"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}
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Montag, 8. April 2013

[Rezension] Drachenseele (Angela Planert)

Angela Planert: Drachenseele

Dank der Teilnahme an der Leserunde zu dieser Fantasylektüre auf Solitary's Bücherecke, welche von Soli und Angela Planert selbst koordiniert und wortreich begleitet wurde, kam ich zu dem Buch. Danke schön dafür!
Abenteuersinn und Mut bilden ebenso Komponenten der Geschichte wie Verblüffung und Beharrlichkeit. Hinzu kommt die Kulisse Englands, wo sich Drachenseelen besonders wohlfühlen dürften.


~ Rezension ~ 

Marcus Sonntag blickt auf eine Kindheit zurück, die er in der Obhut eines Kinderheims verbrachte. Nun, mit 19, kann er sich endlich den Wunsch von den eigenen vier Wänden erfüllen. Doch sein Freiheitsglück wird jäh getrübt, als er nach einem Zusammenbruch im Krankenhaus erwacht und ihm die Ärzte einen Gehirntumor diagnostizieren, der seine Lebenszeit um ein Vielfaches verkürzt, sollte nicht umgehend mit der Behandlung begonnen werden. In Marcus regt sich allerdings Unbehagen und er hegt großes Misstrauen gegenüber dem Ärzteteam, zumal ihn eine innere Stimme dazu auffordert, sich seiner wahren Bestimmung hinzugeben. Was auch immer jene Bestimmung sein mag?

Für Freunde von Sagenhaftem, Mysteriösem und Fantastischem bietet Angela Planert mit Drachenseele so manches, was vor allem die Herzen für Drachen schneller schlagen lässt. Scheinbar spielerisch schlägt die Autorin wieder einmal die Brücke zwischen knallharter Realität und fabelhaft ausstaffierter Welt der Märchen und Mythen. 

Die in den Grundbausteinen recht schnell gestrickte Geschichte wird durch zahlreiche Details, überraschende Wendungen, bittersüße Emotionen sowie schicksalshafte Fügungen bereichert. 
Dabei ist mir stets der ehrliche und direkte Zungenschlag aufgefallen, mit dem die Geschichte an den Leser herangetragen wird. 
Eine weitere tragende Komponente stellt der innere Konflikt des Protagonisten Marcus dar, der sich im Verlaufe der Handlung derart zuspitzt, dass es gegen Ende um mehr als die Ehre geht.

Insgesamt kreierte die Autorin eine Kulisse, deren Atmosphäre zum Hoffen, Bangen und Ahnen animiert. Dem Leser werden Hinweise gereicht, auf die er seine Vermutungen über den Fortgang der Handlung stützen kann. Hierbei bleiben Überraschungsmomente keinesfalls aus.

Insbesondere sagte mir die subtile Botschaft des Werkes zu, welche darauf anspielt, sich seinen Mitmenschen gegenüber aufgeschlossen und unvoreingenommen zu zeigen. Materielle Werte und der Drang, der Wissenschaft Dienste zu erweisen, können niemals der Kostbarkeit des menschlichen Mit- und Füreinanders gleichkommen.

Für mich blieb Angela Planert mit diesem Fantasyroman ihrem Stiel gerecht, das Menschliche mit dem Unerklärlichen zu kombinieren und dabei Liebe, Loyalität und Lebensmut zu betonen.

FZIT: Beflügelnd. Geheimnisvoll. Haarscharf.



Freitag, 8. Februar 2013

[Buchpost] Auf die DRACHEN, fertig, los!

Ich habe wieder einmal das Glück, an einer Leserunde ausgerichtet von Solitary's Bücherecke teilnehmen zu dürfen. Wouhou! Wie im ersten erfolgreichen Durchgang wird sich auch jetzt gemeinsam einem Werk der gebürtigen Berlinerin Angela Planert gewidmet. 

Kürzlich erreichte mich dann Drachenseele, das Buch, um das sich alles drehen wird. Als ich das Buch zum ersten Mal aufschlug, empfing mich gleich eine persönliche Widmung der Autorin, deren leichter Schimmer das Geheimnisvolle der Geschichte bereits vor dem ersten Satz aufgreift. Allein jene Worte wären einen Rahmen wert! 

Nun bin ich mächtig gespannt, da ich Angela Planerts Vorliebe für das Kombinieren von plausibler Wirklichkeit und verblüffender Fantasie mittlerweile ein wenig kenne. Dass darauf auch in Drachenseele nicht verzichtet werden muss, das erahne ich sehr stark. 

Außerdem möchte ich gleich noch auf das Cover des Buches hinweisen, das mir auf Anhieb richtig gut gefallen hat. Die Mischung aus Schlichtheit und Fabelhaftem im Zusammenspiel mit der (für mein Verständnis) gut nachempfundenen und einladenden Märchenbuchoptik unterstreicht meine "Erwartung" an die Geschichte, in eine Welt aus Licht und Schatten, Hoffnung und Gabe, Lug und Trug abzutauchen.

Ein Dankeschön an Soli und Angela für die Möglichkeit, Teil dieser zweiten Leserunde in dieser vielversprechenden Konstellation - die Sterne stehen günstig - sein zu können!


Mittwoch, 6. Februar 2013

[Schreibzeugkiste] Zeitreise zum "Urknall"

Nachdem ich beim letzten Mal auf einen Frage-Klassiker an Autoren eingegangen bin, möchte ich an dieser Stelle gleich den nächsten aus den Tiefen des Nähkästchen emporbefördern.

Dieses Mal soll sich alles um die Frage "Wie alles begann?", sprich "Seit wann brennst du fürs Schreiben?", drehen.

Viele (Hobby-) Autoren können sich an mindestens ein Erlebnis erinnern, das die Initialzündung gab, sich Stift und Papier zu greifen und den eigenen Ideen freien Lauf zu lassen.
Bei mir ist es so, dass dieses "Brennen fürs Schreiben" gar eine zweite Bedeutung hat. Denn am Anfang - ob es nun exakt der Anfang war, kann ich nicht betiteln, jedoch war es einer der überspringenden Funken - machte sozusagen ein brodelnder Hexenkessel auf offenem Feuer. Wie das?

 Hier nun das wohl bekannte, feine Zeit- und Traumreisen-Jingeling 


Es trug sich zu, dass ich von einer Schulfreundin damals zum Geburtstag eine Bibi-Blocksberg-Kassette - meine erste, aber gewiss nicht die letzte - geschenkt bekam. Seit diesem Tag lief dieses Hörspiel, Bibi Blocksberg und der Hexengeburtstag, in Dauerschleife, und damit meine ich DAUERschleife, und begeisterte mich. 
Ehrlich gesagt wundert es mich, dass a) das Band nach gefühlten 10.000 Durchgängen nicht anfing zu leiern und b) der Kassettenrekorder nicht anfing zu qualmen und somit in den Streik trat. Das nennt sich dann wohl Qualität.

Jedenfalls entflammte dieses Hörspiel gleich mehrere Leidenschaften meinerseits und spiegelt eine richtig tolle und nostalgische Kindheitserinnerung wider. 
Zum einen mag ich noch heute Hörspiele aller Art (nach Bibi folgten noch u.a. TKKG und Die Drei ???), ich bin absoluter Fan von Zaubershows und Illusionen (ist immerhin fast so perfekt wie das Eene Meene von Bibi) UND ich fing an, meine eigenen Geschichten zu schreiben. 

Mit gespitztem Bleistift machte ich mich frohen Mutes ans Werk selbst Bibi-Blocksberg-Abenteuer inklusive eigens entworfener Hexensprüchen sowie Geschichten von drolligen Zwergen zu schreiben. Das war was. Schulheft um Schulheft füllte ich damit. Bis ich dann eines Tages den Drang verspürte, etwas ausschweifender als im gepflegten Kurzgeschichtenstil zu schreiben ...

 Zeit- und Traumreisen-Jingeling-Ende 


Habt ihr auch solche wunderbaren Assoziationen, die am Anfang eines großen, wirklich verwurzelten Interesses/ Hobbys gestanden haben?

Hier hab ich einmal ein paar Erinnerungen von anderen, sehr viel populäreren Schreiberlingen herausgefischt. Denen erging es nämlich ähnlich:

Die Autorin Katrin Koppold schreibt auf ihrer Homepage: [...] "Mein Bruder bekam von mir zum Beispiel einmal ein Märchenbuch zu Weihnachten geschenkt und mit 14 habe ich eine Liebesgeschichte im Stil der damaligen Denise-Heftchen angefangen." [...]


Adriana Popescu, Autorin mit Hut und Herz, berichtet auf ihrer Homepage über ein ähnlich deutliches Phänomen: [...] "Während der Schulzeit wurden Stift und Papier meine ständigen Begleiter. Kurzgeschichten machten bald die Runde, gefolgt von längeren Erzählungen, schließlich kleine Romane, die erahnen ließen: der Weg führt in die kreative Richtung." [...]


Die Autorin Angela Planert hat Folgendes auf ihrer Website vermerkt: [...] "In Berlin geboren und aufgewachsen, schrieb ich meine ersten Geschichten zurzeit, als ich noch zur Grundschule ging. In der Oberschule fand ich unter den Mitschülern viele begeisterte Leser. Meine, vorerst, letzte Geschichte tippte ich mit 17 auf einer mechanischen Schreibmaschine." [...] 

Auch auf der Homepage de Autorin Ellen Dunne ist vermerkt: [...] "Mit 12 habe ich begonnen auch abseits der Schulbank Notizhefte mit Geschichten zu füllen. Für Irland und seine Geschichte interessiere ich mich seit den frühen 90ern." [...] 


Ihr seht, wir alle haben unsere Erinnerungen, die den Beginn einer eigenen Geschichte mit "Es war einmal ..." einleiten. Ist doch großartig!!!


Sonntag, 6. Januar 2013

[Leserunde] Patenschaft für Drachen gefällig?

An dieser Stelle sehe ich mich einmal als Sonderbotschafter für eine Leserunde, die mir bereits vor Beginn besonders am Herzen liegt.

Dabei handelt es sich um die von der lieben Soli auf Solitarys Bücherecke initiierten Leserunde zu dem Fantasyroman Drachenseele der Autorin Angela Planert. Die Autorin selbst wird die Leserunde, die ab Anfang Februar durchstartet, tatkräftig begleiten. Bei Interesse findet ihr alle wissenswerten Details in einem ausführlichen Beitrag auf Solis Blog.

Weshalb ich euch gerade jene Leserunde empfehle? Weil ich bereits an der ersten Runde dieser Art, die ebenfalls von Soli und Angela ins Leben gerufen worden ist, teilnehmen durfte. 
Damals haben wir uns Flügel der Dunkelheit gewidmet. Eine Erfahrung, die bei mir offensichtlich positive Spuren hinterlassen hat. Denn die beiden haben sehr sympathisch, wohl strukturiert und mit großer Bedacht durch die Leserunde geführt, sodass wir Leser das komplette Rundumpaket geliefert bekommen haben. Auf diese Weise ergaben sich eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte, ausführliche wöchentliche Frage-Antwort-Runden und ein zusammenfassendes Fazit aller gesammelten Eindrücke.

Wenn ihr also gern an Leserunden teilnehmt und dazu noch Fantasy sehr weit oben auf eurer Beliebtheitsskala ansiedelt, dann überlegt euch bis zum 28. Januar 2013, ob dieses Leseerlebnis nicht etwas für euch wäre. Soli und Angela würden sich mit Sicherheit über eure Bewerbung freuen! ... In diesem Sinne: Auf ein drachenstarkes Lesejahr!


Dienstag, 11. Dezember 2012

[Rezension] Flügel der Dunkelheit (Angela Planert)

Angela Planert: Flügel der Dunkelheit 

Ich hatte das Glück für die Teilnahme ein der Leserunde zu diesem Roman auf Solitary's Bücherecke auserkoren worden zu sein. Danke liebe Soli, danke liebe Angela!
Fantasy ist eines der Genre, in die ich richtig gern abtauche. Vampire hingegen sind nicht zwangsläufig meine liebsten Charaktere, das muss ich zugeben. Doch die Mischung aus Realitätsnähe und fantastischen Elementen gab letzten Endes den Ausschlag dafür, dass ich mich um eine Teilnahme bewarb. 
Was soll ich sagen? Ich habe es keineswegs bereut. Schon das Cover gibt einen dezenten Hinweis auf die Ungereimtheiten, welche zwei Welten miteinander vereint ...
In der Tat ergriff mich die Rasanz der Geschichte umgehend und ließ mich nicht mehr los. Mich überkam glatt das Gefühl, als wäre ich in die Handlung transferiert worden. Ob das an der Hypnosekraft von Traian & Co. lag? Wer kann das schon genau wissen, hm?


~ Rezension ~

Wenn Realität und Mysterium aufeinandertreffen

Als ambitionierte Chirurgin hat Liana ihr Leben fest im Griff. Sie sieht die Welt mit dem rationalen Blick und schafft Klärung, an Stellen, wo es Ungereimtheiten gibt.
Doch als eines Tages ihre Kollegin Bettina gänzlich aufgelöst ihren kleinen Sohn Veit, der an Anämie leidet, in Lianas Obhut gibt, wendet sich das Blatt. Denn schlagartig gerät Liana in einen Strudel von unsagbar dunklen Machenschaften, Gefahren und Grausamkeiten, die jenseits ihrer Vorstellungskraft liegen. Als die junge Ärztin dann auch noch auf Traian, einen hinreißenden, aber seelisch gebrochenen und nach Vergeltung verlangenden Vampir, trifft, muss sie sämtliche Schulweisheiten ad acta legen und sich dem emotionalsten Kampf ihres Lebens stellen.

Flügel der Dunkelheit ist ein Roman, der Fantasy in eine reale Kulisse samt durchaus plausibler Intentionen einbettet. Angela Planert vereint in diesem Werk das Mysterium der Vampire mit der Besessenheit von Wissenschaft und ehrlicher Leidenschaft. Ein dramatisches Spektakel nimmt seinen Lauf.

Ich als Leser fühlte mich vollends in eine dunkle, pulsierende und gleichermaßen aufwühlende Atmosphäre gehüllt, als ich gemeinsam mit Liana und Traian dem skrupellos Bösen begegnete.
Die Autorin versteht es, einen Wettlauf gegen die Zeit gekonnt zu initiieren, wobei stets auch Wärme und Menschlichkeit die Finsternis zum Leuchten bringen.
Die Zusammenstellung der Figuren lässt beinahe an ein unausgewogenes Verhältnis zwischen Gut und Böse glauben, da der Kreis gieriger Wissenschaftler stets undurchsichtiger wird. Doch diesem steht eine elitäre Gruppe an tapferen Protagonisten entgegen, die das Hoffnungsvolle verkörpern.

Der Schreibstil selbst liest sich gut, wobei hin und wieder die Vielfalt am osteuropäischen Namen einen Stolperstein darstellen kann.
Mit zunehmender Länge nimmt auch die Handlung an Fahrt auf, zu welcher Spannung, Emotionalität und Wahrheitsfindung proportional an Konsistenz gewinnen.
Die detaillierten Schilderungen brutaler medizinischer Versuche bereichern die Geschichte einerseits, lassen anderseits aber ebenso schlucken. Denn auch wenn die Handlung rein fiktiver Natur ist, so spiegelt sie gleichsam die grenzenlose Besessenheit von Macht, Ruhm und Anerkennung mancher Menschen wider.

Freunden eines handfesten Fantasyromans aus deutschsprachiger Feder kann dieses Buch wahrlich ans Herz gelegt werden. Bei mir konnte vor allem die kraftvolle Mischung aus Biss, Wandelbarkeit, Schockstarre und Gefühlstiefe punkten.

F★ZITErschreckend. Intuitiv. Entschlossen.