Anne Gesthuysen: Wir sind doch Schwestern
Für einen absoluten Familienmenschen wie mich ist dieses Werk eine Fundgrube herrlicher Unterhaltung und etwaiger Parallelen. Detailgetreue Recherche, eigene Familienhistorie und eine markige Portion à la "Es hätte sich durchaus genau so ereignen können" drapiert die Autorin zu einem literarischen Dekor, welches das heimische Bücherregal doch gern schmückt.
~ Rezension ~
Drei Leben, die gelebt wurden.
Familienfeste sind stets etwas Besonderes. Doch das Zusammentreffen der Schwestern Gertrud, Paula und Katty, um den 100. Geburtstag Gertruds gebührend zu feiern, bewegt in jeder Hinsicht. Rührende Anekdoten, zischende Zwistigkeiten und herzliche Momente prägen die Erinnerungen der drei Frauen, die so verschieden und sich dabei dennoch sehr ähnlich sind. Die Meilensteine ihres gemeinsamen Lebens lassen sie zu Ehren Gertruds noch einmal Revue passieren, wobei Heimlichkeiten und Schmerz ebenso zum Vorschein kommen wie feinster Humor und großer Optimismus. Inwieweit die Schwestern in der Gegenwart noch immer von den Geistern der Vergangenheit gelenkt werden, sollen sie jetzt erst richtig bemerken.
Die erfüllten Leben ihrer rüstigen Großtanten nahm Anne Gesthuysen zum Vorbild, um mit Wir sind doch Schwestern einen warmherzig charmanten Roman zu schreiben, der die Grundfeste einer Familie samt aller Ecken und Kanten ausleuchtet.
Mithilfe der drei liebenswürdigen, wenngleich von Zeit zu Zeit eigensinnigen Schwestern als Reisebegleitung, lädt die Autorin zu einer Zeitreise ein, die Höhen und Tiefen mit Liebe zum Detail ausstaffiert. Dabei spielen die harschen Kriegsjahre nicht weniger eine Rolle als die Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit oder heftige persönliche Konflikte. Doch neben all dem Schmerz stellt Anne Gesthuysen mit Behändigkeit den flirrenden Humor der drei Damen heraus, was mir besonders zugesagt hat.
Der rotierende Perspektivwechsel sowie die Zeitsprünge zwischen Einst und Jetzt erhalten die Dynamik der Geschichte und erlauben einen hohen Grad an Individualität. Die Nuancen der drei Persönlichkeiten werden dem Leser vor Augen geführt und unterhalten mittels eines ausgewogenen Verhältnis aus Schalkhaftigkeit, Würde und Ernsthaftigkeit.
Die Art und Weise, mit welcher die Autorin die Zugehörigkeit zu einer Familie, deren Zusammenhalt in Freud und Leid sowie die Wertigkeit der Familie als Fels in der Brandung aufzeigt, finde ich durchweg gelungen. Eine Einladung an den Leser, nicht nur mit den drei Schwestern zu lachen, zu lieben und zu leiden, sondern sich darüber hinaus auf die eigenen Wurzeln zu besinnen.
Ein Roman, der die Bande zwischen Schwestern, die zum Teil drei Jahrhunderte miterlebten, fester knüpft. Eine Erzählung, die aufflammende Emotionen und gereifte Lebensweisheit miteinander zu vereinbaren weiß. Eine Geschichte, die dazu anhält, Erinnerungen aufleben zu lassen.
F★ZIT: Feinfühlend. Eindringlich. Schwelgend.
Für einen absoluten Familienmenschen wie mich ist dieses Werk eine Fundgrube herrlicher Unterhaltung und etwaiger Parallelen. Detailgetreue Recherche, eigene Familienhistorie und eine markige Portion à la "Es hätte sich durchaus genau so ereignen können" drapiert die Autorin zu einem literarischen Dekor, welches das heimische Bücherregal doch gern schmückt.
~ Rezension ~
Drei Leben, die gelebt wurden.
Familienfeste sind stets etwas Besonderes. Doch das Zusammentreffen der Schwestern Gertrud, Paula und Katty, um den 100. Geburtstag Gertruds gebührend zu feiern, bewegt in jeder Hinsicht. Rührende Anekdoten, zischende Zwistigkeiten und herzliche Momente prägen die Erinnerungen der drei Frauen, die so verschieden und sich dabei dennoch sehr ähnlich sind. Die Meilensteine ihres gemeinsamen Lebens lassen sie zu Ehren Gertruds noch einmal Revue passieren, wobei Heimlichkeiten und Schmerz ebenso zum Vorschein kommen wie feinster Humor und großer Optimismus. Inwieweit die Schwestern in der Gegenwart noch immer von den Geistern der Vergangenheit gelenkt werden, sollen sie jetzt erst richtig bemerken.
Die erfüllten Leben ihrer rüstigen Großtanten nahm Anne Gesthuysen zum Vorbild, um mit Wir sind doch Schwestern einen warmherzig charmanten Roman zu schreiben, der die Grundfeste einer Familie samt aller Ecken und Kanten ausleuchtet.
Mithilfe der drei liebenswürdigen, wenngleich von Zeit zu Zeit eigensinnigen Schwestern als Reisebegleitung, lädt die Autorin zu einer Zeitreise ein, die Höhen und Tiefen mit Liebe zum Detail ausstaffiert. Dabei spielen die harschen Kriegsjahre nicht weniger eine Rolle als die Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit oder heftige persönliche Konflikte. Doch neben all dem Schmerz stellt Anne Gesthuysen mit Behändigkeit den flirrenden Humor der drei Damen heraus, was mir besonders zugesagt hat.
Der rotierende Perspektivwechsel sowie die Zeitsprünge zwischen Einst und Jetzt erhalten die Dynamik der Geschichte und erlauben einen hohen Grad an Individualität. Die Nuancen der drei Persönlichkeiten werden dem Leser vor Augen geführt und unterhalten mittels eines ausgewogenen Verhältnis aus Schalkhaftigkeit, Würde und Ernsthaftigkeit.
Die Art und Weise, mit welcher die Autorin die Zugehörigkeit zu einer Familie, deren Zusammenhalt in Freud und Leid sowie die Wertigkeit der Familie als Fels in der Brandung aufzeigt, finde ich durchweg gelungen. Eine Einladung an den Leser, nicht nur mit den drei Schwestern zu lachen, zu lieben und zu leiden, sondern sich darüber hinaus auf die eigenen Wurzeln zu besinnen.
Ein Roman, der die Bande zwischen Schwestern, die zum Teil drei Jahrhunderte miterlebten, fester knüpft. Eine Erzählung, die aufflammende Emotionen und gereifte Lebensweisheit miteinander zu vereinbaren weiß. Eine Geschichte, die dazu anhält, Erinnerungen aufleben zu lassen.
F★ZIT: Feinfühlend. Eindringlich. Schwelgend.