Mittels einer Leserunde, die LovelyBooks ausgerichtet hat, fand dieses Buch seinen Weg in mein Bücherregal.
Besonders schätze ich an diesem Werk, die Idee, die hinter der Geschichte steckt. Außerdem handelt es sich bei "Mondberge" nicht nur um einen Thriller, sondern um ein allumfassendes Artenschutzprogramm. Eine Thematik, die mich allein schon aus persönlichem Interesse anspricht. Ein Engagement, welches unbedingt Gehör und Tatkraft verdient!
~ Rezension ~
Ein
bedingungsloser Wettlauf um Leben und Tod
Eine
deutsche Reisegruppe bricht in die imposanten Tiefen des
sagenumwobenen Ruwenzori-Bergmassivs in Uganda auf. Doch was für die
Teilnehmer der Trekking-Gruppe als Abstecher aus dem hektischen
Alltags beginnt, entwickelt sich rasch zu einem zähen Kampf ums
nackte Überleben. Denn bereits nach den ersten Etappen gerät die
Gruppe in die Hände skrupelloser kongolesischer Rebellen, die ein
teuflisches Spiel spielen. Schnell entpuppt sich der mystische
Regenwald, in dem auch die stark bedrohten Berggorillas leben, als
grüne Hölle, aus der es für Andrea, Tom und Co. augenscheinlich
kein Entrinnen gibt.
Mit
Mondberge
schafften Andreas Klotz und Stephan Martin Meyer ein Werk, dessen
Stärken in Komplexität, Detailreichtum und hoher Aktualität
liegen. Denn die Autoren vereinen gesellschaftlich brisante Themen
wie das bestialische Töten der bedrohten Berggorillas, die traurigen
Schicksale von Kindersoldaten und den Genozid in Ruanda 1994 mit
einer facettenreichen fiktiven Handlung. Auf
diese Weise werden schwierige und kritische Themen gekonnt
leserkompatibel verpackt.
Im
Mittelpunkt der Geschichte stehen die undurchsichtigen
Vergangenheiten der Berliner Ärztin Andrea und des Naturfotografen
Tom. Um diese Charaktere herum komplettiert eine Reihe
vielschichtiger Figuren den Reigen der Protagonisten. Dabei reicht
die Bandbreite von dem fanatischen Rebellenführer über einen nach
Rache gierenden Jugendfreund bis hin zur geschundenen Seele eines
Kindersoldaten.
Sosehr
mich die Gefühlskälte mancher Figuren hat schaudern und zweifeln
lassen, ebenso hat mich der Überlebenswille und die
unerschütterliche Freundschaft unter dem traumatisierten
Kindersoldaten berührt. Auch die dargestellte Symbiose zwischen
Mensch und Natur, Glauben und Kulturerhalt empfand ich als
Bereicherung des Gesamtwerks.
Der
bildhafte Schreibstil des Buches entführt den Leser in eine fremde
Welt voller Mysterien, Schönheit und Ungewissheit. Die
Afrika-Verbundenheit und gründliche Recherche der Autoren verleihen der Geschichte eine große Portion an Authentizität. Auf
der anderen Seite hat mir gerade das Verweben von Realität,
Sagenumwobenen und Fiktion sehr gut gefallen.
Nichtsdestotrotz
beinhaltet dieses als Thriller betitelte Werk ein wenig
Langatmigkeit, wohingegen besonders der dritte Abschnitt an Turbulenz
gewinnt und ich mich während des Lesens wahrhaftig in den Strudel
aus Hast und Furcht, Ungewissheit und Unschlüssigkeit gezogen
gefühlt habe.
Inwieweit es sich bei diesem Buch um einen Thriller handelt, sollte jeder Leser für sich entscheiden, finde ich. Für mich ist Mondberge ein starker Roman, der Elemente eines herben Politkrimis, eines Erfahrungsberichtes und einer hauchzarte Liebesgeschichte miteinander verbindet.
Inwieweit es sich bei diesem Buch um einen Thriller handelt, sollte jeder Leser für sich entscheiden, finde ich. Für mich ist Mondberge ein starker Roman, der Elemente eines herben Politkrimis, eines Erfahrungsberichtes und einer hauchzarte Liebesgeschichte miteinander verbindet.
Die
Liebe zur afrikanischen Natur und Kultur, die unbeschreibliche
Schönheit dieses Kontinents, aber auch die brutale Realität des
Lebens dort werden in diesem komplex angelegten, bildlich
beschriebenen Buch absolut auf den Punkt gebracht. Definitiv
erhörenswert!
F★ZIT:
Kulissenreich.
Berührend. Diffizil.