Téa Obreht: Die
Tigerfrau
Eine fiktive Geschichte, deren Handlung sowohl Wurzeln in realen Bedrohungen als auch sagenumwobenen Mythen hat. Dank LovelyBooks durfte ich die unerschrockene Protagonistin auf einer Reise durch die Fremde und gleichzeitig eine Reise zu sich selbst begleiten.
Als einprägsam empfand ich dabei vor allem die verschiedenen Ebenen des Erzählens - Perspektiven, die neugierig machen.
Als einprägsam empfand ich dabei vor allem die verschiedenen Ebenen des Erzählens - Perspektiven, die neugierig machen.
~ Rezension ~
Auf
den Spuren des Tigers …
Natalia
ist eine junge Ärztin, die sich in ihrer kriegserschütterten Heimat
aufopfernd für das Wohl der Kinder engagiert. Ihre Fürsorge und
Disziplin stehen der ihres Großvaters, der einst einer der meist
gelobten Ärzte des Landes war, in nichts nach.
Nun
erreicht Natalia die traurige Nachricht vom Tod ihres geliebten
Großvaters. Damit beginnt für Natalia eine Reise in dessen bewegte
Vergangenheit. Dabei vermischen sich nicht selten bittere Realität
und sagenhafte Erzählungen miteinander.
Dieses
Buch wird durch die Gabe der Autorin bestimmt, wortgewandt und
absolut bildhaft Geschichten zeichnen zu können. Mich berührte beim
Lesen einfach die sanfte, weiche Sprache, die zugleich eine
überzeugende Tiefgründigkeit und Ernsthaftigkeit verkörperte.
Téa
Obreht schuf starke Charaktere, deren Faszination vor allem von einem
Mantel der Undurchdringlichkeit ausgeht. Etwas sehr Geheimnisvolles
strahlen die einzelnen Figuren aus, sodass man sich ihnen kaum
entziehen kann.
Besonders
mochte ich auch das Verflechten der einzelnen sagenhaften
Begebenheiten miteinander, sodass sich letzten Endes ein Bild ergab,
das einem Hologramm gleicht. Je nach Blickwinkel ist ein Teil der
Geschichte ganz eindeutig oder auch beinahe völlig verschleiert.
Alles
in allem ist Die Tigerfrau ein toller Debütroman, der
unglaubliche, zerbrechliche und in Erinnerung bleibende Elemente zu
einem literarischen Mosaik zusammenfügt.
F★ZIT: Einfühlsam. Tiefgreifend. Entdeckend.