"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Montag, 28. Oktober 2013

[Live-Erlebnis] Brodelnd (heiß) wie ein Vulkan

Handgemachte Musik, die nach "mehr" klingt, ist etwas Grandioses! Und eben so etwas Grandioses schafft Tom Beck mit seinen Liedern, in denen das Herzblut förmlich pulsiert.

Dass ich nun in einem ausgelassenen Publikum Teil seiner Beck to the Roots Tour sein konnte, mit der er, seine Band, die Horny Honks, und vielversprechende Vorbands im Oktober und November 2013 durch Deutschland touren, war ein riesiges Erlebnis!

Ich mag Tom Becks Musik schon eine ziemliche Weile. Doch den Ausschlag für den Konzertbesuch gab letzten Endes sein Live-Album Americanized Tour 2013, das vor ein paar Wochen erschienen ist. 

Ein Fingerzeig, der mir die heißeste Nacht des Jahres bescheren sollte. Denn in der Berliner Location kochte es am vergangenen Wochenende. Gefühlte 300°C im Saal (das ist kein bisschen übertrieben!) UND eine ausgezeichnete Show auf der Bühne sollten, wie es Tom Beck lautstark und folgerichtig nach den ersten drei Stücken anmerkte, den Schweiß von der Decke tropfen lassen.

Für die entsprechende Einstimmung in den Abend sorgten Lisa-Marie Fischer begleitet von sanften Country-Folk-Klängen und Lauter Leben mit ausgeflippten Berliner Charme. Und dann begann die Show, die ebenso als Sauna Deluxe hätte in die Geschichte eingehen können.

Mit einer unglaublichen Vielfalt aus waschechtem Nashville-Flair, Twistnummern, Elvis-Akustik, Jazznuancen, zwirbelnden Klängen der E-Gitarren und unter die Haut gehenden Balladen glänzte Tom Beck samt Band an diesem Abend. 

Ein Vulkan brach auf der Bühne aus!!!

Die Mannigfaltigkeit der immens wandlungsfähigen Stimme des Sängers und die damit einhergehenden Interpretationsvariationen der Stücke wurden durch eine breite Klaviatur an instrumentalen Begleitern bestens untermalt. Bewiesen durch einen fliegenden Wechsel an bedienten Instrumenten. 

Das Sahnehäubchen auf dem dahinschmelzenden Eis war dann noch die unglaublich sympathische Persönlichkeit des Sängers selbst. Im Minutentakt lieferte er vor, während und nach den Liedern humorvolle Anekdoten und ein famoses Mienenspiel, ließ sich — auch dank der "chaotischen Kindsköpfe" seiner Band — zu den ulkigsten Improvisationen hinreißen und schüttelte das Miteinander mit dem Publikum aus dem Ärmel — pardon, aus der Hüfte. Schlichtweg genial! 

Bleibt festzuhalten, dass ein Auftritt von Tom Beck ein erinnerungsträchtiges Erlebnis ist. 
Ein Künstler, dessen Herz für lebensechte Musik schlägt. Ein Gefühl, dessen Funken im Handumdrehen auf das Publikum überspringen und einen Flächenbrand entfachenen, der nicht gelöscht werden will. 
Ein Abend, der als bester Beweis dafür gelten kann, wie viel Spektakuläres auch auf einer kleinen Bühne geschaffen werden kann.

Kurzum: Eine Empfehlung allererster Güte für jeden, der sich sagt: "I'm going with the flow and I'm doing what I want, I'll work hard tomorrow", denn "life's too short to pretend to be someone else when you look in the mirror". ... Ein unvergesslicher Abend! "Love[d] [it] with my eyes closed!"