Marlo Morgan: Traumfänger
Ein Buch, das den Kontinent Australien und seine Ureinwohner von einer Seite zeigt, die eine bis dato ungeahnte Nähe gewährt. Kritiker würden wohl eher meinen "suggeriert".
Wie dem auch sei, das von den Aborigines gezeichnete Bild offenbart Facetten einer Lebensweise, welche hochinteressante Einblicke, die nachdenklich stimmen, zulässt.
Darüber hinaus verschwimmen die Linien zwischen real und surreal — im Kontext dieses Werkes in einer moralischen Dimension, die beim Publikum (vermutlich zu Recht) nicht nur auf Begeisterung stößt ...
Wie dem auch sei, das von den Aborigines gezeichnete Bild offenbart Facetten einer Lebensweise, welche hochinteressante Einblicke, die nachdenklich stimmen, zulässt.
Darüber hinaus verschwimmen die Linien zwischen real und surreal — im Kontext dieses Werkes in einer moralischen Dimension, die beim Publikum (vermutlich zu Recht) nicht nur auf Begeisterung stößt ...
~ Rezension ~
Aborigines, die dich an die Hand nehmen
Marlo ist eine Frau, die mitten im Leben steht. Die Rollen als Mutter, Ehefrau und Ärztin haben sie geprägt. Aber vollends erfüllt? Als sie eines Tages das Angebot bekommt, aus den USA hinüber nach Australien zu fliegen, um dort ihr Wissen zu teilen, ist der richtige Zeitpunkt für einen Perspektivwechsel gekommen. Doch was Marlo erwartet, als sie an der Seite der Aborigines vollkommen unerwartet zu einem sogenannten Walkabout in das Outback aufbricht, überschreitet ihre kühnsten Vorstellungen. Zum Teil menschliche Grenzerfahrung, zum Teil wertvollste Selbstfindung — so oder so, Marlo wird nie wieder derselbe Mensch sein. Das spürt sie.
In Traumfänger erzählt Marlo Morgan von einer einschneidenden Begegnung zweier Kulturkreise, deren Weltanschauung unterschiedlicher kaum sein könnte.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Autorin geschildert. Denn Marlo Morgan machte sich selbst zur Protagonistin, die eine einmalige Lebenserfahrung mit der Welt teilt. Eine sehr persönliche und nicht weniger intensive Sicht der Dinge wird damit preisgegeben. Von Kapitel zu Kapitel erlebt der Leser, wie Marlo auf ihrer einmaligen Reise über sich und die in ihrem Kopf präsenten Barrieren hinauswächst.
Besonders markant gestalten sich in diesem Buch natürlich die Bezüge zum Leben der Aborigines. Eine über Jahrhunderte hinweg beständige und gleichermaßen unverfälschte Lebensweise, die ein Quell der Inspiration sein kann bzw. sogar sollte. Spirituelle Weiten, eine innere Balance sowie ein Gleichgewicht im Füreinander zwischen Mensch und Natur spielen hierbei eine Rolle, deren Bedeutung der westlichen Welt verloren gegangen ist.
Die von der Autorin beschriebenen Erlebnisse geben dem Leser zweifelsohne Anlass dazu, über die im eigenen Leben gesetzten Stellenwerte nachzudenken. Schnelllebigkeit und Konsum können (oder wollen) wir uns vielleicht gar nicht mehr entziehen. Eine gesellschaftliche Entwicklung, bei der das simple und dennoch essentielle Miteinander oftmals auf der Strecke bleibt. Eine Werteveränderung, der wir dringend Einhalt gebieten sollten!
Allerdings trübte der Aspekt, dass Marlo Morgan lange Zeit darauf bestand, dieses Werk sei ein authentischer Erfahrungsbericht, obwohl sie später eingestand, es handele sich hierbei um einen vom unberührten Leben im Outback inspirierten Roman, den Blick in das Buch für mich ein wenig. Ein leicht pelziger Beigeschmack, den ich unglücklicherweise während der 250 Seiten nicht herunterschlucken konnte.
In der Summe ein Roman, dessen Botschaft (trotz jeglicher Kontroverse) eindeutiger kaum sein könnte. Marlo Morgan gelingt es, die Aborigines in ein wertschätzendes Porträt zu setzen, das beeindruckt. Außerdem spiegelt die Geschichte den feinsten Beweis dafür wider, dass weniger häufig mehr ist — nicht nur im Volksmund, sondern im wahren Leben.
F★ZIT: Kraftvoll. Entschleunigend. Wahrend.
Aborigines, die dich an die Hand nehmen
Marlo ist eine Frau, die mitten im Leben steht. Die Rollen als Mutter, Ehefrau und Ärztin haben sie geprägt. Aber vollends erfüllt? Als sie eines Tages das Angebot bekommt, aus den USA hinüber nach Australien zu fliegen, um dort ihr Wissen zu teilen, ist der richtige Zeitpunkt für einen Perspektivwechsel gekommen. Doch was Marlo erwartet, als sie an der Seite der Aborigines vollkommen unerwartet zu einem sogenannten Walkabout in das Outback aufbricht, überschreitet ihre kühnsten Vorstellungen. Zum Teil menschliche Grenzerfahrung, zum Teil wertvollste Selbstfindung — so oder so, Marlo wird nie wieder derselbe Mensch sein. Das spürt sie.
In Traumfänger erzählt Marlo Morgan von einer einschneidenden Begegnung zweier Kulturkreise, deren Weltanschauung unterschiedlicher kaum sein könnte.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Autorin geschildert. Denn Marlo Morgan machte sich selbst zur Protagonistin, die eine einmalige Lebenserfahrung mit der Welt teilt. Eine sehr persönliche und nicht weniger intensive Sicht der Dinge wird damit preisgegeben. Von Kapitel zu Kapitel erlebt der Leser, wie Marlo auf ihrer einmaligen Reise über sich und die in ihrem Kopf präsenten Barrieren hinauswächst.
Besonders markant gestalten sich in diesem Buch natürlich die Bezüge zum Leben der Aborigines. Eine über Jahrhunderte hinweg beständige und gleichermaßen unverfälschte Lebensweise, die ein Quell der Inspiration sein kann bzw. sogar sollte. Spirituelle Weiten, eine innere Balance sowie ein Gleichgewicht im Füreinander zwischen Mensch und Natur spielen hierbei eine Rolle, deren Bedeutung der westlichen Welt verloren gegangen ist.
Die von der Autorin beschriebenen Erlebnisse geben dem Leser zweifelsohne Anlass dazu, über die im eigenen Leben gesetzten Stellenwerte nachzudenken. Schnelllebigkeit und Konsum können (oder wollen) wir uns vielleicht gar nicht mehr entziehen. Eine gesellschaftliche Entwicklung, bei der das simple und dennoch essentielle Miteinander oftmals auf der Strecke bleibt. Eine Werteveränderung, der wir dringend Einhalt gebieten sollten!
Allerdings trübte der Aspekt, dass Marlo Morgan lange Zeit darauf bestand, dieses Werk sei ein authentischer Erfahrungsbericht, obwohl sie später eingestand, es handele sich hierbei um einen vom unberührten Leben im Outback inspirierten Roman, den Blick in das Buch für mich ein wenig. Ein leicht pelziger Beigeschmack, den ich unglücklicherweise während der 250 Seiten nicht herunterschlucken konnte.
In der Summe ein Roman, dessen Botschaft (trotz jeglicher Kontroverse) eindeutiger kaum sein könnte. Marlo Morgan gelingt es, die Aborigines in ein wertschätzendes Porträt zu setzen, das beeindruckt. Außerdem spiegelt die Geschichte den feinsten Beweis dafür wider, dass weniger häufig mehr ist — nicht nur im Volksmund, sondern im wahren Leben.
F★ZIT: Kraftvoll. Entschleunigend. Wahrend.