Zu diesem Jugendbuch kam ich durch eine Leserunde auf LovelyBooks. Unter gewöhnlichen Umständen hätte ich tendenziell eher weniger zu einem solchen Buch gegriffen, doch ich bin sehr froh, jene Leseerfahrung gemacht haben zu dürfen.
Schon der Beginn der gesamten Méto-Trilogie betont das Spezielle und (noch) Undefinierbare, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht.
~ Rezension ~
Die
Vergangenheit liegt im Nebel, die Zukunft ist ungewiss.
Der
junge Méto lebt mit 63 weiteren Jungen ein diszipliniertes,
arbeitsames und vollkommen isoliertes Leben unter Aufsicht der
herzlosen Cäsaren. In dem Haus, das er noch nie verlassen, herrscht
ein Regime aus Strenge, Drill und Züchtigung; Aufbegehren wird nicht
geduldet; Ahnungslosigkeit unter den Kindern gezielt
aufrechterhalten.
Eines
Tages beschließt Méto, die düsteren Geheimnisse des Hauses und
seiner Herrscher aufzudecken. Jetzt gilt es, sich gegen Misstrauen
und Verrat, Unterdrückung und Manipulation zu stellen. Allein - eine
unlösbare Aufgabe, gemeinsam mit Freunden - der Kampf ihres Lebens.
Doch wem Méto in diesem Kampf wirklich vertrauen kann, bleibt lange
im Verborgenen.
Méto. Das Haus sorgte im Ursprungsland Frankreich für riesige Erfolge und
ist der spannende Einstieg in eine Triologie, die noch vieles
verspricht.
Mich
hat vor allem die detailgetreue Beschreibung von Gewalt, Schrecken
und Bestrafung berührt und erschreckt. Das Haus ist eine eigene
Welt, in der Unterdrückung und übersteigerte Disziplin an der
Tagesordnung sind. Kein Wenn, kein Aber sind geduldet. Beängstigend,
doch leider auch in der wahren Welt in manchen Gesellschaftsordnungen
nicht ganz fremd.
Yves
Grevet schafft mit Méto einen mutigen, trotz allem weltoffenen (wenn
auch bisher eher oberflächlich beschrieben) Protagonisten, der zu
zweifeln beginnt und frei sein möchte. Ich denke, Méto kann
durchaus als Symbolfigur betrachtet werden.
Ein
Buch, dessen lebendige und zugleich herbe Handlung bewegt und insbesondere Jungen ansprechen dürfte. Ein Buch, das hoffen lässt und mit einem
sehr offenen Ende unbedingt auf die Fortsetzungen neugierig macht.
F★ZIT: Bezeichnend. Zweifelnd. Initiierend.