusst hat, ist mit Sicherheit die irische Schriftstellerin Marian Keyes. Ich kann nicht sagen, dass mich jedes ihrer Bücher gleichermaßen überzeugt hat, aber weit über 50 Prozent davon finde ich einfach nur unglaublich. Ihren bissigen Wortwitz, ihre überraschenden Plots, in denen sie es schafft, jedem noch so ernsten Thema etwas Komisches abzugewinnen, das beeindruckt mich schon sehr. Außerdem ist sie selbst durch die Dunkelheit gegangen, über die sie schreibt, bzw. geht sie in Abschnitten ihres Lebens immer noch durch sie hindurch. Sie leidet nämlich schon seit Jahren an Depressionen. Mit ihren Romanen macht sie Hoffnung, dass das Leben immer irgendwie weitergeht. Manchmal sogar besser als zuvor. Und genau dieses Ziel verfolge ich – zumindest mit meiner Sternschnuppen-Reihe – auch.
Ansonsten gibt es immer wieder Musiker, deren Musik mich beim Schreiben inspiriert hat. Das waren bei „Aussicht auf Sternschnuppen“ Chris de Burghs „Lady in Red“, bei „Zeit für Eisblumen“ „Here Without You“ von 3DoorsDown und bei meinem aktuellen Buch ist es „Ich laufe“ von Tim Bendzko, ein Künstler, den du, liebe Kora, ja auch sehr bewunderst.
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Um das Ganze jetzt mit einer Gaumenfreude abzurunden, immerhin ist Kreativität etwas für alle Sinne, bleibt (neben vielem anderen) noch Folgendes: Lilly, eine deiner Figuren, beschreibst du im Kurzportrait auf deiner Homepage sehr bildhaft als „süß wie ein Erdbeertörtchen mit Schlagsahne“.
Das soll das Stichwort sein: Auf welche Nervennahrung – ob süß oder herzhaft – würdest du nie verzichten wollen, weil sie dir die Energie gibt, selbst knifflige Klippen des Autorinseins zu umschiffen?
Diese Frage passt hervorragend zu Lillys Geschichte, zu „Sehnsucht nach Zimtsternen“. Der vorläufige Klappentext endet nämlich mit dem Satz „Ein Roman über die Magie von Märchen, den langen Abschied von der Kindheit und der trostspendenden Kraft von Süßigkeiten und Gebäck.“
Ich zumindest glaube an die Macht von Gummibärchen und Schokolade. Ich denke, das liegt daran, dass ich wie die meisten Menschen – was jetzt bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss ist – mit diesen Leckereien als Kind immer getröstet wurde, wenn ich hingefallen bin oder mir das Leben in einer anderen Hinsicht nicht gewogen war. Ich selbst neige leider auch dazu, die Probleme meiner Kinder mit einem Stück Schokolade zu lindern.
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Liebe Katrin, habe an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für dein sofortiges Interesse an einem Pläuschchen mit mir. Er war rundum ein Vergnügen! Das kann ich meinerseits mit Fug und Recht behaupten.
Post von Katrin Koppold:
DU kannst ein signiertes Exemplar von Zeit für Eisblumen gewinnen*
Wenn das kein Grund zum Feiern ist?!
Was ihr für diese fantastische Chance tun müsst?
Nun, nachdem Katrin Koppold uns so bildhaft von der Kraft der Symbolik, die hinter ihren Buchtiteln steckt, berichtet hat, seid ihr an der Reihe.
Beantwortet einfach bis einschließlich zum 25.10.2013 in einem Kommentar unter diesem Blogbeitrag folgende Frage und schon landet ihr im Lostopf und erhaltet mit etwas Glück bald eine Postkarte samt signiertem Buch ganz im Zeichen der Eisblumen von Katrin Koppold persönlich:
Welche Symbolik liegt euch besonders am Herzen?
Habt ihr vielleicht seit Kindertagen einen Talisman in Form eines speziellen Symbols? Welche Symbolsprache berührt euch ohne viele Worte?
Viel Erfolg jedem Einzelnen von euch!
Und ein herzliches Dankeschön an Katrin Koppold für dieses Sahnehäubchen auf einem ohnehin bereits tollen Kreativplausch!
* Kleingedrucktes:
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Versand des Buches erfolgt durch die Autorin Katrin Koppold. Der Gewinner/die Gewinnerin wird offiziell hier auf dem Blog bekanntgegeben und hat im Anschluss fünf Tage Zeit, sich zu melden. Sollte diese Frist überschritten werden, erfolgt eine Neuauslosung. Eure Adresse, die ich in Erfahrung bringe und anschließend an Katrin Koppold weiterleiten werde, wird zu keinem anderen Zweck verwendet als dem Versand des Gewinns. Ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein, um an der Verlosung teilnehmen zu können, andernfalls benötige ich eine Einverständniserklärung eurer Eltern per E-Mail. Um an dem Gewinnspiel teilzunehmen, müsst ihr nicht unbedingt Leser meines Blogs sein, allerdings wünsche ich mir ein aufrichtiges Interesse an dem Buch.