"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}
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Dienstag, 17. November 2015

[Rezension] Destined: Sommerregen (Laura Meyer)

Laura Meyer: Destined: Sommerregen

Clever, spritzig und geheimnisvoll kommt dieses in magische Momente gehüllte Buch daher. Und das gefällt mir unheimlich gut. Laura Meyers Gespür für die mehrdimensionalen Handlungsstränge, denen es an Feinsinnigkeit und Pfiffigkeit nicht mangelt, ist bemerkenswert. Ihre Liebe zum Genre Fantasy kommt markant zu Geltung. Ein Autorenauftakt nach Maß, dessen Fortsetzung nur eine Frage der Zeit sein dürfte, würde ich meinen.

Liebe Laura, ein großes Dankeschön für das mir in diesem Rahmen anvertraute Exemplar deines Romans!

P.S.: Liebe Adriana, das war eine Empfehlung mit Gewicht. Danke.

Cover: Laura Meyer


~ Rezension ~

Ein Regenguss an Unglaublichkeiten

Ellies Leben verläuft in geordneten New Yorker Bahnen. Bis zu dem Moment, in dem die schwere Krankheit und der Tod ihrer jüngeren Schwester alles aus den Fugen werfen. Ellies unaufhaltsamer Fall beginnt. Bis sie eines Tages auf unerklärliche Weise in Slumbertown landet. Einem kleinen Städtchen, in dem positive Leichtigkeit das Leben bestimmt. Hier trifft Ellie auf Dan und Jer und schließt schnell Freundschaft mit den beiden charmanten und nicht minder vorwitzigen Männern. Ihr Vorhaben, in Slumbertown nur auf der Durchreise zu sein, wirft Ellie kurzerhand über Bord. Doch irgendetwas irritiert an dem vollmundigen Wohlfühlaroma in dieser freundlichen Kleinstadt. Etwas, das erst nicht greifbar ist und schon bald unbegreiflich anmutet.

Mit ihrem Debüt, Destined: Sommerregen, gelingt Laura Meyer der Auftakt einer mit fantasievollen Überraschungsmomenten bestechenden Geschichte, die sich keinesfalls unter einem Tarnumhang zu verstecken braucht.

Die Charaktere des Buches — allen voran Ellie und Dan, Rosie und Jer — verleihen der Geschichte etwas Zauberhaftes. Originalität, Kantigkeit und Liebenswürdigkeit liegen hierbei eng beieinander. Die Mischung aus aufrichtiger Loyalität, rumorender Ungewissheit und verbissener Entschlossenheit sorgt für einen stetig aufrecht gehaltenen und, was ich noch viel bedeutsamer finde, konsequent wachsenden Spannungsbogen. Mit welcher (un)sichtbaren Intensität es der Autorin gelingt, den Leser mit wachsender Kapitelzahl und über Zeit und Raum hinaus an die von ihr geschriebenen Seiten zu fesseln, ist beispielhaft.

Was (mich) anfangs nicht unwesentlich an einen feinen Roman aus der Feder Cecelia Aherns erinnert, wird wenig später von einem magischen Zirkel à la Charmed — Zauberhafte Hexen umrahmt. Ein Balanceakt, der gelingt. Nicht zuletzt dürfte das an den ausgefeilten Momentaufnahmen, den mitschwingenden Fragezeichen und der bisweilen köstlichen Schlagfertigkeit der Charaktere liegen. Herzen klopfen, Ungereimtheiten nagen, Fähigkeiten erblühen.

Laura Meyer hat ihren Stil gefunden  und manifestiert. Aufgeweckte Dialoge, Pro- und Antagonisten mit Profil und verzweigter Einfallsreichtum ergeben das große Ganze. Rhetorisch fällt insbesondere eine unverstellte, unverschnörkelte Echtheit auf. Zwar musste ich mich erst an Ellies Vorliebe fürs häufig verschluckte "T" gewöhnen, aber gut, das geht schon, nich' wahr?

Dieses gut 500 Seiten umfassende Erstlingswerk lässt keine Längen zu. Sorgfältig erweckt die Autorin eine in doppelter Hinsicht bestehende Mehrschichtigkeit zum Leben, die zu begeistern weiß. Verbundenheit, Verstand sowie Vertrauen werden zu Leuchtsignalen in der Undurchdringlichkeit eines prasselnden Niederschlages. Apropos, wie sich die Bedeutung des Titels im Laufe der Zeit erklärt, finde ich im Übrigen überaus gelungen. 

FZIT: Raffiniert. Genussvoll. Nachhallend.


Dienstag, 16. April 2013

[Buchpost] Ein Sendung mit Seele

Eine schwergewichtige Buchpost von der lieben Nadine, die mittels ihres Blogs ihr Publikum stets gut unterhält, erreichte mich vor gar nicht allzu langer Zeit. 

Dabei handelt es sich um Seelen von Stephenie Meyer - einen Wälzer, den ich im Zuge einer Verlosung gewonnen und zu dem mir bereits das eine oder andere lobende/ empfehlende Wort zu Ohren gekommen ist. 
Da mich die Autorin bisher noch in keiner Weise geprägt hat, kann ich mich ganz ohne etwaige Assoziationen auf die Mystik dieser Geschichte einlassen. Das schlichte und dennoch ausdruckskräftige bzw. gar absorbierende Cover strahlt bereits eine Wirkung aus, die ich denke, später auch zwischen den Buchdeckeln zu finden.

An dieser Stelle sei Nadine noch einmal sehr herzlich gedankt! Ich freu mich ungemein über ebenjenes Buch.


Dienstag, 4. Dezember 2012

[Rezension] Mondberge von A. Klotz und S. M. Meyer


Andreas Klotz & Stephan Martin Meyer: Mondberge

Mittels einer Leserunde, die LovelyBooks ausgerichtet hat, fand dieses Buch seinen Weg in mein Bücherregal.
Besonders schätze ich an diesem Werk, die Idee, die hinter der Geschichte steckt. Außerdem handelt es sich bei "Mondberge" nicht nur um einen Thriller, sondern um ein allumfassendes Artenschutzprogramm. Eine Thematik, die mich allein schon aus persönlichem Interesse anspricht. Ein Engagement, welches unbedingt Gehör und Tatkraft verdient! 


~ Rezension ~

Ein bedingungsloser Wettlauf um Leben und Tod

Eine deutsche Reisegruppe bricht in die imposanten Tiefen des sagenumwobenen Ruwenzori-Bergmassivs in Uganda auf. Doch was für die Teilnehmer der Trekking-Gruppe als Abstecher aus dem hektischen Alltags beginnt, entwickelt sich rasch zu einem zähen Kampf ums nackte Überleben. Denn bereits nach den ersten Etappen gerät die Gruppe in die Hände skrupelloser kongolesischer Rebellen, die ein teuflisches Spiel spielen. Schnell entpuppt sich der mystische Regenwald, in dem auch die stark bedrohten Berggorillas leben, als grüne Hölle, aus der es für Andrea, Tom und Co. augenscheinlich kein Entrinnen gibt.

Mit Mondberge schafften Andreas Klotz und Stephan Martin Meyer ein Werk, dessen Stärken in Komplexität, Detailreichtum und hoher Aktualität liegen. Denn die Autoren vereinen gesellschaftlich brisante Themen wie das bestialische Töten der bedrohten Berggorillas, die traurigen Schicksale von Kindersoldaten und den Genozid in Ruanda 1994 mit einer facettenreichen fiktiven Handlung. Auf diese Weise werden schwierige und kritische Themen gekonnt leserkompatibel verpackt.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die undurchsichtigen Vergangenheiten der Berliner Ärztin Andrea und des Naturfotografen Tom. Um diese Charaktere herum komplettiert eine Reihe vielschichtiger Figuren den Reigen der Protagonisten. Dabei reicht die Bandbreite von dem fanatischen Rebellenführer über einen nach Rache gierenden Jugendfreund bis hin zur geschundenen Seele eines Kindersoldaten.
Sosehr mich die Gefühlskälte mancher Figuren hat schaudern und zweifeln lassen, ebenso hat mich der Überlebenswille und die unerschütterliche Freundschaft unter dem traumatisierten Kindersoldaten berührt. Auch die dargestellte Symbiose zwischen Mensch und Natur, Glauben und Kulturerhalt empfand ich als Bereicherung des Gesamtwerks.

Der bildhafte Schreibstil des Buches entführt den Leser in eine fremde Welt voller Mysterien, Schönheit und Ungewissheit. Die Afrika-Verbundenheit und gründliche Recherche der Autoren verleihen der Geschichte eine große Portion an Authentizität. Auf der anderen Seite hat mir gerade das Verweben von Realität, Sagenumwobenen und Fiktion sehr gut gefallen.
Nichtsdestotrotz beinhaltet dieses als Thriller betitelte Werk ein wenig Langatmigkeit, wohingegen besonders der dritte Abschnitt an Turbulenz gewinnt und ich mich während des Lesens wahrhaftig in den Strudel aus Hast und Furcht, Ungewissheit und Unschlüssigkeit gezogen gefühlt habe. 
Inwieweit es sich bei diesem Buch um einen Thriller handelt, sollte jeder Leser für sich entscheiden, finde ich. Für mich ist Mondberge ein starker Roman, der Elemente eines herben Politkrimis, eines Erfahrungsberichtes und einer hauchzarte Liebesgeschichte miteinander verbindet.

Die Liebe zur afrikanischen Natur und Kultur, die unbeschreibliche Schönheit dieses Kontinents, aber auch die brutale Realität des Lebens dort werden in diesem komplex angelegten, bildlich beschriebenen Buch absolut auf den Punkt gebracht. Definitiv erhörenswert!

F★ZITKulissenreich. Berührend. Diffizil.