Lisa-Marie Fischer: Sugar & Salt
Sie ist blond. Sie spielt Gitarre. Sie schreibt und singt Country-Folk-Lieder. Und sie ist NICHT Taylor Swift ...
Durch einen mehr oder weniger bedeutsamen und sehr glücklichen Zufall bin ich auf die Musik von Lisa-Marie Fischer gestoßen und war sofort mehr als angetan. Denn ich mag diesen Countrystyle — sowohl musikalisch als auch modisch. Noch begeisterter war ich folglich, als ich die passionierte Sängerin im Vorprogramm der "To The Roots Tour" von Tom Beck live erleben durfte. Richtig schön war's! Unbedingt mehr davon!
Im internationalen Geschäft prägen zuhauf preisgekrönte Musiker und Stimmen wie Lady Antebellum, Keith Urban, Dolly Parton und eben Taylor Swift dieses Genre des Country-Pops/Country-Folks. Weshalb also nicht auch dem hiesigen Publikum die Möglichkeit geben, ihren Musikgeschmack mit einer Prise Lebensgefühl à la John Wayne abzuschmecken? Eben.
~ Rezension ~
Eine
Reise in die Weiten der musikalischen Prärie
Den
besten Beweis dafür, dass die Zahl 13 eine Glückszahl ist, liefert
dieses Musikalbum. Wenn mit diesem Coup nicht ein — um es mit einem gleichnamigen Titel
des Albums zu unterlegen —, Lucky Streak, also eine Glückssträhne, für die und von der Sängerin eingeläutet wurde?
In bester
Countrymanier zieht Lisa-Marie Fischer den musikalischen Colt und
trifft bei Freunden gepflegter handgemachter Musik zielsicher ins
Schwarze. Denn mit einer Bandbreite an angeschlagenen
Emotionen und eingängigen Rhythmen wurde dieses wohlklingende Album, das in Zusammenarbeit mit echten Kennern und Könnern der Branche entstand und den
Hörer zu einer Reise in den Wilden Westen einlädt, ausstaffiert.
Sugar & Salt nannte
die junge Singer-Songwriterin Lisa-Marie Fischer aus
Marburg ihr zweites Album und beweist damit, dass es auch hierzulande
Talente gibt, die dem Genre der Country-Folk-Musik gehörig Würze
verleihen können. Zugegebenermaßen schlägt sie einen Ton an, der
dem deutschen Musikmarkt (noch) nicht allzu vertraut scheint.
Doch
dank einer wunderbar markanten und weichen Stimme, aufrichtigen und gelegentlich verspielten Texten sowie Melodien, die Ohrwurmcharakter
haben, verschafft sich Lisa-Marie Fischer Gehör wie eine Große.
Das
Album prägt ein Potpourri aus gefühlsbetonten, zeitweilig bedächtig, zum Teil gar melancholisch wirkenden Ballanden und jugendlich-frechen Stücken
gehüllt in ein unverhohlenes Nashville-Flair. Musik, die durch eine
glorreiche Vielschichtigkeit anspricht. Und überzeugt. Denn der
Sängerin gelingt es, mit einer sympathischen Bodenständigkeit
Geschichten, die ein roter Faden durchzieht, zu erzählen. Es ist,
als würde mit dem Hörer am Lagerfeuer ein Füllhorn an Anekdoten, untermalt von leichten Gitarrenklängen, geteilt.
Die
sanfte und warme, bisweilen verträumte und zugleich ausdrucksstarke
Stimme der Sängerin transportiert dabei Persönlichkeit und ein Gefühl von
erfrischender Jugendlichkeit. Ein ausgewogener Gegenpol zur ausgeklügelten
Musikalität und der tief verwurzelten Liebe zum Genre der
Country-Musik.
Unterstrichen wird der charakteristische Countrystil durch die vielseitig eingesetzten instrumentalen Begleiter wie eben Gitarren und Banjo, Harmonika und Perkussioninstrumenten. Eine Harmonie zwischen Gesang und Instrumenten blüht auf und nimmt vollends ein.
Überaus faszinierend wirkt beim Hören der CD das Lebensgefühl auf mich, welches Lisa-Marie Fischer mit natürlicher Leichtigkeit weitergibt. Sie nimmt sozusagen unaufdringlich und gleichermaßen bestechend unwiderstehlich mit auf einen Besuch in den Saloon zu den rauen Cowboys. Oder in die Weite der Prärie, in der Träume wahr werden, Herzen brechen und sich Freiheiten erfüllen.
Sugar & Salt repräsentiert ein Gesamtpaket, dessen Arrangement stimmig und einladend, abwechslungsreich und mit Präzision aufwartend daherkommt. Mit Lisa-Marie Fischer meldet sich hier eine Sängerin zu Wort, die ohne Weiteres die deutsche Antwort auf eine im internationalen Business omnipräsente Taylor Swift sein könnte. Dabei jedoch ihren sehr eigenen Weg geht.
F★ZIT: Ausdrucksvoll. Einnehmend. Lebendig.
Als Vorgeschmack auf Sugar & Salt hier Done is Done: