Emma Conrad: Süß ist der Tod
Schokolade, ein Muss für mich. Krimis in jeglicher Form, ich mag sie wirklich.
Jetzt konnte ich beide Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn ich durfte ein im Gemeiner Verlag veröffentlichtes Krimidebüt lesen. Also, mir auf der Zunge zergehen lassen. Was allein die Titelwahl doch bewirken kann!
Ein Dank geht hier und jetzt an die Autorin sowie den Verlag für das Rezensionsexemplar, das mich erreichte!
[Bildquelle: Gmeiner Verlag]
Jetzt konnte ich beide Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn ich durfte ein im Gemeiner Verlag veröffentlichtes Krimidebüt lesen. Also, mir auf der Zunge zergehen lassen. Was allein die Titelwahl doch bewirken kann!
Ein Dank geht hier und jetzt an die Autorin sowie den Verlag für das Rezensionsexemplar, das mich erreichte!
[Bildquelle: Gmeiner Verlag]
~ Rezension ~
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen … und manchmal verschluckt man sich am Inhalt
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen … und manchmal verschluckt man sich am Inhalt
Als
die freiberufliche Journalistin Constanze Freitag den Auftrag
annimmt, den Steuerberater Dietmar Molitor zu interviewen, ahnt sie
nichts Böses. Weit gefehlt! Denn kurz nach ihrer Begegnung ist
Molitor Senior tot. Vergiftet. Sein exquisiter Geschmack in Form von
belgischen Pralinen hat ihm das Genick gebrochen. Ohne es wirklich zu
wollen, steckt Constanze somit mir nichts, dir nichts inmitten eines
Mordfalls. Während ihr Auftraggeber nämlich die große
Exklusivgeschichte wittert, beauftragen sie gleich mehrere Mitglieder
der undurchsichtigen Familie Molitor mit Nachforschungen. Dabei ist
Constanze alles andere als ambitionierte Detektivin. Wobei, mit den
ermittelnden Kommissaren kann sie es allemal aufnehmen. Oder?
Süß ist der Tod von
Emma Conrad
– eine Versuchung für Krimileser? Ja, doch, so ließe es sich wohl
verpacken. Denn der erste Kriminalroman aus der Feder der Autorin ist
durchaus ein Schmankerl.
Die
Protagonistin dieser Geschichte, Constanze Freitag, wird von der
freischaffenden Wortakrobatin zur Privatdetektivin wider Willen. Ein
Weg, der Stolpersteine und Missverständnisse vorprogrammiert, aber
gleichfalls bahnbrechende Erkenntnisse.
Hinzu
gesellen sich Charaktere, denen die Autorin das Otto-Normal-Sein
gleichermaßen erfrischend auf den Leib geschrieben hat wie süffige
Klischees.
Der
Handlungsverlauf ist gespickt von Spekulationen und
Perspektivwechseln, einem starken Miteinander der Figuren, welches zu
einem Knäuel an Verstrickungen führt, sowie kleinen und größeren
Ver- und Misstrauensbeweisen.
Während
ich zugegebenermaßen ein kleines Weilchen brauchte, um die Namen des
pfälzischen Ermittlungsteams den entsprechenden Charakteren
zuzuordnen, fand ich den Erzählstil dieses Krimis von Beginn an
vorzüglich. Häufige Szenenwechsel, mehrdeutige Handlungsstränge
und lose Spitzen erinnern stark an einen Krimi in gediegenem TV-Format.
Emma
Conrad kreierte mittels ihrer ungezwungenen und lockeren Schreibweise
einen Krimi, der nicht vom Schrecken, der für Herzrasen sorgt,
sondern vielmehr von pfiffigen Überraschungsmomenten lebt.
Irrungen
und Wirrungen, Familienzwist und ein abhandengekommener Status sorgen
für reichlich Potential, um an der Seite einer relaxten
Protagonistin, ihrer aufgeweckten Großtante und eines nicht allzeit
harmonisierenden Ermittlerteams auf Spurensuche zu gehen.
Abgeschmeckt mit dem ganz normalen Familienwahnsinn entwickelt sich
die Geschichte zu einer wohlschmeckenden Köstlichkeit.
Alles
in allem ein Krimi, der anspricht, weil seine wenig typische
Rollenverteilung und die richtige Komponente an bitterer Süße
nebulös scharfsinnig daherkommen. Anstelle des sich überschätzenden
Möchtegerns dreht Emma Conrad den Spieß behände um und schickt eine clevere
Möchteungern ins Rennen. Sympathisch.
F★ZIT: Gewieft. Einfangend. Mehrgleisig.