Als Buchblogger gehört das Schreiben von Rezensionen sozusagen zum "Kerngeschäft" des Auftritts. In diesen Buchbesprechungen geben wir Leser (Kritiker) eine subjektive Meinung zu einem Buch ab. Je nach Rahmen und Hintergrund geschieht das geprägt von unterschiedlichen Schwerpunkten und verschieden ausgefeilter Stilistik (= Eigenheit).
Ich persönlich schreibe Buchrezensionen, weil es für mich einer der Wege ist, die Freude am Lesen zu teilen und vielleicht hin und wieder einen Stein des Anstoßes zu geben. Ein wenig Inspiration zu streuen, darauf liegt mein Fokus.
Über die Zeit kristallisiert sich dabei natürlich eine Art eigener Stil heraus. Ich beispielsweise schreibe gern darüber, was zwischen den Zeilen steht (bzw. was ich glaube, dort entdeckt zu haben). Dabei vernachlässige ich, das ist mir bewusst, die Ansprüche des professionellen Journalismus'. Vielmehr kommt es mir darauf an, die emotionale Ebene ins Scheinwerferlicht zu stellen. Weshalb? Weil es genau das ist, was mich interessiert, wenn ich in Rezensionen stöbere. Weil es das ist, was mich als Leser eines Buches erreicht (oder auch nicht). Weil es das ist, was ich mit individuellen Argumenten begründen kann.
Rezensionen sollen (im besten Fall) natürlich als Empfehlung für potentielle Leser dienen. Dabei dürfen sie auch gern dem Autoren selbst ein Feedback geben. Denn es gibt wohl nicht Tolleres für einen Schriftsteller, als direkt und ohne Umwege Reaktionen seines Publikums zu erhalten! Dies soll natürlich nicht heißen, dass alles in ein rosaroten Tüll gehüllt werden muss, aber wenn mir etwas besonders gefallen hat, zögere ich nicht, das auch auszusprechen.
Ich mag die unterschiedlichen Stilistiken, in denen Rezensionen verfasst werden. Denn sich anhand von Richtlinien entlanghangeln zu müssen, sagt mir nicht wirklich zu. Orientierung ist gut und schön, aber in diesem Falle mag ich es lieber individuell und kreativ. Rezension ist demnach nicht gleich Rezension. Das ist gut. Das sollte man stets im Hinterkopf behalten.
Klar, ein generelles Statement wie Das Buch hat mir super gefallen ist nett. Es deutet eine Richtung an. Okay, in der Kürze liegt die Würze, doch an Stellen wie diesen könnte ich einen Nachschlag vertragen. Manchmal gibt es ihn, manchmal nicht.
Das Gegenteil sind wiederum Rezensionen, die einen überhäufen mit Details. Wieso bitte? In Ordnung, ich sagte, ich mag Begründungen, doch Spoiler en masse sind nicht unbedingt die feinfühligste Art, seine Meinung kundzutun.
Das Patentrezept für die ideale Rezension gibt es (meines Erachtens nach) nicht. Glücklicherweise. Denn das macht das Ganze so spannend. Es gibt Bücher, die mir gefallen, und Bücher, die vielleicht nicht ganz meinen Nerv treffen. Gleiches gilt für Rezensionen. Eine Geschmackssache eben, die jedem zugestanden werden sollte.
Was sich mir hingegen weniger bis gar nicht erschließt, sind mehr als offensichtlich an den Haaren herbeigezogene Rundumschläge. Respekt der Arbeit anderer gegenüber sollte man erwarten können. Ich muss, wie gesagt, nicht in deren Fanlager wechseln, aber gelegentlich ist Schweigen vielleicht doch Gold ...
Wie gesagt: Für mich gibt es kein Richtig oder Falsch beim Rezensieren. Höchstens ein Ansprechend oder ein Aha, okay. Ich weiß nicht, wie es euch geht? Aber ich mag es, wenn ich das Gefühl habe, sowohl das Buch als auch den Rezensenten nach dem Lesen der Buchbesprechung ein wenig "besser zu kennen".