"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Montag, 30. Juni 2014

[Buchpost] Unterwegs gen Marrakesh

Kürzlich erreichte mich aus dem Hause Coppenrath eine leuchtende Lese-Einladung à la 1001 Nacht. Denn die Autorin Heike Abidi, deren Werke mich bisher stets für sich gewinnen konnten, hat ihr neustes Jugendbuch veröffentlicht. 

Mit der Nase in Marrakesh Nights geht's für mich nun also Richtung Marokko, wo ein Sommer voll von Zauber und Überraschung wartet. Bessere Argumente braucht es gar nicht. Mit der Wunderlampe unterm Arm lass ich mir das nicht zweimal sagen. Bin dabei!


Sonntag, 29. Juni 2014

Freitag, 27. Juni 2014

[Rezension] {♫♫} Storyline (Hunter Hayes)

Hunter Hayes: Storyline 

Nachdem mich das erste Album aus der musikalischen Feder von Hunter Hayes auf Anhieb rundum begeistert hatte, blickte ich der Veröffentlichung des Nachfolgers umso gespannter entgegen. Allein der Titel lässt schließlich schlussfolgern, dass es wie für mich gemacht sein könnte.
Und tatsächlich! Storyline möchte ich keinesfalls mehr missen wollen. Denn es strahlt jene ziemlich einmalige Atmosphäre aus, die ich schwerlich in Worte fassen kann. Heruntergebrochen würde ich es so sagen: Man glaubt dem Sänger jede einzelne Zeile. Eine triftige Emotionalität, die ich bisher bei nur wenigen Künstlern allein beim Hören ihrer Alben wahrgenommen habe. Beeindruckend!


~ Rezension ~

Geschichten, die das Leben komponiert.

Vom Suchen und Finden singt Hunter Hayes, ebenso vom Verlieren und Gewinnen. Aber besonders auch vom Anderssein und der Erkenntnis, das dies eine Bereicherung ist. Das Leben ist eine vielschichtige und unvorhersehbare Geschichte, in der wir die Protagonisten sind. Zwischen Hochgefühl und emotionalem Desaster, zwischen Intuition und rationaler Kopfentscheidung gibt es allerhand Nuancen, die uns prägen, stärken und wachsen lassen.

Mit Storyline, seinem zweiten Erfolgsalbum, hat Hunter Hayes einen markanten Soundtrack passend zur Achterbahn des Lebens veröffentlicht. Seine Botschaft könnte dabei deutlicher und persönlicher kaum sein: "You're not invisible."

In jedem einzelnen der 14 Tracks steckt eine Menge Herz und Seele. Dabei gelingt es dem jungen Singer/Songwriter den richtigen Ton zu treffen, wenn es darum geht, die Balance zwischen erfrischenden Gute-Laune-Nummern und nachdenklich stimmenden Passagen zu finden.

Welch eine Herzensangelegenheit die Musik für Hunter Hayes ist, wird spätestens mit dem Titel Invisible deutlich. Ein Lied, das nicht nur zum Aushängeschild einer Anti-Mobbing-Kampagne, sondern ebenfalls Pate der We Are Not Invisible Tour wurde. Da ihn seine eigene Liebe zur Musik selbst zu einem Außenseiter machte, weiß der heute laut umjubelte Künstler, wovon er singt. Eine Authentizität, die seiner Musik insgesamt eine feine Note verleiht, die das Besondere spüren lässt.

Großartig finde ich an diesem Album, dass jedes Lied auf sehr eigene Weise berührt. Das Zusammenwirken von Inhalt, instrumentaler Ausgestaltung und gefühlsechter Aufrichtigkeit sprüht nur so an Intensität. Die Mischung des rockigen Country-Pop ist äußerst gelungen und unterstreicht die immense Musikalität Hunter Hayes'.

Ob Endgültigkeit oder Neubeginn, Ernüchterung oder Entschlossenheit — die auf dem Album tangierten Empfindungen sprechen an. Mal melancholisch, mal risikobereit, doch vor allem höchst passioniert kommt dieses Musikalbum daher. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl wird kreiert, das berührt!

FZIT: Betonend. Ehrlich. Bestärkend.


Mittwoch, 25. Juni 2014

[Schreibzeugkiste] Rezensionen gut und individuell abgeschmeckt

Als Buchblogger gehört das Schreiben von Rezensionen sozusagen zum "Kerngeschäft" des Auftritts. In diesen Buchbesprechungen geben wir Leser (Kritiker) eine subjektive Meinung zu einem Buch ab. Je nach Rahmen und Hintergrund geschieht das geprägt von unterschiedlichen Schwerpunkten und verschieden ausgefeilter Stilistik (= Eigenheit). 

Ich persönlich schreibe Buchrezensionen, weil es für mich einer der Wege ist, die Freude am Lesen zu teilen und vielleicht hin und wieder einen Stein des Anstoßes zu geben. Ein wenig Inspiration zu streuen, darauf liegt mein Fokus. 
Über die Zeit kristallisiert sich dabei natürlich eine Art eigener Stil heraus. Ich beispielsweise schreibe gern darüber, was zwischen den Zeilen steht (bzw. was ich glaube, dort entdeckt zu haben). Dabei vernachlässige ich, das ist mir bewusst, die Ansprüche des professionellen Journalismus'. Vielmehr kommt es mir darauf an, die emotionale Ebene ins Scheinwerferlicht zu stellen. Weshalb? Weil es genau das ist, was mich interessiert, wenn ich in Rezensionen stöbere. Weil es das ist, was mich als Leser eines Buches erreicht (oder auch nicht). Weil es das ist, was ich mit individuellen Argumenten begründen kann.

Rezensionen sollen (im besten Fall) natürlich als Empfehlung für potentielle Leser dienen. Dabei dürfen sie auch gern dem Autoren selbst ein Feedback geben. Denn es gibt wohl nicht Tolleres für einen Schriftsteller, als direkt und ohne Umwege Reaktionen seines Publikums zu erhalten! Dies soll natürlich nicht heißen, dass alles in ein rosaroten Tüll gehüllt werden muss, aber wenn mir etwas besonders gefallen hat, zögere ich nicht, das auch auszusprechen.

Ich mag die unterschiedlichen Stilistiken, in denen Rezensionen verfasst werden. Denn sich anhand von Richtlinien entlanghangeln zu müssen, sagt mir nicht wirklich zu. Orientierung ist gut und schön, aber in diesem Falle mag ich es lieber individuell und kreativ. Rezension ist demnach nicht gleich Rezension. Das ist gut. Das sollte man stets im Hinterkopf behalten.

Klar, ein generelles Statement wie Das Buch hat mir super gefallen ist nett. Es deutet eine Richtung an. Okay, in der Kürze liegt die Würze, doch an Stellen wie diesen könnte ich einen Nachschlag vertragen. Manchmal gibt es ihn, manchmal nicht.
Das Gegenteil sind wiederum Rezensionen, die einen überhäufen mit Details. Wieso bitte? In Ordnung, ich sagte, ich mag Begründungen, doch Spoiler en masse sind nicht unbedingt die feinfühligste Art, seine Meinung kundzutun. 

Das Patentrezept für die ideale Rezension gibt es (meines Erachtens nach) nicht. Glücklicherweise. Denn das macht das Ganze so spannend. Es gibt Bücher, die mir gefallen, und Bücher, die vielleicht nicht ganz meinen Nerv treffen. Gleiches gilt für Rezensionen. Eine Geschmackssache eben, die jedem zugestanden werden sollte.
Was sich mir hingegen weniger bis gar nicht erschließt, sind mehr als offensichtlich an den Haaren herbeigezogene Rundumschläge. Respekt der Arbeit anderer gegenüber sollte man erwarten können. Ich muss, wie gesagt, nicht in deren Fanlager wechseln, aber gelegentlich ist Schweigen vielleicht doch Gold ... 

Wie gesagt: Für mich gibt es kein Richtig oder Falsch beim Rezensieren. Höchstens ein Ansprechend oder ein Aha, okay. Ich weiß nicht, wie es euch geht? Aber ich mag es, wenn ich das Gefühl habe, sowohl das Buch als auch den Rezensenten nach dem Lesen der Buchbesprechung ein wenig "besser zu kennen".


Montag, 23. Juni 2014

[Buchpost] Blogger sind stets für eine Überraschung gut

Dass das Lesen und das Schreiben darüber dafür sorgen, dass einem richtig tolle Gleichgesinnte begegnen, ist wohl einer der schönsten "Nebeneffekte" am Bloggen. Längst reichen Bloggerbekanntschaften bis in den Offline-Modus hinein. Eine Tatsache, die großartig ist.

Als ich nun kürzlich nichtsahnend zum Briefkasten schlenderte und den obligatorischen Blick nach Post hineinwarf, gab es wieder einmal eine faustdicke Überraschung für mich. Hatte mir doch die liebe Brösel von Brösel's Bücherregal einen postalischen Gruß in Form eines verdächtig nach Buch ausschauenden Päckchens geschickt. Wow!

Ich meine, im digitalen Zeitalter ist mit Briefmarke und Stempel versehene Post schon etwas Schönes. Buchpost ist natürlich noch einmal schöner. Doch am allerschönsten ist Überraschungsbuchpost von einem Lieblingsbuchblogger. (Einige von euch werden das mit Sicherheit nur zu gut nachvollziehen können.)

Und richtig. Neben bunten Eselsohren, Leseproben und herzlichen Zeilen hat mir Bröselchen Sieben Minuten nach Mitternacht von Patrick Ness und Siobhan Dowd geschickt. Laut dem von mir immer und immer wieder nur zu gern besuchten Bücherregal ein Buch wie für mich gemacht. Vielen lieben Dank für diese wundervolle Überraschung! Bröselchen, du bist und bleibst ein quirliges Original wie es im Buche steht.


Freitag, 20. Juni 2014

[Rezension] Traumfänger (Marlo Morgan)

Marlo Morgan: Traumfänger 

Ein Buch, das den Kontinent Australien und seine Ureinwohner von einer Seite zeigt, die eine bis dato ungeahnte Nähe gewährt. Kritiker würden wohl eher meinen "suggeriert".
Wie dem auch sei, das von den Aborigines gezeichnete Bild offenbart Facetten einer Lebensweise, welche hochinteressante Einblicke, die nachdenklich stimmen, zulässt. 
Darüber hinaus verschwimmen die Linien zwischen real und surreal  im Kontext dieses Werkes in einer moralischen Dimension, die beim Publikum (vermutlich zu Recht) nicht nur auf Begeisterung stößt ...


~ Rezension ~

Aborigines, die dich an die Hand nehmen

Marlo ist eine Frau, die mitten im Leben steht. Die Rollen als Mutter, Ehefrau und Ärztin haben sie geprägt. Aber vollends erfüllt? Als sie eines Tages das Angebot bekommt, aus den USA hinüber nach Australien zu fliegen, um dort ihr Wissen zu teilen, ist der richtige Zeitpunkt für einen Perspektivwechsel gekommen. Doch was Marlo erwartet, als sie an der Seite der Aborigines vollkommen unerwartet zu einem sogenannten Walkabout in das Outback aufbricht, überschreitet ihre kühnsten Vorstellungen. Zum Teil menschliche Grenzerfahrung, zum Teil wertvollste Selbstfindung — so oder so, Marlo wird nie wieder derselbe Mensch sein. Das spürt sie.

In Traumfänger erzählt Marlo Morgan von einer einschneidenden Begegnung zweier Kulturkreise, deren Weltanschauung unterschiedlicher kaum sein könnte.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Autorin geschildert. Denn Marlo Morgan machte sich selbst zur Protagonistin, die eine einmalige Lebenserfahrung mit der Welt teilt. Eine sehr persönliche und nicht weniger intensive Sicht der Dinge wird damit preisgegeben. Von Kapitel zu Kapitel erlebt der Leser, wie Marlo auf ihrer einmaligen Reise über sich und die in ihrem Kopf präsenten Barrieren hinauswächst. 

Besonders markant gestalten sich in diesem Buch natürlich die Bezüge zum Leben der Aborigines. Eine über Jahrhunderte hinweg beständige und gleichermaßen unverfälschte Lebensweise, die ein Quell der Inspiration sein kann bzw. sogar sollte. Spirituelle Weiten, eine innere Balance sowie ein Gleichgewicht im Füreinander zwischen Mensch und Natur spielen hierbei eine Rolle, deren Bedeutung der westlichen Welt verloren gegangen ist.

Die von der Autorin beschriebenen Erlebnisse geben dem Leser zweifelsohne Anlass dazu, über die im eigenen Leben gesetzten Stellenwerte nachzudenken. Schnelllebigkeit und Konsum können (oder wollen) wir uns vielleicht gar nicht mehr entziehen. Eine gesellschaftliche Entwicklung, bei der das simple und dennoch essentielle Miteinander oftmals auf der Strecke bleibt. Eine Werteveränderung, der wir dringend Einhalt gebieten sollten!

Allerdings trübte der Aspekt, dass Marlo Morgan lange Zeit darauf bestand, dieses Werk sei ein authentischer Erfahrungsbericht, obwohl sie später eingestand, es handele sich hierbei um einen vom unberührten Leben im Outback inspirierten Roman, den Blick in das Buch für mich ein wenig. Ein leicht pelziger Beigeschmack, den ich unglücklicherweise während der 250 Seiten nicht herunterschlucken konnte.

In der Summe ein Roman, dessen Botschaft (trotz jeglicher Kontroverse) eindeutiger kaum sein könnte. Marlo Morgan gelingt es, die Aborigines in ein wertschätzendes Porträt zu setzen, das beeindruckt. Außerdem spiegelt die Geschichte den feinsten Beweis dafür wider, dass weniger häufig mehr ist — nicht nur im Volksmund, sondern im wahren Leben.

FZIT: Kraftvoll. Entschleunigend. Wahrend.


Mittwoch, 18. Juni 2014

[Rezension] Röhrenjeans und Schulterpolster (M. Seidensticker)

Maya Seidensticker: we love fashion — Röhrenjeans und Schulterpolster 

Ich muss schon sagen, eine Modeschule in der Nachbarschaft ist keine alltägliche Institution. Doch jetzt eröffnete tatsächlich die Fashion School Bernstein inmitten des Brandenburger Grüns ... Zumindest wenn es nach Autorin Maya Seidensticker, die sich stets darum bemüht, ein Stück weit Kind zu bleiben, geht. Eine hübsche Kulisse, die reichlich Stoff — zum Nähen und Geschichtenerzählen — gewährt. 
Ein Dank auch an den Loewe Verlag für das bereits vor der offiziellen Erscheinung zugesandte Rezensionsexemplars!

Bildquelle: Loewe Verlag


~ Rezension ~

Modischer Chic à la Neonleggins reloaded

Mit großer Ambition sieht die fünfzehnjährige Lucy ihrem Schulwechsel entgegen. Denn sie ist Anwärterin auf einen der begehrten Plätze an der Fashion School Bernstein mitten im brandenburgischen Idyll. Dort hätte Lucy endlich die Gelegenheit, sich ganz ihrer Liebe zur Mode zu widmen. Bis es so weit ist, muss sie sich allerdings einer Aufnahmeprüfung stellen, die es in sich hat. Die Aufregung steigt. Als Lucy mitten in den Vorbereitungen dann auch noch gemeinsam mit ihrer Schwester Hanna auf ein Familiengeheimnis stößt, das unglaublich scheint, heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wer würde den Teenagern schon glauben, tatsächlich in der Zeit reisen und damit die schrille Mode der 1980er Jahre hautnah miterleben zu können? Wer würde sie nicht für verrückt erklären?

Mit Röhrenjeans und Schulterpolster schrieb Maya Seidensticker, ein Pseudonym des Autorenduos Heike Abidi und Tanja Janz, den quirlig bunten Auftakt zu ihrer Reihe we love fashion.

Was beim Lesen dieser ersten Geschichte rund um die aufgeweckten Schwestern Lucy und Hanna sowie deren Freunde auffällt, ist die kreative Detailgenauigkeit, mit der sämtliche Beschreibungen ausgeschmückt worden sind. Die Autorin besticht mit einem überzeugenden Auge für neckische Kleinigkeiten  insbesondere in Hinblick auf die Mode der 1980er Jahre. Wie flippige Accessoires reihen sich unvergessener Chic, charakteristischer Zungenschlag und Rückblicke auf geschichtsträchtige Kulissen aneinander. Ein sehr angenehmes Mischungsverhältnis.

Dass Maya Seidensticker nicht nur Freude am Schreiben der Geschichte, sondern auch an der Recherche zum Buch gehabt haben muss, ist ein Gefühl, das ihre Zeilen transportieren. Ein Eindruck, den ich besonders mochte.

Die Figuren verkörpern einen illustren Querschnitt durch die Bank eines Internats, das Extravaganz ausstrahlt. Die dabei aufgegriffene Klischeehaftigkeit untermalt bildhaft die geschaffene Atmosphäre. Die Charaktere selbst werden (noch) nicht in aller Tiefe ausgeleuchtet, was solides Entfaltungspotenzial für die Folgebände zulässt. Nichtsdestotrotz werden die Grundfeste einzelner Stärken und Schwächen bereits adäquat gezeichnet.

Dadurch dass die Autorin Eckpfeiler wie Freundschaft und Zusammenhalt betont, wird die Stärke eines Zusammengehörigkeitsgefühl geschaffen. Anderseits spart Maya Seidensticker Faktoren wie Missgunst und Konkurrenzempfinden nicht aus, wodurch ein reales Gleichgewicht zwischenmenschlicher Interaktion kreiert wird. 
Einzig mit der sich zum Ende abzeichnenden Entwicklung der Handlung konnte ich mich hinsichtlich der moralischen Konsequenz nicht vollends anfreunden, aber das ist wohl ein persönliches Empfinden.

In der Summe ein Buch mit Pfiff, das die Zielgruppe  Leser(innen) ab 12 Jahren  auf Zeitreise in eine quietschfidele Modeära nimmt, in der Glitzer ebenso unverzichtbar und straßentauglich war wie das schrille Gymnastikoutfit. 

FZIT: Bunt. Leichtfüßig. Kulissenreich.



Montag, 16. Juni 2014

[Auf dem Weg] "Heute Nacht gehört der Himmel uns."

Mit dem Roman Lieblingsmomente eroberte Autorin Adriana Popescu ab August 2013 kontinuierlich die Herzen vieler Leserinnen und Leser hierzulande. Nun, einen Sommer später, zieht es die Protagonisten Layla und Tristan in ihrem Minibus gen Süden ...

Denn, am 09. Juli 2014 erscheint das Buch, das uns bereits gezeigt hat, wie viele Lieblingsmomente in ihm und dem Leben abseits der bedruckten Seiten stecken, mit dem wohlklingenden Titel Stanotte il cielo ci appartiene (Heute Nacht gehört der Himmel uns) beim italienischen Verlag Giunti. Damit fiel die Wahl des Titels nicht auf die wortgetreue Übersetzung des Originals, aber auf ein nicht minder schönes Zitat aus dem Buch selbst. Molto bene!

Copertina Stanotte il cielo ci appartiene
© Giunti

Wenn das kein Grund zur Freude und zum Entzünden von mindestens einem Duzend Wunderkerzen ist?!

Origineller könnte die Tatsache der Veröffentlichung in Bella Italia wohl auch kaum sein. Denn, ohne den noch (!) Unwissenden allzu viel vorweg nehmen zu wollen, darf erwähnt werden, dass Italien neben Stuttgart eine nicht völlig unwesentliche Rolle als Kulisse spielen wird.

Für mich gehört Adriana Popescu zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, seit ich die erste Seite von ihr gelesen habe. Sie hat Geschichten zu teilen, die großen Unterhaltungswert haben. Doch vielmehr verleiht sie ihren Erzählungen mit einem unnachahmlichen Stil das gewisse Etwas, das für einen sog. Erdnuss-Effekt sorgt: Man möchte immer und immer wieder zugreifen!

Noch folgende Randnotiz sei erlaubt:

Was mich in Bezug auf die Reise unserer Lieblingscharaktere über die Alpen hinweg dann glatt noch ein ziemliches Stück mehr aus den Flipflops haut, ist der Blick auf den Buchrücken der italienischen Ausgabe.

Stanotte il cielo ci appartiene - Copertina 2
© Giunti

Ich musste zwei, drei Mal hinschauen und mir kräftig die Augen reiben! 

Für mich so ziemlich der Inbegriff einer Unglaublichkeit, deren Seltenheitswert sie auszeichnet. Nie und nimmer hätte ich mir Derartiges in meinen kühnsten Bloggerträumen je ausgemalt.
Welch gleichermaßen unverhoffte wie unheimlich große Ehre für mich als Leser und Rezensent, als Fan von Adriana Popescu und des geschriebenen Wortes! Ein absoluter Lieblingsmoment wie er im Buche steht!


Nun dann, lasst uns voller Vorfreude auf diese Romanveröffentlichung schauen. Die Wartezeit ließe sich beispielsweise stilecht mit Pizza, Tiramisu, einem guten Tropfen Wein sowie einer Partie Wahrheit oder Pflicht überbrücken.

In diesem Sinne: Heute Nacht gehört der (Buch-) Himmel uns!


Freitag, 13. Juni 2014

[Buchpost] Neonfarbenes Zeitreisen

Autorin Maya Seidensticker, ein Pseudonym hinter dem sich das Duo Heike Abidi und Tanja Jenz verbirgt, startet in diesem Sommer mit ihrer Buchreihe we love fashion für Mädchen ab 12 Jahren im Loewe Verlag durch. 

Mich erreichte nun Band 1 Röhrenjeans und Schulterpolster,  in dem es die Schwestern Lucy und Hanna von der Modeschule Bernstein auf direktem Wege in die 1980er Jahre zurückverschlägt. Kreischende Farben, schrilles Glitzern und eine modische Herausforderung, die sich gewaschen hat, erwartet die Leser an der Seite der jugendlichen Protagonisten.

Ich begebe mich dann mal auf Zeitreise ...


Mittwoch, 11. Juni 2014

[Empfehlung] Weil das Leben die besten Geschichten schreibt!

Gar nicht allzu selten kommen wir — als Leser, als Blogger, als Menschen wie du und ich — im Leben an Weggabelungen, an denen wir durchatmen können/dürfen/sollten. 

Oftmals folgen wir dem Pfad dann in eine bestimmte, einfach logisch und richtig erscheinende Richtung. Ohne großartig darüber nachzudenken.

Manchmal hingegen bleiben wir stehen und sind uns der einen oder anderen Unsicherheit bewusst, die uns (eventuell zu Recht) zum Grübeln bringt. Welche Variable in der Gleichung bedarf Veränderung? Oder sind die bisherigen Strickmuster doch noch gar nicht aus der Mode? Gelegentlich heißt es dann: Jetzt wäre guter Rat teuer!

Ich weiß nicht genau, ob es tatsächlich eine momentane Trendrichtung ist oder ob es einzig an meiner persönlichen Wahrnehmung liegt, aber ich habe das Gefühl, als seien "Anstoß gebende Wegweiser" in Form schwarz auf weiß gedruckter Lebensgeschichten gerade ein wesentlicher Bestandteil vieler Bücherregale. 

Motivation und Inspiration in ein Stück angenehm unterhaltende Lektüre gepackt sind, genau das Richtige für viele von uns. Mich eingeschlossen.

Daher habe ich nachfolgend einmal eine (erste) kleine Auswahl an aus dem wahren Leben gegriffenen Geschichten, deren Autoren mich mit ihren Botschaften über die vergangenen Monate bzw. gar Jahre hinweg begleitet, begeistert und angesteckt haben, zusammengestellt.

Etwas zeitlos Gutes und wirklich Beflügelndes haben:


Die Geschichte, die der britische Straßenmagier Dynamo zu erzählen hat, steckt voller Höhen und Tiefen und Kraft, die aus jeder Achterbahn der Gefühle geschöpft werden kann. Und ganz nebenbei macht Dynamo seiner Passion alle Ehre und verzaubert tatsächlich ein wenig. Wie für mich gemacht!

Ellen DeGeners: Seriously ... I'm Kidding

Das Leben gibt nicht immer Grund zum Lachen. Doch wenn es das tut, dann sollten wir aus tiefstem Herzen und lauthals lachen können ... Miteinander. Über sich selbst. Weil es guttut. Kaum jemand bringt dies präziser auf den Punkt als Ellen DeGeneres, wobei sie zur Botschafterin eines zufriedenen und mit sich im Einklang stehenden Seins wird. Unnachahmlich gut!

Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg

Wie gut uns Auszeiten tun und wie sehr diese Regeneration uns voranbringt, weiß Pilgerer Hape Kerkeling aus erster Hand zu berichten. Dabei nie den Humor zu verlieren  egal, wie steinig der Weg und wie viele Blasen am Fuß — lautet die Devise. Gelegentlich ist es nur zu gesund, einen Abstecher zu wagen, mit dem niemand gerechnet hätte. Herrlich bestärkend!

Shawn Johnson: Winning Balance

Unter uns gesagt ein Buch, das mich in meiner jüngsten Lesevergangenheit enorm mitgerissen und beeindruckt hat. Gerade das Gefühl, beim Lesen gemeinsam mit Shawn Johnson zu wachsen, ist von steter Präsenz. Eine unbestechliche, nachdrückliche Motivation für die Suche nach der eigenen Balance, die für Zufriedenheit sorgt.


Ein Buch, das nicht nur die Geschichte einer Frau mit Vision erzählt, sondern darüber hinaus der beste Beweis dafür ist, wie klug es sein kann, "gegen den Strom" zu schwimmen. Sina Trinkwalder hegt bis heute große Ambitionen, an denen sie unbeirrt festhält. Der ehrliche Enthusiasmus, den dieses Buch versprüht, ist schlichtweg ansteckend. Erste Güte!


Was all jene Bücher (trotz der offensichtlich sehr unterschiedlichen Hintergründe ihrer Autoren) gemeinsam haben, ist ihre essentielle Katalysatorfunktion. Denn sie berichten auf Augenhöhe und das, obwohl oder gerade weil ihre Autoren zu den jeweils Besten  ihrer Zunft zählen. Sie beweisen ganz klar, dass Überzeugung, Passion und Beharrlichkeit für eine Erfüllung sorgen, die jedes Tal der Tränen in den Schatten stellt. Wenn wir an das glauben, was wir können, dann lohnt es sich, einen längeren Atem zu haben.

Fünf Bücher, die Perspektiven aufzeigen.

Beispielhaft! 

Sehr empfehlenswert.


P.S.: Habt ihr vielleicht selbst Leseempfehlungen, die in eine ähnliche Richtung tendieren?


Sonntag, 8. Juni 2014

Freitag, 6. Juni 2014

[Buchpost] Ein P.S., das für ein Lächeln sorgt

Mit P.S. Ich liebe Dich gelang Cecelia Ahern einst ein Debüt, an dem ihre fortlaufenden Werke gewissermaßen gemessen werden würden ...

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie sehr mich die erste Leseprobe der englischsprachigen Originalausgabe begeistert hat. An Ort und Stelle meiner Entdeckung kann ich mich auch heute noch bestens zurückversetzen. Jedenfalls folgte dann selbstverständlich als Muss der gesamte Roman. Nichts lieber als das! 
Außerdem soll nicht unerwähnt bleiben, dass meine Vorliebe für Bücher aus der Feder Cecelia Aherns seither ungebrochen ist.

In dieser Woche hatte ich nun, 10 Jahre nach der Erstveröffentlichung, erneut eine recht besondere Begegnung mit P.S. Ich liebe Dich. Denn wie es der Zufall, das Schicksal oder wer oder was auch immer so wollte, wurde ich auf eine Verlosung, die der S. Fischer Verlag auf der Fanseite der Autorin durchführte, aufmerksam. Als Gewinn wurden 20 Fanausgaben des Buches ausgelost.

Was darf und soll ich sagen?

Tatsächlich halte ich jetzt eines dieser mit der Fußnote "Unverkäufliche Fanausgabe" versehenen Exemplare in Händen. Ein großes Dankeschön dafür!

Übrigens: Das eigens für diese Auflage gewählte Cover wurde im Rahmen eines Wettbewerbs auf Cecelia Aherns Fanseiten gekürt. Eine großartige Initiative.


P.S.: Einem Déjà-vu-Leseerlebnis der emotional aufwühlenden Art steht nun rein gar nichts mehr im Wege.


Mittwoch, 4. Juni 2014

[Neu im Regal] Aufrichtige Worte einer Mutter

Dass ich ein Fan von Ellen DeGeneres bin, dürfte nun nicht die Neuigkeit schlechthin sein. Daher überrascht es bestimmt auch weniger, dass es für mich eine logische Schlussfolgerung ist, meine heimische Buchsammlung mit Love, Ellen aus der Feder von Betty DeGeneres zu ergänzen. 

Denn sosehr ich den Humor und die Leichtigkeit Ellen DeGeneres' schätze, ebenso sollte nicht vergessen sein, dass ebenfalls eine der zurzeit populärsten US-amerikanischen Entertainerinnen und ihre Familie massive persönliche Hürden zu überwinden und mit herber Konfrontation zu kämpfen hatten. Insbesondere nach Ellens öffentlichem Comingout 1997. 
Die Geschichte aus der Sicht einer Mutter zu lesen, für die sich mit dem (Ein-) Geständnis ihrer Tochter eine grundlegende Lebenssicht änderte, wird mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine Achterbahn der Gefühle.

Ein Werk, dessen aufrichtige Botschafterfunktion auch 15 Jahre nach Erscheinen nichts an Bedeutung verloren hat. Ein Ausrufezeichen, das meiner Meinung nach auch gegenwärtig noch für Gleichberechtigung und Vertrauen, Rückhalt und Familienbande steht! 
Eines wird für mich bereits vorm Lesen des Buches einmal mehr deutlich: die Philanthropie, für welche die DeGeneres' stehen.



Montag, 2. Juni 2014

[Rezension] This Is Not A Love Story (Holly Bourne)

Holly Bourne: This Is Not A Love Story 


Warnhinweis? Drohung? Offensichtlicher Widerspruch und damit Stilmittel? Vielleicht auch von allem etwas?

Ich jedenfalls finde die Wahl für den deutschen Titel zu Holly Bournes Erstlingswerk, This Is Not A Love Story, äußerst clever. Denn — Überraschung! — selbstverständlich handelt es sich bei dem Buch um eine Liebesgeschichte. Um eine überaus gefühlsbetonte sogar. Allerdings ebenfalls um eine, die dank ein, zwei feiner Besonderheiten in ihrem Genre eine eigene kleine Nische zu besetzen weiß.

Ein herzliches Dankeschön vor allem an Katha von Textverliebt. für die Bekanntmachung mit Penny (die Marmite und Bananenmilch ebenso mag wie ich) und Noah (dessen Musikerdasein allein schon für Sympathiepunkte sorgt)! 


~ Rezension ~

Ein Blick, der alles in den Schatten stellt.

Penny ist in ihrem Freundeskreis für ihren perfektionierten Zynismus bekannt. Sie verkörpert auch nicht gerade das, was einen Teenager in ihrem Alter ausmacht, sodass selbst ihre Freundinnen eine liebe Not mit ihr haben. 
Als die vier Mädchen eines Abends dann ein Konzert besuchen und Penny inmitten der Menge zusammenbricht, bahnt sich eine Entwicklung an, die zu einer unberechenbar bedrohlichen Spirale unbändiger Gefühle werden soll. Denn, ob sie es nun wahrhaben möchte oder nicht, Pennys Gedanken drehen sich fortan nur noch um Noah, den heiß begehrten Gitarristen dieser Band mit dem wohl schrecklichsten Namen der Musikgeschichte. Mit aller Macht versucht sich Penny gegen das Unvermeidbare zu wehren. Schließlich gibt es die wahre Liebe im echten Leben nicht! Und schon gar nicht auf den ersten Blick! Oder vielleicht doch? Und wenn ja, um welchen Preis?

Mit ihrem Debüt, This Is Not A Love Story, schafft Holly Bourne ein Stück Jugendlektüre, dessen Gesamtpaket sich durch eine leuchtende Mischung aus elektrifizierenden Emotionen und brennender Brisanz auszeichnet

Die als magnetisch beschriebene Wirkung der beiden Hauptcharaktere aufeinander wird, wie ich es empfunden habe, nicht nur durch schicksalsbehaftete Gegebenheiten heraufbeschworen, sondern vor allem auch durch ihre konträren Persönlichkeiten unterstrichen. Auf diese Weise wirken Penny und Noah tatsächlich wie die Pole zweier Magnete, die einander ergänzen. Auf der einen Seite Penny, deren rationale und bisweilen überaus sarkastische Schale nicht leicht zu knacken ist. Auf der anderen Seite Noah, dessen gepflegtes Bad-Boy-Image ein einfühlsames Inneres ideal kaschiert. Ein Duo, das polarisiert.

Ich mag Ironie und Sarkasmus mehr als nur ein bisschen, musste jedoch beim ausgereizten Zynismus, den die Autorin Penny zugesteht, gelegentlich schlucken. Eine Unnahbarkeit, die sich glücklicherweise im Verlaufe des Buches und besonders dank des Miteinanders von Penny und Noah legte. Im Umkehrschluss gelingt es Holly Bourne demzufolge, dem Wachsen ihrer Protagonistin eine angenehme Portion an Authentizität zu verleihen.

Der ausgefeilte dramaturgische Spannungsbogen, der kreiert wird, entfaltet sich auf zwei Ebenen. Einerseits auf der zwischenmenschlichen. Andererseits auf der einer höheren Macht. Ein dynamisches Geflecht, das dafür sorgt, dass sowohl das fluffige Rosarot als auch das eisig Abgeklärte entsprechend mitklingen. Das bewusste Spiel mit Klischees und das skeptische Beleuchten dieser durch die Charaktere selbst ist eine Nuance, die mich darüber hinaus rundum einfing. 

Ebenso sind die verschiedensten mehr oder minder philosophischen Grundgedanken, welche das Sein oder Nichtsein von Liebe betrachten, eine Kernkomponente dieses Romans. Intermezzi, denen Holly Bourne einen Hauch von harscher Gefühlskälte beigemischt hat, die als Gegenspieler gut fungieren und die mich unwillkürlich an ein wenig Science Fiction im weiteren Sinne erinnert haben. 

Eine Atmosphäre, die zwar ohne Zweifel nach dem obligatorischen Mehr verlangt, andererseits jedoch nicht weniger auf das Unausweichliche zusteuert, bestimmt mit Nachdruck den Fortlauf der Kapitel. Dabei jongliert die Autorin mit Herz- und Kopfentscheidungen, die letzten Endes einen klirrenden Showdown im soliden Was-wäre-wenn-Szenario andeuten.

In der Summe ein Jugendbuch, dessen bittere Süße intensiver wohl kaum schmecken könnte. In einem Augenblick ungläubig realisierte nüchterne Wirklichkeit, einen Stromschlag später bereits Funken sprühende Realität  — oder eben umgekehrt

FZIT: Brachial. Knisternd. Einnehmend.



Sonntag, 1. Juni 2014

[Sonntagsbrunch] Am 01. Juni 2014


Eine Bootsfahrt, die ist lustig. Eine Bootsfahrt, die ist schön.


~ eingefangen auf dem kühlen Nass ~