"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Dienstag, 13. September 2016

[Rezension] Zwei Namen im Schnee (Rolf Kühne)

Rolf Kühne: Zwei Namen im Schnee 

Dass ein klein wenig Poesie andere Blickwinkel erlaubt und neue Türen öffnet, dessen sollten wir uns (viel öfter) bewusst sein. Denn gelegentlich bedarf es nicht der ganz großen Worte und ausschweifenden Ausführungen, um ganzheitlich anzusprechen...

Vielen Dank, Rolf Kühne, für das mir zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!

Cover: Persimplex


~ Rezension ~

Lyrik zwischen dem Gestern und dem Morgen

Das Leben mit all seinen Facetten, seinem Feinschliff und seinen "Fehlern" ist ein Potpourri an Momenten und Erinnerungen, die uns prägen. Dabei verschränken Dankbarkeit und Wertschätzung ihre Finger mit Beklommenheit und Ernüchterung. Ein reizvolles Allerlei, das es sich allemal lohnt in einen Rahmen aus Poesie zu fassen. Gesagt, getan!

Bei Zwei Namen im Schnee handelt es sich um das Debüt von Rolf Kühne, in dem Freunde einer gleichermaßen erfrischenden wie zugänglichen Alltagslyrik sich mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr gut wiederfinden werden.

In seiner Gedichtsammlung reiht der Autor mit Bedacht und dennoch augenscheinlich mühelos bildreiche Momentaufnahmen, Beobachtungen und Empfindungen aneinander. Die Balance aus Tiefgang und Leichtfüßigkeit sticht hierbei hervor. Denn obgleich nicht an jedem Leser selbst ein Poet verlorengegangen sein mag, so entsteht beim Eintauchen in die Gedichte eine gewisse Vertrautheit, die hie und da bestimmt Parallelen zu eigenen Erfahrungen und Aha-Erlebnissen kreiert.

Für mich strahlt dieses Buch trotz seines speziellen Genres eine "Alltagstauglichkeit" aus, die sympathisch ist. Das Ping-Pong-Spiel zwischen eindeutiger Bildsprache und der zwischen den Zeilen gelegenen Bedeutung sorgt für willkommene Gedankenanstöße. Diese werden losgelöst von festen Metren oder Reimformen gegeben. Auf diese Weise spiegelt sich die prägnante Freiheitsliebe des Autors auch hier wider.

Summa summarum sollten Leser, deren Herz für kurzweilige Gegenwartslyrik schlägt, diesem Erstlingswerk ihre Beachtung schenken.

FZIT: Mannigfach. Teilnahmsvoll. Modern.