* Nachfolgende Eindrücke basieren auf subjektiven Beobachtungen und gelten keinem expliziten Beispiel
Perspektive #1:
Leser gewinnen
Aber natürlich. Jeder Blogger möchte, dass seine Zeilen möglichst auf (viele) wache Augen und offene Ohren treffen. Schließlich ist geteilte Freude nach wie vor doppelte Freude und der Austausch zwischen (Blog-) Autor und Leser ein essentieller Bestandteil der bestehenden Bloggerspähre.
Doch wie gelingt es — neben erfrischenden Inhalten verpackt in lesenswerten Beiträgen, die mit einem hübschen Zuckerguss an Persönlichkeit abgerundet werden — Leser anzusprechen, zu überzeugen, sprich: für sich zu gewinnen?
Doch wie gelingt es — neben erfrischenden Inhalten verpackt in lesenswerten Beiträgen, die mit einem hübschen Zuckerguss an Persönlichkeit abgerundet werden — Leser anzusprechen, zu überzeugen, sprich: für sich zu gewinnen?
Womit auch schon das Zauberwort, um das es sich heute einmal drehen soll, genannt worden wäre. Auf den ersten Blick wirkt es recht beiläufig. Auf den zweiten prangt es wie eine Leuchtreklame weit oben über allem: Gewinnen.
Perspektive #2:
Leser gewinnen
Denn wenn etwas die Blicke nahezu magnetisch auf sich zieht, dann ist es die Einladung zu einem Gewinnspiel. (Buchblog-) Leser gewinnen nämlich für ihr Leben gern. So ziemlich die meisten von uns gewinnen gern, oder? Ein unverbindliches Glücksspiel, bei dem am Ende ein neues Buch fürs heimische Bücherregal winkt, das doch schon viel zu lange und mit einem sehnlichen Ausrufezeichen versehen auf der eigenen Wunschliste steht, macht etwas her.
So weit, so gut. Denn gegen ein nettes kleines (oder etwas größeres), den Einfallsreichtum der Teilnehmer kitzelndes Gewinnspiel hat wohl niemand etwas einzuwenden. Ein Dankeschön an die Leser. Stets willkommen, keine Frage. Denn, wie bereits erwähnt, auch bei Verlosungen jeder Art wird beiderseitig für Freude gesorgt.
Doch dann gibt es dieses kleine schwergewichtige Aber, das mich immer wieder ins Grübeln bringt. Wer weiß? Vielleicht geht es dem einen oder anderen ganz ähnlich.
Dieses Aber bezieht sich auf ausgerichtete Gewinnspiele, die wie längst erwartete Sommerregengüsse auf uns (potentielle) Blogleser niederprasseln. Verlosungen, deren Intention in einer Wenn-dann-Schleife wurzelt. Ohne Zweifel, es ist legitim, Leser maßvoll und geschickt "zu ihrem Glück zu zwingen" und ihre Aufmerksamkeit und Gunst durch Gewinnspiele & Co. zu erobern. Vermutlich ist es sogar äußerst clever ...
Für mich stellt sich dabei jedoch die kleine Frage nach der tatsächlichen und langfristigen Ambition des Lesers (alias Abonnenten).
Wird mein Blog nun gemocht und gelesen, regelmäßig besucht, kommentiert und bestenfalls gar weiterempfohlen, weil ich Gewinnspiele zu meinem Aushängeschild mache? Oder weil meine geteilten Inhalte interessant, wissenswert, unterhaltsam (und gelegentlich mit der Aussicht auf einen Gewinn verziert) sind?
Jeder Blogger hat da eine eigene Devise. Diese sollte ihm zugestanden werden. Letzten Endes ist es mit Blogs wohl ähnlich wie mit Büchern, Filmen oder Musik. Die einen sprechen die Masse an. Die anderen sind für "Insider" gemacht. Weder das eine noch das andere sollte dabei allerdings automatisch auf Qualität und Herzblut im Fundament der Arbeit schließen lassen. Einzelfallbetrachtungen sind empfehlenswert.
Wenn Blogger nun also Leser gewinnen, weil Leser gern gewinnen, dann ist das in Ordnung.
Nichtsdestotrotz bleibe ich einem Weg treu, der eben nur sehr gelegentlich Gewinnspiele einschließt. Mit ziemlicher Sicherheit schlage ich mit jener Entscheidung bewusst eine größere Reichweite und damit auch eine schnell wachsende Leserschar aus. Für die einen mag das verdammt unklug sein. Für mich ist es so etwas wie ein persönliches Credo, mit dem ich meine Vorsätze — als Blogger und ebenso als Leser — einfach nur unterstreiche. Wie gesagt: Jedem das Seine.