"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Donnerstag, 16. August 2012

[Rezension] Der Klang der Sehnsucht (Manisha J. Amin)


Manisha Jolie Amin: Der Klang der Sehnsucht 

Ich hatte das Glück im Rahmen einer von LovelyBooks initiierten Aktion als Testleser für dieses Buch ausgelost worden zu sein. Denn auf diese Weise stieß ich auf die Arbeit einer Autorin, deren eigene Familiengeschichte und Vergangenheit sich teilweise in einer wundervoll gezeichneten Geschichte widerspiegelt.
Dieses Buch lädt auf eine Reise nach Indien ein und betont so manche Facette des Landes. Dabei stehen die Liebe zur Musik, Freundschaft und der Griff nach den Sternen im Mittelpunkt und werden liebevoll ausgestaltet.


~ Rezension ~

Eine Melodie sagt mehr als tausend Worte.

Kalu, ein Straßenjunge in Hastinapur, wird jeden Tag aufs Neue mit der Härte des Lebens konfrontiert. Allein seine besten Freunde Malti und Bal, die Großzügigkeit der wohlhabenden Ganga Ba sowie seine Liebe zum Flötenspiel lassen ihn den Lebensmut nicht verlieren.
Eines Tages begegnet der verletzte Kalu einem fremden Heiler, der ihn nicht nur genesen lässt, sondern ihm als Bezahlung ein Versprechen abnimmt, wodurch Kalus heimlicher Lebenstraum in greifbare Nähe zu rücken scheint. Doch um sich vollkommen der Musik hingeben zu können, muss Kalu seine Freunde verlassen und in der Fremde einer langjährigen, disziplinierten Ausbildung im Hause des hervorragenden, allerdings eigensinnigen Gurujis beiwohnen.

Manisha Jolie Amin besticht in ihrem Debütroman vor allem durch eine wunderbare Wortmalerei. Ich fühlte mich sowohl der indischen Kultur als auch den liebevoll beschriebenen Protagonisten augenblicklich verbunden. Die Härte vom Leben auf der Straße wird genauso authentisch beschrieben wie die Notwendigkeit, an seine Träume zu glauben und auch einen hohen Preis für deren Erfüllung zu zahlen. 
Der Klang der Sehnsucht entführt in ein Indien, in dem Freundschaft und Verbundenheit wichtiger sind als die Kaste; in dem Musik verzaubert und Leid mindern kann; in dem die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben erfüllt werden kann.

Auf mitreißende, aber nicht aufdringliche Art wird der Leser mit auf eine Reise genommen. Die indische Sprache und traditionelle Mythen werden ungezwungen in die Handlung eingeflochten, wodurch eine warme und zugleich berührende Atmosphäre entsteht. Für mich ein wahrlich gelungenes Buch, das Lesegenuss in Aussicht stellt.

F★ZIT: Hoffnungsvoll. Traditionell. Loyal.