Every time you say, "I can't do that," "I don't have what it takes," "It's too late," or "I'm not good enough," you're keeping yourself from living your truth. — Derek Hough
Sei du selbst und alles ist gut!
Uns allen sind sie vertraut: Unsicherheiten, Zweifel, Ängste. Und vielen von uns wird es nicht fremd sein, (von Zeit zu Zeit) eine innere Beklemmung oder auch Andersartigkeit zu empfinden. Aber genau in diesem Punkt zeigt sich doch dann auch schon wieder eine Verbundenheit. So werden aus dem vermeintlichen "Anderssein" und dem Unzugehörigkeitsgefühl, ehe wir's uns versehen, Gemeinsamkeiten. Wer hätte das gedacht?
Egal, ob wir uns nun aufgrund sichtbarer oder für jeden Außenstehenden gar nicht zu erkennender "Makel" nicht als Teil eines vorgegebenen Ganzen betrachten, nie sollten wir das Vertrauen in uns und unsere Fähigkeiten verlieren! Denn es geht im Leben nicht darum, in eine Schablone zu passen oder Standards, die andere für uns definieren, zu erfüllen. Vielmehr ist es erstrebenswert, die eigene Authentizität und damit Identität zu finden und zu leben. Wem das gelingt, der hat vieles verstanden und ist weiser als so manch Gelehrter.
Natürlich werden wir, auch wenn sich das warme Gefühl des Angekommenseins (irgendwann) eingestellt hat, immer wieder einmal hadern oder hinterfragen. Wäre auch schlimm, wenn das nicht mehr der Fall wäre. Der entscheidende Punkt ist aber, dass solche Momenten des inneren Ringens als Sprungbrett, als Chance gesehen werden.
Nicht selten hilft es, so geht es mir jedenfalls, sich dabei von Lebenswegen inspirieren zu lassen, die einem zeigen, wohin Neugier, Optimismus und das augenscheinliche Anderssein führen können. Bemerkenswertes lässt sich da (für mich) beispielsweise im eigenen Umfeld, in Büchern, auf Blogs und in TEDTalks finden.
Jedes Manko ist ein Feature
Das Wundervolle an diesen inspirierenden Auftritten ist, dass Tanzpaare wie Amy Purdy (Snowboarderin, Bronzemedaillengewinnerin bei den Paralympischen Spielen 2014) mit Derek Hough, Kelly Cartwright (Leichtathletin, mehrfache Medaillengewinnerin bei den Paralympischen Spielen 2012) mit Damian Whitewood, das gehörlose Model Nyle DiMarco mit Peta Murgatroyd oder die kleinwüchsige Terra Jolé mit Sasha Farber beweisen, dass wir allein unsere Grenzen abstecken. Ein Bewusstsein, dass, wie ich finde, viel zu oft abhanden kommt.
Ein großartiges Beispiel dafür, dass es auf emotionaler Ebene unbezahlbar ist und dass es uns guttut, allen Widrigkeiten zum Trotz immer Neues zu wagen, ist für mich persönlich auch Leichtathlet Heinrich Popow. Er sorgt hierzulande mit seiner Tanzpartnerin Kathrin Menzinger dafür, die Nichtigkeit von Barrieren zu unterstreichen. Sich selbst oder von der Gesellschaft gestellte Hürden sind (r)eine Kopfsache. Zu zeigen, dass diese nicht unüberwindbar sind, ist eine Herzensangelegenheit mit Aussagekraft— wie auch ihr Contemporary.
Obgleich es manchmal einfacher gesagt als getan ist, Bedenken und Strenge zu sich selbst gegen hemmungsloses Ausprobieren auszutauschen, so zählt auf diesem Weg jeder einzelne kleine oder große, gehüpfte oder gestolperte, filigrane oder federnde Schritt. Worauf es ankommt, ist unsere Entschlossenheit, unser Wille, auszubrechen und gegebenenfalls eben anders zu sein.
Moment!
Aus diesem Blickwinkel betrachtet, heißt es also ganz offensichtlich, dass es nichts anderes als erfüllend, selbstbestimmt und wegweisend — kurzum: cool — ist, in gewisser Weise unangepasst von der "Norm" abzuweichen. In diesem Sinne, Bühne frei!
Amy Purdy & Derek Hough: Contemporary
Nyle DiMarco & Peta Murgatroyd: Samba