C. M. Singer: Spellbound
Als mich die Autorin C. M. Singer vor einigen Wochen fragte, ob ich Lust hätte, den dritten Band ihrer von mir bis dato ohnehin verschlungenen Ghostbound-Reihe zu lesen, blieb mir nichts anderes übrig, als lauthals JA zu rufen. Außerdem handelte es sich hierbei nicht um "alltägliches" Lesen, sondern um das Betalesen des noch unveröffentlichten Werks. Große BeGEISTERung meinerseits, wie sich nun gut schlussfolgern lässt. Diese hält im Übrigen auch jetzt, nach der Lektüre des Romans, noch immer an!!!
Herzlichen Dank an C. M. Singer und den Amrûn Verlag für diese unbezahlbar feine Möglichkeit!
Cover: Amrûn Verlag
~ Rezension ~
Wenn zwei Herzen zu einer Seele werden ...
Elizabeth und Daniel sind von ihrer Weltreise zurück, und alles könnte so wunderbar sein. Würde das dunkle Geheimnis ihrer jüngsten Vergangenheit nicht mit scharfen Klauen nach ihnen und ihren Freunden greifen. Was zuerst als unglückselige Reihe merkwürdiger Zufälle anmutet, entpuppt sich schnell als böser Albtraum, der nur allzu real ist. Nachdem Daniels Grab geöffnet und sein Leichnam in einem mysteriösen Ritual geschändet wurde, bleibt kaum ein Zweifel: Jemand will Rache üben! Doch mit welchem gesichtslosen Gegner hat es die Scooby Gang um Elizabeth dieses Mal zu tun? Unerbittlich scheint sich die Welt gegen Liz und Danny verschworen zu haben. Gibt es überhaupt ein Entrinnen oder ist ihre gemeinsame Zukunft bereits Geschichte, bevor sie begonnen hat?
Mit Spellbound setzt C. M. Singer ihrer geisterhaften Trilogie die Krone auf. Zeit, Wehmut über das Ende der Reihe aufkommen zu lassen, bleibt kaum. Denn für die Autorin scheint es ein Leichtes, ihre Leser erneut vollends zu verzaubern.
Im Finale der Buchreihe wachsen die verschiedenen Charaktere noch einmal über sich hinaus. Sollte man glauben, mit Liz, Danny & Co. bereits all das Mögliche und Unmögliche erlebt zu haben, so ist das ein schlichter Trugschluss. Denn niemals zuvor wurde ihre Verbundenheit zueinander mehr gefordert als jetzt, da ihre Freundschaft, Liebe und Seelenverwandtschaft droht, von einer düsteren Besessenheit verschluckt zu werden. In diesem Zusammenhang gelingt es C. M. Singer abermals, die Figuren mit emotionalen Schattierungen zu versehen, die beeindruckend intensiv hervortreten.
Nicht minderer Wert ist der weitreichenden Voodoo-Thematik beizumessen, welche in diesem Band eine einnehmende Rolle spielt. Auf verschiedensten Ebenen und mit dem Fingerspitzengefühl für einen markigen Spannungsbogen geht die Autorin hier zu Werke. Doch neben all der Action, der Magie und dem Entblößen zackiger Überraschungsmomente fehlt es dem Roman ebenso wenig an Augenblicken der Nähe, Zuversicht und Geborgenheit. Eine Mischung, deren Ausgeglichenheit (mich) Kapitel für Kapitel überzeugt.
Neben den inhaltlichen Fesseln, die bei diesem Buch inklusive sind, bin ich wieder einmal von der Erzählweise C. M. Singers mehr als angetan. Ihre bildhaften, detailreichen und dennoch nie langatmigen Beschreibungen bereiten ebenso Freude wie die übliche Spritzigkeit der zahlreichen Dialoge.
Während das Hoffnungsvolle und das Unberechenbare miteinander verschmelzen, schimmert allmählich, aber auch unaufhaltsam das Ende einer sehr besonderen Liebesgeschichte durch. Denn, ganz gleich welchen Ausgang C. M. Singer, das Schicksal und eine undurchsichtige Voodoo-Priesterin Liz und Danny, Susan und Wood, Finny und Riley bescheren werden, spezieller und liebenswerter hätte ihre Reise nicht sein können.
Der fulminante Showdown einer Romanreihe, die übersinnliche Phänomene und groteske Ambivalenzen, entzückende Glückseligkeit und unerschütterliche Unerschrockenheit nicht besser hätte auf den Punkt bringen können.
F★ZIT: Klirrend. Verwoben. (Un-) Endlich.