"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Sonntag, 31. März 2013

[Sonntagsbrunch] Am 31. März 2013


Auf wunderschöne und vor Lebendigkeit sprühende Ostertage!


~ eingefangen am Wegesrand bei Pirongia (Neuseeland) ~


Samstag, 30. März 2013

[Buchpost] Frauen, die Geschichte(n) schrieben

Für Nachschub in meinem Bücherregal sorgt dieses Mal ein Literaturpaket, das eine Bandbreite, einen Strudel an Emotionen, Feinsinnigkeit und schockierenden Erkenntnissen abdeckt.

Et voilà, da hätten wir Wir sind doch Schwestern von Anne Gesthuysen, ein Roman, der eine anekdotrenreiche Familiengeschichte umfasst; Darling River von Sara Stridsberg, ein Roman mit präziser Tiefenschärfe und erstaunlichen Einblicken; sowie Die Glasglocke von Sylvia Plath, eine Erzählung, deren Tragik autobiografische Züge trägt und seit Jahrzehnten die Leser anspricht.

Nun dann, ich bin neugierig geworden und bin mir sicher, es wird einiges zu entdecken, zu werten, zu erleben geben.


Donnerstag, 28. März 2013

[Buchpost] Den Fingerzeig gab's im Vorfeld

Als mir seitens des Carlsen Verlags angeboten wurde, Kimi he - Worte an Dich von Christina Plaka zu lesen, stimmte ich ohne lange zu überlegen zu. Mangas gehören zwar nicht zu meiner unbedingten Standardlektüre, allerdings fand ich den Hintergrund dieses Buches ziemlich ansprechend. Denn es handelt sich hierbei um eine Publikation, die ein Stück weit die Lebensgeschichte der Autorin widerspiegelt, welche sie im Rahmen ihrer Abschlussarbeit in Form dieses Mangas präsentierte. Klingt interessant, oder? 

Außerdem konnte ich gar nicht ablehnen und musste schmunzeln, da ich während meines Besuches auf der Leipziger Buchmesse doch tatsächlich und ausgerechnet diese Impression eingefangen hatte. Drollig, nicht wahr? 
Ich meine, vor Ort hingen zahlreiche Buchplakate und Banner aus, und eines der wenigen, die ich eingefangen habe, weist mir den Weg zu einem Rezensionsexemplar, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Wenn das kein Fingerzeig war? Manchmal soll es eben so sein.


Mittwoch, 27. März 2013

[Rezension] Close-up (Heike Abidi)

Heike Abidi: Close-up 

Als mir zu Ohren kam, dass Heike Abidi ein Jugendbuch veröffentlichen würde, gab's nur einen Gedanken: 'Das MUSS ich lesen.' Denn ich mag den Stil und Unterhaltungswert ihrer Bücher sehr und ahnte, dass sie auch dieses Mal einen Coup landen könnte. ... Bingo! ... 
Ich finde das Buch wirklich klasse, obwohl ich nicht (mehr) zur anvisierten Zielgruppe zähle. [Wobei, wer bestimmt das eigentlich?] Bleibt zu vermerken, dass die Autorin mit ziemlicher Sicherheit vielen Teenies aus dem Herzen spricht und es dabei schafft, sehr galant auch in diesem Alter "weniger angesagte" Themen wie Verantwortung und Pflichtbewusstsein mit viel Schmiss zu veranschaulichen. 
Eine Nahaufnahme von Helden wie du und ich, deren Geschichte sich drehbuchreif gibt. 
Besten Dank an Heike Abidi und Pink, einem Imprint der Oetinger Verlagsgruppe!


~ Rezension ~

Ein Ticket ins Rampenlicht?!

Josie Kappelmann steckt mitten im Teenagersein und ist gerade dabei, ihren seit Kindertagen gehegten Traum zu verwirklichen: Sie möchte die jüngste Erfolgsregisseurin Hollywoods werden. Dafür arbeitet sie mit ihren beiden besten Freundinnen Neele und Antonia eifrig an einem eigenen Trailer, mit dem die Mädchen die Branche im Sturm erobern wollen. Als Josies Kindergartenfreund Ole sie dann noch auf einen Workshop in Los Angeles, geleitet von ihrem größten Idol, aufmerksam macht, gibt es kein Halten mehr. Doch wie soll Josie ihren Herzenswunsch finanzieren? Die Teilnahme an einem Casting, in dem das Gesicht für einen Werbespot gesucht wird, wäre ein mögliches Sprungbrett. Allerdings reizt es Josie überhaupt nicht, vor der Kamera zu stehen. Mit einem Mal steht sie zwischen den Stühlen und muss eine Entscheidung treffen, die zukunftsweisend sein kann.

Close-up ist ein Eisbrecher. Denn erstmals schrieb Heike Abidi für die Zielgruppe der Mädchen im Teenageralter. Und was für ein Eisbrecher! In bewährt beschwingter, genial kurzweiliger und ungemein erfrischender Weise präsentiert sich die Geschichte rund um eine aufgeweckte, engagierte und witzige Protagonistin.

Die uns allen bekannte Thematik „Lebe deinen Traum!“, welche im Teenageralter aufgrund einer rosaroten Brille nicht selten zur Problematik wird, greift Abidi beim Schopfe und hüllt sie in eine spritzige und äußerst unterhaltsame Handlung, die zugleich und dennoch nicht aufdringlich wertvolle Erkenntnisse und wichtiges Werteverständnis vermittelt.

Hohe Aktualität und Zielgruppennähe weist der Inhalt insbesondere dadurch auf, dass auf den donnernden Zug der Castingbegeisterung aufgesprungen wird. Dabei wird der leicht verklärte Blick ebenso fokussiert wie das knallharte und gelegentlich ernüchternde Geschäft, welches das Leben im Rampenlicht ist.

Die Rollenbesetzung der Figuren wurde mit viel Liebe zur Authentizität vorgenommen. Dabei werden klassische Klischees bedient und neue Muster gewebt. Hinzu kommt eine Redegewandtheit, welche sowohl jugendliche Leichfüßigkeit als auch typische Filmfachsprache beinhaltet. Ein besonderes Schmankerl bilden in diesem Kontext die Gedanken der Protagonistin, die oftmals als Regieanweisung verpackt sind, sowie Josies Filmlexikon, kurze Paragraphen, in denen spezielle Stichworte erläutert werden.

Eine prächtig in Szene gesetzte Geschichte, die perfekt unterhält und deren Seiten wie ein Daumenkino durch die Finger gleiten. Eine quicklebendiges Drehbuch, das in eine plastische Kulisse eingebettet wurde und dessen Emotionen inklusive Schwärmereien und Schulstress, Schlagabtausch und Schadensbegrenzung wie ein Quell sprudeln und Identifikationspotential en masse bieten.

Eine Punktlandung mit hoher Präzision. Eine Fortsetzung steht im Grunde außer Frage!“ raunt die überzeugte Stimme aus dem Off, während der Abspann läuft.

F★ZITBildhaft. Amüsant. Unverfälscht.


Dienstag, 26. März 2013

[Rezension] Soulless (Gail Carriger)

Gail Carriger: Soulless 

Ein Manga, dessen turbulente inhaltliche Abfolge und sich aufbauschende Handlung mir besonders ins Auge gefallen sind. Die Kombination aus geschichtlichem Kontext und aufflackernder Fantasie fördern eine Welt zutage, in der Bedrohliches, zwischenmenschliche Nähe und Sagenhaftes  sich die Klinke in die Hand geben.
An dieser Stelle möchte ich mich beim Carlsen Verlag bedanken, der mir ein Rezensionsexemplar dieses kürzlich erschienenen Werkes zur Verfügung gestellt hat.


~ Rezension ~

Ein übernatürlicher Neubeginn

Im London der viktorianischen Zeit herrschen Anstand und Sitte vor. Doch Miss Alexia Tarabotti gerät unwillkürlich zischen die Fronten, verfügt sie doch über eine einzigartige Begabung: Sie ist eine seelenlose Paranormale und kann zwischen den Welten wandeln. Schnell wird es brenzlig und nach einem folgenschweren Angriff seitens der Vampirschwärmer muss Miss Tarabotti eine bedeutsame Entscheidung treffen. Allerdings trügt nicht selten der Schein und auf die unmissverständlichen Avancen des Lord Maccon muss ebenfalls reagiert werden.

Soulless ist der Auftakt einer Manga-Reihe aus der Feder Gail Carrigers. Dieser erste Band macht den Leser bekannt mit Miss Alexia Tarabotti, einer jungen Frau, die rasante Entschlossenheit und nagende Unentschlossenheit ineinander vereint.

Die viktorianische Epoche als zeitliche Kulisse zu wählen und in dieser ein Knäuel auf biestigen Intrigen und zähnen Kämpfen zwischen den mystischen Wesen einer anderen Welt auflodern zu lassen, hat mir an dieser Stelle besonders zugesagt. Nicht weniger kontrastreich prallen die Gegensätze reißerischer Kampfszenen und aufkeimender Zuneigung aufeinander. Auch empfand ich die abrupten Wechsel von emotionalem Überschwang und bewusst inszenierter Abneigung als charakteristisch und die Rollen der Protagonisten heraushebend.

Die Zeichnungen dieses Mangas beinhalten zum einen sehr detailgetreue Nachempfindungen in Anlehnung an die Historie – Gleiches lässt sich im Übrigen für die Rhetorik feststellen , zum anderen recht grobkantige Darstellungen insbesondere im Zuge der Kampfszenen. Ein Wechselspiel, das die gesamte Komposition unterstreicht und mit dem Fortlauf der Handlung kongruent einhergeht.

Für Mangaleser, die womöglich zusätzlich eine Vorliebe für dunkle Mystik, rasante Action und Übernatürliches haben, ist dieses Buch gewiss ein Fang. Ein Hauch von Leidenschaft steckt ebenso in Wort und Bild wie der Hang zum Zerstörerischen – eine explosive Mischung, deren Fortsetzung in Planung ist.

F★ZITKontrastreich. Herb. Wandelbar.


Montag, 25. März 2013

[Buchpost] Psst, Ruhe bitte! Und Action!

Diese Postsendung aus dem Hause Pink, einem Imprint von Oetinger, erreichte mich zum einen sehr überraschend, zum anderen auch wieder nicht. Wie das? Nun ... 

... seit einiger Zeit ist bekannt, dass Heike Abidi, ihres Zeichens beliebte Autorin illustrer Unterhaltungsromane, im Begriff ist, neues Terrain zu entdecken. Das tut sie in Form eines farben- und lebensfrohen Jugendbuches. Unter dem Titel Close-up wird das Werk,  das vor allem junge und engagierte Mädchen ansprechen wird, ab dem 01. April 2013 (kein Scherz!) erhältlich sein.

Ich bin ein totaler Fan von Heike Abidis genial punktierten, ironisch-witzigen und verträumt- durchgeknallten Schreibstil und ihren quirligen Geschichten [das sei an dieser Stelle ruhig noch einmal erwähnt], sodass ich mich nun RIESIG freue, vom Verlag selbst ein Rezensionsexemplar erhalten zu haben. Ein Dankeschön dafür - auch an die Autorin selbst, deren Andeutung nun tatsächlich wahr geworden ist! Eine Wucht! 
Ich bin superneugierig auf die Nahaufnahme von Josies verrücktem Teenieleben auf dem Weg zur jüngsten Star-Regisseurin aller Zeiten.


P.S.: Den Kontrast zwischen stechend gelbem Cover und dem betonten Pink des Verlagsnamens finde ich übrigens vorzüglich. 


Sonntag, 24. März 2013

[Sonntagsbrunch] Am 24. März 2013


Ein Hauch von Mystik umgibt uns tagtäglich. Wir müssen nur genau hinschauen.


~ eingefangen in Hamilton (Neuseeland) ~


Freitag, 22. März 2013

[Buchpost] Ein glückliches Händchen?!

Schon seit geraumer Zeit habe ich damit geliebäugelt, mir dieses Buch zuzulegen. Besonders seitdem das Werk auch auf Leinwand gebracht worden ist. Deshalb zögerte ich jetzt, als sich die Gelegenheit bot, nicht lang und griff nach The Lucky One (Für immer der Deine) von Nicholas Sparks

Hin und wieder lese ich nämlich solch mit besonderer Romantik sowie mit einer gewissen Tragik versetzte Romane äußerst gern. Außerdem benötigte die englischsprachige Abteilung meiner Heimbibliothek unbedingt ein wenig Zuwachs. 
Schon allein aus diesen Gründen habe ich ein recht gutes Gefühl, was dieses Buch betrifft. Jetzt muss es mir nur noch gelingen, es zu lesen. Aber gesichert ist es schon einmal, was ein erster Schritt in die richtige Richtung ist.



Mittwoch, 20. März 2013

Hier kommt die Maus: Teestunde im Kinderzimmer

Seit Generationen begleiten die geräuschvoll mit den Augen klimpernde Maus und der drollig trötende Elefant von Die Sendung mit der Maus Klein und Groß. Die Lach- und Sachgeschichten gibt es nicht nur im bewegten Bild, sondern auch in Form bunter Kinderbücher, die Wissenswertes altersspezifisch aufbereiten. 

Ich - deren liebstes und nicht mehr wegzudenkendes Heißgetränk inzwischen der Tee geworden ist - bin nun bei TeeGschwender auf den ultimativen Tee für alle Maus-und-Elefant-Fans gestoßen. 
Bei einer Tasse fruchtigem Elefant lassen sich die gemeinsamen Lesestunden im heimischen Kinderzimmer doch gleich noch ein Quäntchen gemütlicher an, oder? Eine geschmackvolle Idee ist's allemal. Hoch die Teetassen! 


Dienstag, 19. März 2013

[Buchmesse] Das Resümee eines Tohuwabohus

Überwältigend! Spektakulär! Verblüffend! - das sind nur einige der Gedanken, die mir kamen, als ich dem wundersamen Tumult, der ganz im Zeichen der Buchliebhaber stand, beiwohnte. Die Rede ist natürlich, wie könnte es anders sein, von der Leipziger Buchmesse 2013, welche am vergangenen Wochenende Klein und Groß, Jung und Alt von nah und fern einlud. 

Wow, wie lange auf dieses Ereignis von Veranstaltern und Besuchern hingearbeitet und hingefiebert worden ist. Und nun ist dieses Tohuwabohu auf dem Messegelände bereits wieder Geschichte. Aber was für eine schöne Geschichte! Richtig gigantisch war's! 

Mein Aufenthalt vor Ort wurde allerliebst ausgeschmückt durch die Tatsache, dass ich die Zeit dort mit fabelhaften Menschen verbringen durfte, die mit gleicher Leidenschaft fürs Lesen und Schreiben brennen wie ich. Kann es etwas Besseres geben?

Fest in Stein gemeißelt war im Vorfeld meines durch Spontanität geprägten Besuches allerdings die Zusammenkunft mit dem grandiosen und liebenswerten BookLover-Team, Katy und Thomas, mit der lieben Sandra, der guten Seele, die hinter der Büchernische steckt, sowie mit einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen auf weiter Flur, namentlich C. M. Singer
Das der kleine, bescheidene Plan. 

Als ich die heiligen Hallen dann betrat empfing mich zuerst einmal ein bewegtes Bild à la Wo ist Walter? Hoffnungslos schien es, auch nur irgendjemanden in der bunten, zum Teil kostümierten (den Cosplayern sei Dank), sich in feinstem Schneckentempo fortbewegenden Menschenmenge ausfindig machen zu können. Hm?

Doch dann führte eins zum anderen und - der Büchergott war uns extrem gut gesonnen - Katy und Thomas, zu erkennen an ihrer bewusst nicht dezent gehaltenen "Dienstkleidung", samt den Gesichtern der Büchernische im Schlepptau liefen mir förmlich in die Arme. Wild entschlossen ihrem Aufruf, sie bitte beherzt anzusprechen, zu folgen, sprang ich ihnen also arg gestikulierend  in den Weg. Das zeigte Wirkung!

So eine fröhliche Ansammlung an bloggenden Bücherfreunden, die sich durch das bunte Getümmel an Ausstellern "kämpft", hat diesen gewissen Charme, der meinen Besuch in Leipzig äußerst unterhaltsam gestaltete. Hätte gut und gern nicht bereits nach einem Nachmittag ein Ende finden müssen ... Ich danke euch, für diese erquickende  und herzliche Gesellschaft! Die gleiche Wellenlänge war deutlichst erkennbar, liebe Freunde! 

Dann klappte es ebenso mit einem Treffen mit der lieben C. M. Singer. Eines der Highlights! Gemeinsam mit den Autorinnen Romana Grimm und Ivy Paul ergab sich ein locker-leichter Plausch im Japanischen Teegarten. 
Der Weg dorthin war allerdings nicht in einem Rutsch zu bewerkstelligen, immerhin galt es sich durch ein Labyrinth an detailgetreu und sehr ausgefallen kostümierten Cosplayern zu manövrieren. Ach ja, und zahlreiche Messestände rechts und links des Weges gab es natürlich auch noch.
Vielen Dank euch dreien für dieses überaus nette Teestündchen im besonderen Rahmen! 
Übrigens, ich weiß nicht, ob ihr's bereits vernommen habt, aber noch in diesem Jahr erscheint die packende ... und der Preis ist dein Leben-Reihe von C. M. Singer in englischer Sprache. Grandios! Und für mich selbstverständlich ein gefundenes Fressen.

Spontan  - wir wollen dem Motto des Tages schließlich treu bleiben - ergab sich ein kurzes Treffen mit den Autorinnen Ursula Poznanski und Jennifer Benkau. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort! 

Um die Riege zu komplettieren erwähne ich gern noch, dass mir Bernhard Hoëcker, der am Samstag vor Ort sein neustes Projekt präsentierte, gleich am Wegesrand ins Blickfeld lief, als ich das pompöse Messegelände betrat. Das war schon einmal ein überraschender Einstand hinter den ruhigen Kulissen der Presseakkreditierung. Perfekt!

Alles in allem gab es eine Menge zu staunen, zu erleben, zu entdecken. Teil dieses Spektakels gewesen zu sein, erfüllt mich noch immer mit voller Freude. Ein Orkan an Eindrücken, der zum großen Teil seinesgleichen sucht! In vieler Hinsicht unnachahmlich und überaus vorzüglich!


Montag, 18. März 2013

[Rezension] Am schönsten Arsch der Welt (B. Hoëcker & T. Zimmermann)

Bernhard Hoëcker & Tobias Zimmermann: Am schönsten Arsch der Welt 

Ich selbst bin RIESIGER Neuseelandfan und wurde seiner Zeit von einem Freund, der nicht weniger vom Kiwiland begeistert ist, auf die Aktion Bernhard Hoëckers, die Reize des Landes zu entdecken, aufmerksam gemacht. Fortan verfolgte ich interessiert die einzelnen Episoden und fühlte mich häufig sofort an meine eigenen Neuseelanderlebnisse erinnert und an Orte zurückversetzt, die ich mit ebenso großer Faszination wahrgenommen hab, wie im Buch beschrieben.
Dieses Sachbuch ist geeignet, um Reiselustige magnetisch ins Land der langen weißen Wolke zu ziehen. Doch noch mehr ist es gemacht, so finde ich, für Menschen, die sich bereits in Land und Leute verliebt haben. 
Denn dem ganzheitlichen Leseerlebnis wird vor allem durch das in Bezugsetzen mit eigens gesammelten Impressionen die Krone aufgesetzt. Daher auch gleich einmal ein Bild passend zu denen im Buch eine tragende Rolle zugedachten "Vier Schwestern" im Waipoua Forest.


~ Rezension ~

Auf Tuchfühlung mit dem Paradies

Die (Dienst-) Reise, die Bernhard Hoëcker 2011 Richtung Neuseeland antrat, stand unter einem besonderen Stern. Sollte er im Rahmen einer Online-Werbekampagne die Vorzüge des Landes der Kiwis, Schafe und Actionsportarten präsentieren und damit eine offene Einladung in das jüngste Land der Erde aussprechen. Nichts leichter als das, schließlich entspricht Neuseeland einem fein geschliffenen Diamanten, der auf dem Silbertablett daherkommt. Doch für Hoëcker und sein Team stand mehr als Sightseeing auf dem Plan, immerhin galt es täglich eine von der Internetgemeinde gestellte Herausforderung mehr oder weniger bravourös zu meistern – ein Bungeesprung ins Ungewisse?!

Ganz im Stile des Bernhard Hoëckers stellt diese literarische Zusammenarbeit mit Co-Autor Tobias Zimmermann eine Mischung aus witziger Drolligkeit, charmantem Werbetrommelrühren und wissensdurststillenden Einblicken hinter die Kulissen eines Landes, das durch Gastfreundschaft, sagenumwobener Legenden und faszinierenden Landschaftsidyllen besticht, dar.

Die Kapitel spiegeln jeweils eines „Tagesaufgabe“ wider, wobei hier jegliche Facetten des Vor- und Nachbereitens sowie die von Bernhard Hoëcker gesammelten Eindrücke detailliert und gewohnt amüsant – mit einer Prise (Selbst-) Ironie abgeschmeckt – zum Besten gegeben werden.

Nebenher findet ein stetiger verbaler Schlagabtausch zwischen den beiden Autoren statt, der nicht selten durch Anekdoten aus der gemeinsamen Vergangenheit beziehungsweise durch wissenswerte (und gelegentlich sympathisch vom Kernthema abschweifende) Informationen gespickt ist.
Ein Stil, der anfangs für fragende Blicke seitens des Lesers sorgen kann, dann allerdings zum nicht missen wollenden Markenzeichen avanciert.

Am schönsten Arsch der Welt bringt das Graziöse, das Unwiderstehliche, das Zauberhafte des Landes trotz oder wegen einem Titel, der aufmerksam macht, sehr geschickt auf den Punkt. Empfehlungen für das Neuseelanderlebnis der Extraklasse werden ebenso gegeben wie unterhaltsame Blicke in die Produktionsarbeit beim Film und Fernsehen. Für mich als Leser eine unterhaltsame Angelegenheit, welche Erinnerungen weckt oder aber wünschen lässt, ebenjene selbst einmal sein Eigen nenne zu dürfen.

F★ZITEinladend. Markant. Gewitzt.


Sonntag, 17. März 2013

[Sonntagsbrunch] Am 17. März 2013


Wenn die Sehnsucht nach dem kräftigen Grün des Sommers erwacht ...


~ eingefangen im Elsass (Frankreich) ~


Samstag, 16. März 2013

[Buchpost] Zeit für eine Premiere

Da ich recht vielseitig veranlagt bin, was mein Interesse für Lektüre betrifft, und ich neuen/ neuartigen Leseerlebnissen stets offen gegenüberstehe, nahm ich das mir kürzlich vom Carlsen Verlag unterbreitete Angebot an, mich Soulless von Gail Carriger zu widmen. Besten Dank!

Dabei handelt es sich um ein Manga, das am 19. März 2013 erscheint und dessen Handlung zwischen dunklen Mächten und zarten Banden im viktorianischen London angesiedelt ist. Für Freunde dieser asiatischen Tradition Geschichten zu erzählen bestimmt vielversprechend. Ich lass mich von meiner Manga-Premiere einfach einmal überraschen und werde selbstverständlich berichten.


Donnerstag, 14. März 2013

[Buchmesse] Ein Hochgefühl rumort!

Das große Tohuwabohu, das geordnete Chaos, das eifrige Pilgern beginnt! 

Von heute an steht das Leipziger Messegelände Kopf und bis zum Sonntag ganz im Zeichen der Bücherwürmer, Wortakrobaten und Freunde geflissentlicher Rhetorikblüten. 

Los geht's, die zweitgrößte Buchmesse der Nation lädt ein!

Nicht vieles wird hier dem Zufall überlassen, obgleich ein hiesiger Überschwall an Eindrücken schon zu einer spontanen Ausschüttung von unzähligen Glückshormonen führen kann und wird.

Apropos, 25 Glückliche, die die Messe gewiss in goldiger Erinnerung behalten werden, sind die auserlesenen Autorinnen und Autoren der Shortlist Belletristik des autoren@Leipzig Awards
Ich freue mich in der Kategorie Belletristik vor allem für Adriana Popescu und Katrin Koppold, die sich in der Top 25 (aus rund 400 Bewerbungen resultierend) einen Platz gesichert haben. Zu Recht! Denn beide glänzen durch einen quicklebendigen, humorigen und eingängigen Stil mit persönlicher Note. Super! 
Die Auszeichnung der Preisträger des Awards findet im Übrigen am Freitag, den 15.03.13 statt. Vielleicht möchtet ihr vorbeischauen.

So, nun wünsche ich euch allen ein paar hervorragende Messetage - ob als jubilierender Besucher selbst oder als wissensdurstiger Stöberer in den mit Sicherheit vielfältigst erscheinenden (Blog-) Beiträgen. Viel Vergnügen!


Mittwoch, 13. März 2013

[Schreibzeugkiste] Das Kind braucht einen Namen!

Nicht nur werdende Eltern machen sich tiefgründige Gedanken zur Namensgebung ihres Sprosses (jedenfalls ist das zu hoffen), sondern auch Autoren fühlen sich mit dieser Qual der Wahl konfrontiert. Schließlich gleicht das Schreiben einer Geschichte diesbezüglich etwa einer Art Mehrlingsgeburt und spätere Identitätskrisen sollten doch vermieden werden. 
Ich für meinen Teil mag diesen Aspekt der Recherchearbeit wirklich besonders! 

Immerhin handelt es sich hierbei um eine nicht gerade unbedeutende Entscheidung, die möglichst mit durchdachter Bedacht zu treffen ist. Welche Kriterien gilt es nun bei der Namensgebung seiner Kinder - Pardon, Charaktere - zu beachten?

Meine Checkliste lautet in diesem Falle wie folgt:

In erster Linie sollte der Name einen Wiedererkennungswert haben. Gewisse Referenzen bezüglich mancher Eigenheiten und Charakteristika der Figur dürfen allein hierbei schon Betonung finden.

Beliebt und gleichermaßen schlicht sind "sprechende Namen" wie etwa Pippi Langstrumpf (aus der gleichnamigen Geschichte von Astrid Lindgren), Pippa Wunsch (aus Versehentlich verliebt von Adriana Popescu), Charlie St. Cloud (aus Wie durch ein Wunder von Ben Sherwood) oder ebenso Fabian Engel (aus Zimtzuckerherz von Heike Abidi). Solche Namen sind griffig und bringen sofort eine eigene Assoziation mit sich.

Praktisch ist es auch, wenn sich die Namen in den zeitlichen und räumlichen Kontext integrieren. Heißt schlichtweg: eine Hélène Bailly passt wunderbar nach Frankreich, während ein Tarjei Andersson eine ideale skandinavische Steilvorlage bietet.

Nett von der Zunge gehen gleichermaßen Namen, die im Schema der Alliterationen à la  Ronja Räubertochter geformt sind.   

Dann gilt es noch auszuwählen, ob die Namensgebung vorrangig kraftvoll genügsam oder doch eher extravagant ausladend erfolgen soll.

So weit, so gut. Und dabei handelt es sich nur um eine eine Handvoll potentieller Kriterien. Jeder Autor hat diesbezüglich recht eigene Prioritäten, Eigenheiten oder gar Marotten

Ich beispielsweise mag das Experimentieren mit Namen und mag auch das Vergeben von (englisch klingenden) Doppelnamen. Dies rührt jedoch vor allem daher, dass meine Handlungen bisher stets einen Bezug zum englischen Kontext hatten. Dort ist es eben äußerst üblich einen Erst- und mindestens noch einen Zweitnamen zu vergeben. Kommt in diesem Falle meiner Vorliebe sehr zupass. Außerdem kann ich mich oftmals gar nicht nur für einen einzigen Namen entscheiden. Demnach braucht sich niemand über eine Ava Louisa Swan zu wundern. 

Ein weiterer Faktor, welcher die Namenswahl für Figuren lenkt, ist die Frage: Wählt der Autor Namen, zu denen er bis dato kein lebendes Vorbild hat, oder greift er auf lebensechte "Paten" zurück? Hierbei kann es sich im Übrigen von Zeit zu Zeit auch um eine Gewissensfrage handeln, nicht wahr?

Ihr merkt, gar kein lapidares Unterfangen und im günstigsten Falle eine Entscheidung mit gutem Ausgang, die ausreichend Markt- und Markenwirkung nach sich ziehen kann. 

In diesem Sinne: Fröhliches Suchen und Finden von eingängigen, betont lässigen oder pointiert herausstechenden Namen für Kind und Charakter!


Dienstag, 12. März 2013

[Rezension] Das Sonnenblumenfeld (Andrej Longo)

Andrej Longo: Das Sonnenblumenfeld

Ein Stück italienisches Flair samt Verve, Sinnlichkeit und Wärme hält man mit diesem Werk in Händen. Doch nicht weniger verbirgt sich hinter dem sonnenblumengelben Umschlag eine Geschichte gespickt von Verzweiflung und erschütternder Kurzschlussreaktion. Bildlhaft gesprochen würde ich sagen, dass Emotionen in sämtlichen Farben des Regenbogens komprimiert und dennoch transparent verpackt die Stärke dieser Geschichte sind. Und davon kann ich nahezu nie genug bekommen. 
Eine persönliche Affinität zu Sonnenblumen tat wahrscheinlich ihr Übriges, um dieses Buch im Nachhinein mit einer aufschlussreichen Reise nach Italien zu verbinden.  


~ Rezension ~

Zwischen strahlender Liebe und grollendem Zorn

Die hübsche, willenstarke Caterina und der schüchterne, herzensgute Schusterjunge Lorenzo sind füreinander bestimmt. Das wissen sie seit dem ersten tiefen Blickkontakt auf dem Fest des Bürgermeisters. Doch aufgrund der Missgunst des eigenen Vaters und des aufdringlichen Verehrers Fellone halten die beiden ihre Gefühle geheim.
Als die Beziehung eines Tages dennoch publik wird, schäumt Fellones Eifersucht über und er fasst einen Entschluss. Ein niederträchtiger Plan wird geschmiedet und lässt die Beteiligten einen hohen Preis zahlen.

Das Sonnenblumenfeld ist ein klassisches Drama um eine aufblühende Liebe. Ich fühlte mich unweigerlich an Shakespeares Romeo und Julia erinnert. Der Grundtenor ist der Gleiche, wobei sich Andrej Longo sehr gut darin versteht, die mitreißende Lebenslust aber auch die gesellschaftlichen Tücken des modernen Italiens in die Geschichte einzuflechten.
Aufflammende Zuneigung und melodische Harmonie kommen ebenso zur Geltung wie aufwühlende Zweifel und untrügliche Gewalt. Eine Melange an Emotionen, welche durch die Bandbreite an individuellen Charakteren getragen wird.

Ein besonderes Merkmal dieses Romans, das mir wie ein warmer Hauch entgegenwehte, ist die Wortmalerei, mit derer Longo nicht nur ein unvergleichbares Lebensgefühl einfängt oder mit dem Schicksal hadert, sondern ebenso geschickt auf Missstände aufmerksam macht. Jener komprimierten Bildhaftigkeit steht der Schreibstil, der generell einfach und bündig gehalten ist, gegenüber. Dies verleiht der Rhetorik alles in allem eine angenehme Leichtfüßigkeit.

Die Komposition aus unterschiedlichen Handlungsebenen, Zeitsprüngen und Schicksalen, die sich früher oder später kreuzen, lassen zum einen in die Gedanken und Gefühle der Figuren eintauchen, verraten zum anderen jedoch nicht endgültig alle Details. Daher ist es am Leser selbst, ein abschließendes Resümee über Moral und Gerechtigkeit zu ziehen. Denn auch das offen gehaltene Ende erlaubt Spekulationen.

Insgesamt ist dies ein Roman, der einerseits die Klischees einer italienischen Romanze aufleben lässt, anderseits eine große Eigenständigkeit, Intensität und Symbolik ausstrahlt – ganz wie die Sonnenblume. Ein modernes Drama, welches berührt, schockiert und zum Lächeln bringt.

F★ZITSinnbildlich. Energisch. Schlicht.


Montag, 11. März 2013

[Rezension] Zimtzuckerherz (Heike Abidi)

Heike Abidi: Zimtzuckerherz 

DAS ist ein Buch, bei dem ich bereits nach den ersten Seiten wusste, der Weg auf meine persönliche Hitliste ist geebnet. Dieses wohlige Gefühl, die Geschichte mit Esprit und großer Leichtigkeit vor dem geistigen Auge auf eine imaginäre Leinwand projizieren zu können, erfasste mich sogleich. Einfach phänomenal! 
Für mich ein Pageturner, dessen Komposition unwiderstehlich ist wie ein Mochaccino in hervorragender Gesellschaft. 
Kurzum: Ein Buch, das niemals hätte zu enden brauchen ...


~ Rezension ~

Zeit für eine perfekte Kaffeepause ...

Für Vera Kroemer könnte es aalglatter nicht laufen, ist sie schließlich eine vielgefragte Sachbuchautorin, die sich durch ihre innovativen Ratschläge zum Thema Ordnung ist das ganze Leben einen felsenfesten Ruf aufgebaut und in der Branche etabliert hat. Für Veronika Kramer hingegen wäre es gelegentlich ratsam, einen derartigen Ratgeber zu lesen. Sie ist im Chaos daheim und überlebt im Dschungel der alltäglichen Deadlines und Auftragsarbeiten nur dank ihrer besten Freundin Charlotte. Einziges Problem: Vera und Veronika sind ein und dieselbe Person. Doch ein Geheimnis, das jahrelang nur mittels Improvisation und Disziplin aufrechtzuerhalten war, gerät nun arg ins Wanken, als Veronika Bekanntschaft mit drei charmanten Männern macht. Allmählich ist guter Rat teuer!

Ein Roman wie Zimtzuckerherz besticht eindeutig durch Charme, Humor und Romantik. Heike Abidi ist es gelungen, eine Geschichte auf Papier zu bringen, deren vollmundige Note der eines schaumigen Cappuccinos mit Suchtaroma gleicht.

Die Figuren, allen voran Veronika Kramer/ Vera Kroemer und ebenso die reizende Tante Amanda und die penible Charlotte, stellen außergewöhnliche Persönlichkeiten dar, die unterhalten und vor allem hohes Identifikationspotential bieten. 
Nicht selten kamen mir die von der Autorin herrlich akzentuiert ausgemalten Situationen mehr als vertraut vor. Eine unglaubliche Beobachtungsgabe sowie das Talent, diese in markige Sinfonien aus Worten zu kleiden, darf Heike Abidi bescheinigt werden.

Neben der drolligen Handlung und deren amüsanter Entwicklung kristallisierte sich schnell die wunderschön schwungvolle, obgleich gelegentlich verträumte Gesamtatmosphäre heraus, welche - dem Titel alle Ehre machend - zu Herzen geht. Mit viel Verve, einer unverhohlenen Rhetorik sowie einer sympathisch verpackten Prise Kitsch präsentiert sich ein Roman, der perfekt gemacht ist, um das Kopfkino zu entstauben.

Eine mataphorische Sprache, kernige Vergleiche und das Anreißen pfiffiger Possen verleihen der Handlung den entsprechenden Schuss wie der Cognac dem gespritzten Mokka.
Hinzu kommen die detailreichen Ausführungen zu kulinarischen Delikatessen aller Art, die für das (literarische) leibliche Wohl sorgen. Köstlich!

Heike Abidi kreierte eine formidable Geschichte, die es dem Leser warm ums Herz werden lässt und zugleich zielsicher unterhält. Mit großer Schlagfertigkeit, romantischen Einlagen reinster Prägung sowie reizender Tollpatschigkeit ist Zimtzuckerherz ausstaffiert und garantiert genussvolle Lesestunden.

Ein energiegeladener Wiedererkennungswert dank eines ulkigen Drehbuchs, tadellos aufblühender Darsteller und einer Regisseurin in Person der Heike Abidi, deren Stil unnachahmlich ist.

FZIT: Humorig. Geschmackvoll. Wonnig.


Sonntag, 10. März 2013

[Sonntagsbrunch] Am 10. März 2013


Auf einen strahlenden Sonntag voller perlender Momente


~ eingefangen im  taufrisch anmutenden Garten (Deutschland) ~


Samstag, 9. März 2013

[Buchpost] Die Liebe zur Literatur

Die Buchpost, die mich in dieser Woche erreichte, steht gänzlich im Zeichen der Liebe zur Literatur, zum Leben und zu Frankreich.

Denn sowohl Souvenirs von David Foenkinos als auch Sein oder Nichtsein von Alexander Maksik sind Romane, welche ebenjene Facetten aufgreifen und zu einfühlsamen Geschichten voller Flair und Esprit verweben. 
Ich gehe von gefühlvollen und feinsinnig ausformulierten Reisen in die Welt der Wortgewandtheit aus und bin gespannt.


Freitag, 8. März 2013

[Rezension] Ziemlich krumme Dinger (C. J. Skuse)

C. J. Skuse: Ziemlich krumme Dinger

Wer Süßigkeiten ebenso sehr mag wie ich, dem wird dieses Buch prächtig gefallen. Die Geschichte ist einfach schräg und amüsiert, wenngleich ein kleiner Tenor an Ernsthaftigkeit mitschwingt. 
Ein Werk, das von Chicken House publiziert worden ist und das einer Wundertüte farben- und geschmacksfroher Geleebohnen gleicht, die jegliche Normalität für ein Weilchen zu lapidar erscheinen und daher ad acta legen lässt.


~ Rezension ~

Eine neue Generation von Superhelden

Die Argent-Zwillinge Paisley und Beau sind das Spektakel um ihre Personen gewohnt, schließlich ging ihr Schicksal vor zehn Jahren einer ganzen Nation zu Herzen. 
Mittlerweile haben die beiden grundverschiedenen Teenager jedoch eine andere Mission, bei der sie zu fragwürdigen, allerdings wirkungsvollen  Bandagen greifen: Sie wollen endlich ihren Dad finden, der im schrillen Las Vegas verweilt und der von der nach Ruhm und Reichtum strebenden Großmutter auf Distanz gehalten wird. Doch wenn sich Paisley einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, gibt es kein Wenn und Aber. Daher geraten sie und ihr Bruder schneller in einen Strudel "ziemlich krummer Dinger", die ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen, als ihnen lieb ist.

Mit diesem temporeichen, direkten und juvenil daherkommenden Roman erzählt C. J. Skuse eine Geschichte, die wohl das Lebensgefühl - gespickt von Freiheit, Selbstbestimmung, Übermut - der heranwachsenden Generation auf unterhaltsamste Weise transportiert.

Die abgedrehte und sich stetig zuspitzende Handlung wird vor allem durch die Lebendigkeit der beiden Protagonisten, die sich trotz oder eben wegen ihrer starken Persönlichkeitskontraste wunderbar ergänzen, getragen. 
Die Wunderzwillinge sind ein Phänomen, das zum Mitfiebern geradezu einlädt und perfekt in die Kulisse des überwältigenden Las Vegas' passt! Eine rauschende Achterbahn aus Überschwang und krimineller Energie, Spürsinn und sich verselbstständigender Ikonenmalerei brachte die Autorin mit diesem Werk zu Papier.

Die Charaktere, welche die Autorin erschuf, mochte ich vorrangig wegen ihrer überspitzen Darstellung, wobei die Rolle der boshaften Großmutter dem Ganzen die Krone aufsetzt. Virginia hat rein gar nichts mit einer knuddeligen Oma gemein.

Dass das Teenagersein nicht immer ein Zuckerschlecken ist, zeigt C. J. Skuse auf recht originelle Weise auf, wobei die Bezeichnung "Zuckerschlecken" in dem hiesigen süßwarenlastigen Kontext mit völlig neuen Nuancen versehen wird.

Ein rauer, schlagfertiger und laxer Sprachgebrauch und eine dem jungen Publikum adäquate Wortwahl verleihen der Geschichte, die im Wechsel aus den Perspektiven der Zwillinge wiedergegeben wird, die passende Tonalität. 

Obgleich Ziemlich krumme Dinger in erster Linie der locker-flockigen Unterhaltung dient, so vermittelt es dennoch die Botschaft, dass Zusammenhalt, Vertrauen und Zugehörigkeit wichtige Aspekte des sozialen Miteinanders sind und somit auch den Bedürfnissen entsprechen, nach deren Erfüllung die Heranwachsenden streben.

Mich überzeugte nicht nur der sprudelnde Einfallsreichtum der Autorin, sondern gleichermaßen das Zusammenspiel der schrägen Figuren eingebettet in eine Handlung, deren Entwicklung aufgrund diverser Knalleffekte ähnlich bunt erscheint wie eine Tüte M&M's.

FZIT: Quirlig. Schlagfertig. Effektvoll.

Donnerstag, 7. März 2013

[Rezension] Schuldig (Jodi Picoult)

Jodi Picoult: Schuldig 

Dieser Roman stellt die Werte und den Zusammenhalt einer Familie in den Mittelpunkt. Welche Grenzen darf man überschreiten, wenn man tiefe seelische und körperliche Verletzungen erfahren hat? 
Die Geschichte handelt von Eltern, die wie Löwen kämpfen; von Kindern, die brutal schnell erwachsen werden; von unleugbarer Herkunft; von Vertrauensmissbrauch und dem eisigen Weg der Vergebung; von dem Wunsch nur ein einziges Mal ein Superheld sein zu können. Ein Buch, das auf vielen Ebenen berührt.


~ Rezension ~

Und eine Frage stellt sich: Wer bin ich wirklich?

In der Familie Stone sind die Rollen klar verteilt: Laura ist die Karrierefrau, Trixie ist der heranwachsende Teenager und Daniel ist der allumsorgende Vater und Ehemann.
Doch so perfekt das Familienteam auf die Außenwelt wirkt, die Fassade bekommt Risse. Einzustürzen droht das gesamte Familiengerüst, als Trixies erste große Liebe in einem Alptraum gipfelt. Damit beginnt der Kampf gegen die Dämonen der Gegenwart. Allerdings muss sich Daniel gleichfalls den Geistern seiner bisher gewissenhaft versteckten Vergangenheit stellen – eine Zerreißprobe, bei der es um Leben und Tod geht.

Schuldig beschäftigt sich mit den dunklen Abgründen hinter einer harmonisch funktionierenden Familienfassade. Harmlos scheinende Lügen können das Gewissen ebenso belasten wie bewusst begangener Verrat.

Jodi Picoult kombiniert große Emotionen mit realen Gewissensfragen, wobei Selbstfindung, Selbstaufopferung und Selbstzerstörung zwangsläufig ineinander übergehen.
Die Charaktere vereinen menschliche Stärken und Schwächen und überschreiten dabei die eigenen Grenzen ebenso wie die moralische Integrität.

Picoult greift Elemente der Philosophie Vergils, die Lebensweise der Inuit in Alaska sowie das moderne Medium des Comics auf, um die Entscheidungen und Wege der einzelnen Charaktere auszugestalten. Eine Mischung, die insgesamt die Tiefgründigkeit des Buches bestärkt.

Der Übergang von bitterer Wirklichkeit und hoffnungsfroher Fiktion ist, besonders in Zeiten der Verzweiflung, fließend. Die Frage nach dem Licht am Ende des Tunnels bleibt.

Eine wortgewaltige und emotionale Geschichte führt dem Leser die Schlagkraft und endgültige Konsequenz menschlicher (Fehl-) Entscheidungen vor Augen. Ein Buch, das die Unerschütterlichkeit der Institution Familie sowohl eindrucksvoll bestätigt als auch schonungslos widerlegt.

F★ZITStark. Aufwühlend. Reflektierend.

 

Dienstag, 5. März 2013

[Buchpost] Geburtstagsüberraschung

Für eine mächtige Überraschung sorgte die liebe Katy von BookLover mit einem vor tausend Kleinigkeiten sprühenden Paket, das mich kürzlich zum Geburtstag erreichte. Ich traute meinen Augen kaum und kann mein Staunen noch immer schwierig in die passenden Worte kleiden! Was für eine Wucht! -LICHEN DANK!!! 

Mit von der Partie war natürlich auch ein Buch. Logisch, oder? Dabei handelte es sich um Die Mechanik der Liebe von Mathias Malzieu aus dem Hause Carl's Books
Eine Buch, dessen Original im Französischen beheimatet ist und dessen Covergestaltung und Klappentext mich schon geflissentlich in Vorfreude versetzen. Klingt es doch ganz nach einem "modernen Märchen", an dem ich großen Gefallen finden könnte.



Montag, 4. März 2013

[Rezension] Mein Leben, die Liebe und der ganze Rest (D. Hoßfeld)

Dagmar Hoßfeld: Mein Leben, die Liebe und der ganze Rest

Als Dagmar Hoßfeld freundlich bei mir anfragte, ob ich vielleicht daran interessiert sei, ihrem neusten Buch mehr als einen Blick aufs Cover, welches ich im Übrigen richtig hübsch finde, zu widmen, zögerte ich natürlich nicht lang. Denn die Autorin hatte mich bisher durch ihren direkten Stil, der von herzlichen Schnörkeln verziert ist, überzeugt. So sollte es auch dieses Mal kommen ... Connis neuste Anekdoten gleichen einer Perlenkette aus überschwänglichen Freuden, heiß begehrten Wünschen und tränenreichen Talfahrten. Sie bilden sozusagen ein modisches Accessoire, das den Großteil der Teenies von heute kleidet. Sehr gelungen! 
Vielen Dank noch einmal an Dagmar Hoßfeld für ein lebensfrohes Lesevergnügen!


~ Rezension ~

Freud und Leid auf dem chaotischen Weg zum Erwachsensein

Conni freut sich riesig. Sie konnte es kaum erwarten. Nun ist es so weit: Ihr 15. Geburtstag steht an. Ab jetzt weht ein ganz anderer Wind, so vermutet es Conni. Sie nimmt sich daher vor, sehr genau auf die feinen Unterschiede zu achten. Doch dass das Gefühl von Freiheit und Unbeschwertheit auch Seiten mit sich bringen kann, welche die quirlige Conni wie einen Schlag in die Magengrube treffen, darauf hätte sie gut und gern verzichten können. Glücklicherweise gibt es enge Freunde, ihren Schmusekater Mau und Haselnusskuchen mit Zimtglasur.

Mein Leben, die Liebe und der ganze Rest aus der Feder der erfolgreichen Kinder- und Jugendbuchautorin Dagmar Hoßfeld ist ein quicklebendiges, humorvolles Buch, das sich zugleich den Wünschen und Nöten von Teenies annimmt.

Conni ist ein liebenswerter Charakter, der vielen Lesern nicht unbekannt ist. In diesem neusten Werk läuft sie mit einer Reihe aufgedrehter Freunde zur Höchstform auf, gilt es schließlich das Leben mit 15 vollends auszukosten. Dabei werden zwar Grenzen ausgetestet, aber die Vernunft wird nie gänzlich über Bord geworfen. Eine Tatsache, die meinem Empfinden nach in gelungener Balance zueinander steht.

Die Erlebnisse werden aus der Sicht der Conni Klawitter wiedergegeben und bestehen aus erfrischenden Anekdoten aus dem typischen Teenie-Leben einschließlich großer Partyplanungen, misslungener Referate und inniger Schwärmereien. Allerdings führt die Autorin ebenso vor Augen, dass das Leben allmählich nicht nur aus Rechten, sondern ebenso aus Pflichten und vorausschauenden Entscheidungen besteht.

Wenngleich der Grundtenor der Geschichte betont jugendlich daherkommt, so werden auch ernsthafte Gespräche geführt und wichtige Aspekte des Erwachsenwerdens angeschnitten. Dabei ergänzen sich die Rollen der Protagonisten sehr geschickt und spiegeln den Querschnitt eines uns allbekannten Freundeskreises wider.

Die sympathische Art der Conni, obgleich sie gelegentlich vom Sturm an Stimmungsschwankungen begleitet wurde, fiel mir angenehm auf. Sie kann durchaus als Charakter gesehen werden, der stellvertretend für viele Mädchen ihres Alters steht.

Besonders mochte ich die detailreichen Schilderungen der Autorin, die mir vor allem stets dann ein wohlwollendes Schmunzeln ins Gesicht zauberten, wann immer es ums Essen ging. Sogar Gemüse, worauf Teenies nicht zwangsläufig bevorzugt zurückgreifen, wurde mehr als beiläufig und knackfrisch schmackhaft gemacht. Achtet einmal drauf!

Dagmar Hoßfeld bringt mit dieser Lektüre ein Stück quietschfidele Jugendlichkeit in die Bücherregale, die einem verständnisvollen, charakteristische Eigenheiten einer ganzen Generation reflektierenden und äußerst unterhaltsamen Spiegel gleicht. Für Conni-Fans ein Muss, für jeden anderen Freund aufgeweckter Jugendliteratur eine absolute Empfehlung.

FZIT: Lebenshungrig. Gewitzt. Nachdenklich.