Y-Titty: Das Buch YOLO
Wer eine Schwäche für Lektüre hat, deren Level an abstrusem Witz und ausgelebten Übertreibungen in hohen Sphären rangiert, für den könnte das neuste Buch der YouTuber Y-Titty etwas sein.
Ohne Umschweife sprechen sie wohl (einem Teil) der Was-kostet-die-Welt-Generation aus der Seele und sorgen dafür, dass ein wenig Ernsthaftigkeit aus unserem sowieso viel zu oft streng strukturiertem Alltag genommen wird.
Dem Carlsen Verlag möchte ich auf diesem Wege natürlich auch danke schön für das Rezensionsexemplar sagen!
Ohne Umschweife sprechen sie wohl (einem Teil) der Was-kostet-die-Welt-Generation aus der Seele und sorgen dafür, dass ein wenig Ernsthaftigkeit aus unserem sowieso viel zu oft streng strukturiertem Alltag genommen wird.
Dem Carlsen Verlag möchte ich auf diesem Wege natürlich auch danke schön für das Rezensionsexemplar sagen!
[Bildquelle: Carlsen Verlag]
~ Rezension ~
Mach was draus, aus diesem einen Leben!
Mach was draus, aus diesem einen Leben!
„YOLO
– You Only Live Once“, das ist die Devise, die Y-Titty den Lesern
ihres Buches ans Herz legen. Bevor die Reise des ausgekosteten Lebens
so richtig beginnen kann, darf sich der Leser zuerst einmal dem
Wie-YOLO-bist-du-Test
unterziehen. Ist dieser absolviert, werden Schlag auf Schlag schräge
Episoden in alphabetischer Reihenfolge – von A wie Action über P
wie Party bis hin zu Y wie YOLO und Z wie Zitate – präsentiert,
die ohne Kompromisse zeigen, wie die echte unverfälschte
YOLO-Philosophie zu leben ist.
Y-Titty,
ihres Zeichens erfolgreiche YouTuber mit der Lizenz zu
YOLO-Predigern, haben mit Das Buch YOLO
ein Nachschlagewerk der besonderen Art kreiert. Selbstverständlich
keineswegs wissenschaftlich, dafür umso mehr vom Leben (der jungen
Generationen) und in bekannter Y-Titty-Manier geschrieben.
Offensichtlich
und permanent überspitzt lassen es sich die drei Autoren nicht
nehmen, typische Klischees der sogenannten Spaßgesellschaft samt
Digital Natives auszumalen. Vieles von dem, was uns selbst beim mehr
oder weniger genaueren Beobachten unserer Umwelt auffallen dürfte,
verpacken Y-Titty in unterhaltende Kapitel. Hierbei macht vor allem
der ironische und wenig schüchterne Ton die Musik macht.
Besonders
männlichen Lesern dürfte dieses Buch zusagen, da dem Sprachstil
durchaus ein gewisser Hau-drauf-Humor zugeschrieben werden kann –
subtil ist anders. Und aus diesem Grund empfinde ich die Altersempfehlung von "ab 11 Jahren" in gewisser Hinsicht auch als leicht überdenkenswert.
Am
meisten hat mir die eingeflochtene Ironie zugesagt, welche den
überspannten Bogen der geschilderten Ausführungen wie ein
neonfarbener Marker unterstreicht.
Das
Design des Buches entspricht dementsprechend ebenso weniger dem eines
klassischen Nachschlagewerks, dafür umso mehr dem eines
chaotisch-ausgeflippten Poesiealbums. Zahlreiche Bilder, Cartoons und
mit Hashtags ausgestattete Paragraphen sprechen eine deutlich
jugendliche, einfach nachzuvollziehende und eingängige Sprache.
Unter
dem Strich ein kurzweiliges Buch, das sich durch Lässigkeit,
verrücktem Einfallsreichtum und einem recht speziellen
YOLO-istischen Sinn für Humor auszeichnet. Inwieweit an der einen
oder anderen Stelle Identifikationspotential gegeben ist, hängt wohl
von der Lebensphase, der Experimentierfreude oder dem
Blutalkoholspiegel des einzelnen Lesers ab.
F★ZIT: Abgedreht.
Experimentell. YOLO.