Für mich ganz persönlich und wahrscheinlich ebenso für viele ihrer Leser ist Adriana Popescu damit nicht nur das Paradebeispiel eines Schreiberlings, der seinen Herzenswunsch lebt und somit ein Vorbild für andere Indie-Autoren ist, sondern ihr ist im nächsten Atemzug etwas geglückt, wovon ein Autor/eine Autorin nur träumen kann: Sie hat ihren eigenen Weg eingeschlagen. Hat Biss bewiesen und ist dieser Fährte treu geblieben. Sie begeistert nicht nur, sondern überzeugt. Denn ihr Stil strahlt Unverkennbarkeit aus und jeder der sowohl ulkige Situationskomik als auch echte, zu Herzen gehende Lebensweisheiten mag, kommt an Adriana Popescu einfach nicht mehr vorbei.
Ich hatte vor Kurzem die wunderbare Gelegenheit die Autorin, der wir zahlreiche schwarz auf weiß gedruckte Lieblingsmomente verdanken, für ein Interview "virtuell zu treffen". Ein absolutes Highlight für mich! Das kann ich euch sagen.
Und um dem Ganzen die Krone oder eben den berühmtem Popescu-Hut aufzusetzen, haben wir — also der Piper Verlag, als mein "Partner in Crime", und ich — noch eine besondere Chance für euch in petto. Doch dazu später mehr.
Nun erst einmal zum INTERVIEW mit Adriana Popescu, das wir, um dem Fernsehjargon die Treue zu halten, sozusagen "vor der Sendung aufgezeichnet haben".
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Viel Vergnügen!
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Liebe
Adriana,
herzlichen
Dank, dass du dir die Zeit nimmst, heute einmal mir Rede und Antwort
zu stehen. Denn wahrscheinlich hast du spätestens seit deinem
fabelhaften Erfolg mit Versehentlich verliebt nicht nur
ordentlich in die Tasten gehauen, um sowohl eine Neuauflage von 5
Tage Liebe herausbringen zu können und jetzt mit Lieblingsmomente ein Ass im Ärmel zu haben, sondern dir auch
den Mund über dein Wirken fusslig geredet. Sei es drum, immerhin
bereitest du deinen Lesern und Fans mit deiner Arbeit eine Freude,
über die wir gar nicht oft genug sprechen können.
☆
Du
schreibst – und damit bedienst du ein, wie ich finde, sympathisches
Klischee – buchstäblich schon immer. Literatur und auch die
schräge Welt des Fernsehens sind deine langjährigen Begleiter. Mit
welchem Buch oder TV-Programm deiner Kindheit und Jugend verbindest
du Lieblingsmomente? Mit welcher Faszination begründest du
deine Auswahl?
Das
erste Buch, das ich gelesen habe, war ein TKKG-Buch im Italien
Urlaub: „Jagt das rote Geisterauto“. Ich war sehr stolz, als ich
es ganz durchgelesen hatte. Aber an die Handlung kann ich mich nicht
mehr so genau erinnern. Anders dann bei den Büchern von Enid Blyton,
da haben es mir die „Geheimnis um ...“-Reihe und die „Fünf
Freunde“-Bücher sehr angetan. Die sollte ich mal wieder lesen.
Dann
habe ich schon sehr früh – und ich meine seeehr früh – Star
Wars gesehen. Das war damals so, als ob in mir ein Licht angeht. Ich
war verliebt in diesen Film und an dieser Liebe hat sich bis heute
nichts geändert. Im TV habe ich gerne „Flipper“ geschaut. Und
„Die Waltons“. Später dann als frischer Teen „Beverly Hills
90210“ und – ganz klar – „Dawsons Creek“. Immerhin dachte
ich lange Jahre, die Serie basiert auf meinem Leben. ;)
☆
Welches
ist dein Lieblingsmoment, betrachtest du den gesamten Prozess des
Schreibens? Die zündende Idee? Das Recherchieren? Das erste Kapitel?
Die akzentuiert gesetzte Pointe? Das Formulieren des Cliffhangers?
Oder etwas ganz anderes?
Der
größte Lieblingsmoment ist der, wenn das Manuskript zum ersten Mal
ausgedruckt vor mir liegt. Ganz frisch aus dem Drucker, ungelesen.
Wenn es nur mir gehört, bevor ich es in die Welt loslassen muss.
Wenn alles erzählt ist und man die erste Etappe geschafft hat. Das
ist ein unbeschreiblich schöner Moment. Danach geht die Arbeit ja
erst richtig los. Überarbeiten, streichen, kürzen, längen ...
☆
Hast
du als Autorin Schlüsselszenen oder Kapitel, die dir besonders am
Herzen liegen und von denen du dir wünschst, dass sie deine Leser
genau als solche erkennen?
Es
gibt in all meinen Büchern Kleinigkeiten, die ich einbaue und dann
hoffe, dass der eine oder andere Leser sie findet. 90% überlesen es
vermutlich, oder es fällt ihnen einfach nicht auf. Aber wenn dann
jemand schreibt: „Besonders schön fand ich dieses Detail …“ –
dann weiß ich, es hat sich gelohnt. Mein idealer Leser und bester
Freund, findet diese Stellen immer. Wirklich ausnahmslos. Das freut
mich immer riesig.
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Welches
sind Stilmittel, ohne die ein Werk aus der Feder von Adriana Popescu
nicht dasselbe wäre? Welches literarische Werkzeug hast du sozusagen
stets griffbereit?
Puh,
eine gute Frage. Ich arbeite gerne mit „planting and pay off“.
Das habe ich beim Drehbuchschreiben gelernt und nutze es natürlich
auch in meinem Romanen. Man erzählt etwas an einem bestimmten Punkt
im Buch, ganz nebenbei, man „pflanzt“ es also. Und zu einem
späteren Zeitpunkt im Buch „erntet“ man es wieder. Das darf man
natürlich nicht zu oft machen, aber wenn es geschickt genutzt wird,
hat es einen großen Effekt beim Leser. Sonst bediene ich mich,
glaube ich, den gängigen Werkzeugen. Vielleicht nutze ich den stream
of consciousness auch gerne. Vermutlich unbewußt ;)
☆
Für
Layla und Tristan, die charakterstarken Protagonisten deines Romans Lieblingsmomente, spielen Wunderkerzen eine magische Rolle.
Eine schöne Idee, wie ich finde, denn sie kommt gleichermaßen
minimalistisch wie wirkungsvoll daher.
Doch
wir wissen, Wunderkerzen sorgen nicht nur für leuchtende Augen,
sondern können ebenso für andere dauerhafte Erinnerungen sorgen:
einem Brandloch im Lieblingsshirt. Angenommen, das würde dir in
einer lauen Sommernacht bei einer Party wie der, auf der Layla erste
Hilfe leistet, passieren. Würdest du dieses „Souvenir“ eher
stolz zur Schau stellen oder gewitzt kaschieren? Und wie würdest du
das anstellen?
Ist
es mein Lieblings-LIEBLINGS-T-Shirt? Aber wenn es eine dieser
besonderen Nächte oder Partys ist, dann hat man eine echte
Erinnerung an ebendiesen Moment. Man sieht das T-Shirt, das Loch und
muss sofort wieder an eben diese [ebendiese] Party denken. Wenn also
jemand sagt: „Ui, das Shirt hat ein Loch!“ Dann wäre die
passende Antwort: „Das ist kein Loch im Shirt, das ist eine
Erinnerung!“ Dennoch möchte ich eine Warnung aussprechen: Do. Not.
Burn. My. Robbie. Williams. Shirt. !!!
☆
Die
perfekte Kulisse deiner kreierten Lieblingsmomente ist, wie du auf
beste Tourguide-Manier in deinem Roman beweist, Stuttgart. Eine
Stadt, die nicht deine Geburtsstadt ist und dir dennoch besonders ans
Herz gewachsen ist. Wie kam es dazu?
Es
war die erste Stadt, für die ich mich entschieden habe. In München
wurde ich geboren, dann zogen meine Eltern nach Speyer. Als Kind kann
man da nicht mitsprechen, man zieht mit. Wohlgefühlt habe ich mich
überall, aber Stuttgart war eben meine Stadt. Ich bin dahin
gezogen – ganz alleine – ich habe hier neue Freunde gefunden,
meine erste eigene Wohnung, meinen Job beim TV-Set ... alles hat hier
gepasst. Ich habe mich sofort wohlgefühlt, gut aufgehoben. Es mag
wie ein weiteres Klischee klingen: aber Stuttgart war immer gut zu
mir. Ich habe mich einfach in diese Stadt verliebt.
☆
Wenn
du Stuttgart mit drei Worten beschreiben müsstest, würden diese wie
lauten?
Grün,
großartig, unterschätzt.
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Deine
Hauptfigur Layla findet sich zu gegebener Zeit in der Situation
wieder, anstatt in einer geräumigen Wohnung in ihrem überschaubaren
Büro zu leben – ob das nun einer ihrer Lieblingsmomente ist oder
nicht, lassen wir dahingestellt und die Leser selbst herausfinden.
Ging es dir diesbezüglich schon einmal ähnlich wie Layla?
Da
ich in einer 1-Zimmer-Wohnung wohne, kann ich da aus meinen
Erfahrungen schöpfen. Manchmal muss es nicht die riesige Bude mit
der Dachterrasse sein, um glücklich zu sein. Es kommt auch immer
darauf an, was man daraus macht. Layla ist ja – zu dem Zeitpunkt –
nicht zwingend unglücklich. Glück oder Zufriedenheit hängen nicht
mit der Größe einer Sache zusammen. Zumindest sehe ich das so.
☆
Neben
deinen markanten und Identifikationspotential bietenden Hauptfiguren
ist es dir gelungen, die Nebenrollen mit einer Reihe eigenständiger
Charaktere zu besetzen. Darunter befindet sich der Sänger und
Liedtexter Thomas Pegram, der deinem Roman einen facettenreichen und
mit Emotionen gespickten Soundtrack wie auf den Leib geschrieben hat.
Wie hat es sich beim Schreiben angefühlt, eine Person aus dem realen
Leben, die dir gut bekannt ist, in die Handlung deines Romans
einzubetten? Immerhin wagst du damit einen kleinen Spagat, der
Realität und Fiktion verbindet.
Neben
Thomas tauchen ja auch noch andere reale Personen aus Stuttgart auf.
Es war mir wichtig, auch einige Menschen aus Stuttgart in die
Geschichte zu bauen, damit man wirklich das Gefühl hat: „Wow,
diesen Tristan oder diese Layla könnte es wirklich geben.“ Wenn
man also mal durch Stuttgart läuft, am Schlossplatz einen Kaffee
trinkt, könnte Tristan also wirklich irgendwo im Gras liegen oder am
Nebentisch sitzen. Wenn ich schon einen Musiker im Buch beschreibe,
dann also auch einen echten. Hier war es natürlich eine
Herausforderung, ihn auch gut zu beschreiben, so wie er ist. Er sagt,
es wäre mir gut gelungen, das freut mich natürlich sehr.
☆
Könntest
du dir selbst vorstellen, Lieder zu schreiben? Inwieweit siehst du
Parallelen zum Romanschreiben und was wären für dich dabei die
größten Herausforderungen?
Ehrlich
gesagt kann ich mir das so gar nicht vorstellen. Ich brauche Platz,
Zeit und viele Seiten Papier, um die Gefühle zu erwecken, die Thomas
Pegram in wenigen Sätzen und mit einer wunderschönen Melodie
erzeugen kann. Sein Song „Lieblingsmoment“ trifft den Inhalt des
Buches zu 100% und ich bin nach wie vor sprachlos, wie gut ihm das
gelungen ist. Ich bin viel zu unmusikalisch, um einen guten Songtext
zu liefern. Wenn meine geschriebenen Worte Thomas allerdings
inspirieren, dann freut mich das sehr.
☆
Schreiben
kannst du, davon können wir uns alle selbst überzeugen, richtig,
richtig gut. Das bescheinigen dir deine Leser und Fans ohne ein
Zögern. Doch worin bist du wohl weniger talentiert? Was fällt dir
dazu spontan ein?
Ich
kann nicht tanzen. Ich kann auch nicht malen. Rechnen liegt mir noch
weniger als alles andere. Zahlen und ich, das ist wie eine Katze im
Wasser. Nein nein nein! Mich kann man super beim Wechselgeld über
den Tisch ziehen, ich merke so was nie. Vielleicht liegen mir
deswegen Wörter so sehr?
☆
Zu
guter Letzt noch eine Frage, die auf deinen Titel „Autorin mit Herz
und Hut“ Bezug nimmt. Mit ganz viel Herz und Kreativität widmest
du dich deinen (Buch-) Projekten. Und der Hut vervollkommnet deinen
Auftritt. Wie kam es zu der Verbundenheit zu diesem modischen
Accessoire? Seit wann begleitet dich der Hut? Und wie viele von den
guten Stücken dekorieren deine vier Wände daheim?
Als
Teenager habe ich oft Kappen getragen. Ich mochte sie einfach und
hatte bestimmt an die 50 Stück. Es war also einfach, das passende
Geschenk zum Geburtstag zu finden. Im Winter decke ich mich jede
Saison aufs Neue mit Mützen ein, alles ist erlaubt. Aber ab Frühling
bis in den Herbst trage ich Hüte. Ich liebe sie einfach. Angeblich
stehen sie mir auch. Insgesamt habe ich jetzt sechs Hüte, die alle
abwechselnd zum Einsatz kommen. Aber es werden bestimmt noch mehr.
Sie sind auch perfekt, um einen Bad-Hair-Day (und davon gibt es
genug) geschickt zu kaschieren.
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Nochmals
herzlichen Dank dafür, dass du dir die Zeit fürs Beantworten meiner
Fragen genommen hast. Da wäre noch vieles mehr, mit dem wir dich
löchern könnten. Doch wie heißt es so schön: Man soll aufhören,
wenn es am schönsten ist – vorerst jedenfalls. Bazinga!
Danke
für die tollen Fragen! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, sie zu
beantworten Und ja: Bazinga!
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So, nach diesem herrlichen Plausch aus dem Nähkästchen seitens Adriana Popescu, ist es nun an euch, mir/uns die Antwort auf folgende Frage, der sich auch Adriana gewidmet hat, zu geben:
Mit welchem Buch eurer Kindheit und Jugend verbindet ihr wahre, unverfälschte Lieblingsmomente, die in Erinnerung bleiben?
Kommentiert die Frage entweder unter diesem Blogartikel oder unter dem entsprechenden Post zu diesem Beitrag auf Facebook bis einschließlich zum 20.09.2013 und sichert euch damit die Chance, eines der äußerst begehrten und hübschen Exemplare von Lieblingemomente zu gewinnen*. Fantastisch, oder?
Ein solches Buch könntet IHR bald in Händen halten:
Der Piper Verlag weiß, was er tut und ich unterstütze ebenjenes Anliegen sehr. An dieser Stelle möchte ich Simone Seitz aus der Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit danken, die mich zu diesem Lieblingemoment hier mit ins Boot geholt hat.
Lange Rede, kurzer Sinn: Lasst euch gesagt sein: Mitmachen lohnt sich auf jeden Fall!!!
In diesem Sinne: Mach jeden Moment zu einem Lieblingsmoment!
* Kleingedrucktes:
Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Versand des Buches erfolgt durch
den Piper Verlag. Der Gewinner/die Gewinnerin wird
offiziell hier auf dem Blog bekanntgegeben und hat im
Anschluss fünf Tage Zeit, sich zu melden. Sollte diese Frist überschritten werden, erfolgt eine
Neuauslosung. Eure Adresse, die ich in Erfahrung bringe und anschließend an den Verlag weiterleiten
werde, wird zu keinem anderen Zweck verwendet als dem Versand des
Gewinns. Ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein, um an der Verlosung
teilnehmen zu können, andernfalls benötige ich eine
Einverständniserklärung eurer Eltern per E-Mail. Um an dem
Gewinnspiel teilzunehmen, müsst ihr nicht zwangsläufig Leser meines
Blogs sein, jedoch wünsche ich mir ein ehrliches Interesse an dem
Buch.