"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Dienstag, 16. September 2014

[Rezension] {♫♫} Living In Stereo (Nick Howard)

Nick Howard: Living In Stereo 

Nachdem Nick Howards Album Stay Who You Are vor einiger Zeit binnen eines einzigen Durchlaufs zu einem meiner Dauerfavoriten geworden ist, wollte [nein, konnte (!!!)] ich mir dessen Nachfolger selbstverständlich keinesfalls entgehen lassen.
Obgleich die von mir sehr gemochten Folkeinflüsse auf diesem Album zugunsten erfrischender Popkultur deutlich dezimiert worden sind, kann ich nur Gutes — anderes, aber rundum Positives — über diese Platte sagen. 
Ein Album, dessen leger-temperamentvoll ausgestaltetes Gesamtpaket ein Geschenk ist und bei mir nicht selten im Repeat-Modus spielt.


~ Rezension ~

Ein Gitarrenkoffer voller Charme

Den Eindrücken und dem Esprit langer Reisen widmet Nick Howard auf seinem 2014 erschienenen Album 12 Lieder, die sich durch kernige Lebensphilosophie ebenso auszeichnen wie durch angenehme Leichtfüßigkeit. Ganz den Erlebnissen als Musiker auf Tour entsprechend. Hierbei wird das gebrochenen Herz mit Galgenhumor genommen, von der Liebe zum Leben gesungen oder Seelenverwandtschaft mit dem Bildnis des Klebestifts gleichgesetzt. Die Unbeschwertheit eines aus dem (Gitarren-) Koffer lebenden Künstlers fängt der britische Musiker geradezu demonstrativ behände ein.

Mit Living In Stereo erfüllt sich Nick Howard einen gehegten Wunsch: Er möchte eine neue, aufgewecktere und einfach nur entspannte Seite von sich als Singer/Songwriter zeigen. Ein Anliegen, das mit diesem dynamisch daherkommenden Album gelungen sein dürfte.

Obwohl oder gerade weil Nick Howard sich deutlich hörbar aus seinen bisher abgesteckten musikalischen Terrain herauslehnt, bleibt er sich auch auf seinem vierten Album treu. Denn bei aller Experimentierfreude mit selbst geschriebenem Text und Ton werden gewohnte stimmliche Qualitäten und inhaltliche Steckenpferde aufs Neue solide herausgestellt.

Wenngleich sich unter die 12 Tracks eine Mehrheit aus quirligen Uptempo-Nummern mischt, bleibt ein ausdrucksvoller Grundtenor, der Nick Howard und sein Können charakterisiert. Denn auch die (zahlenmäßig reduzierteren) Titel im Balladenformat sprechen für sich. Ein clever und sympathisch in Szene gesetztes Gesamtpaket, wie ich finde. 

Eine Intention, die dem Sänger wichtig ist, liegt darin, mit dieser Zusammenstellung an Musikstücken eine Wundertüte gefüllt mit Lebensfreude an den Hörer heranzutragen. Und ziemlich genau so gestaltet es sich, wenn das Album eingelegt und auf Play gedrückt wird. Dank einer Vielzahl bezeichnender Kleinigkeiten und eines durchaus "britischem" Sounds, bringt die Musik auf diesem Album Abwechslung und Spritzigkeit mit sich. Es hat den Eindruck, als würde die Musik stets ein Stück über dem Boden schweben, ohne dabei die grundlegende Bodenhaftung zu verlieren. Für meinen Geschmack sehr ansprechend.

In der Summe ein Album, dessen Beschwingtheit und gute Laune ansteckend sind. Musikalische Behändigkeit, die ins Ohr geht und dort auch bleibt.

FZIT: Positiv. Mannigfaltig. Aufgeweckt.