"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}
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Dienstag, 8. September 2015

[Rezension] Das Geheimnis des goldenen Salamanders (R. Holler)

Renée Holler: Das Geheimnis des goldenen Salamanders (neu: Die Diebe von London) 

Für junge Leser und Freunde von Kinderbüchern hat Autorin Renée Holler ein feines Werk geschaffen. 

Mit Alyss, Jack & Co. durch das London der Vergangenheit zu ziehen, macht wirklich Freude. Denn durch einen gewissen Charme wird dieses Buch zu einem echten Leseerlebnis für die gesamte Familie. Denn Klein und Groß können sich mit breitem Lächeln gemeinsam in ein spannendes Abenteuer begeben.


~ Rezension ~

Wenn das Herz im Takt des Abenteuers schlägt

Im England des 17. Jahrhunderts begibt sich die zwölfjährige Alyss als Junge verkleidet auf eine wichtige Mission: In London muss sie nach Sir Christopher suchen. Er ist der einzige Mann, der ihr, seit dem ihr geliebter Vater verschollen ist, gegen ihren gierigen Onkel zur Seite stehen kann. Aber noch bevor Alyss Sir Christopher ausfindig machen kann, gerät sie in höchste Gefahr. Und plötzlich wird Jack, der junge Taschendieb, der Alyss soeben noch dreist bestohlen hat, zu einem ihrer engsten Verbündeten. Doch kann es den Kindern tatsächlich gelingen, sich gegen die skrupellosen Machtspiele der Großen der Stadt zu schützen? 

Mit ihrem Kinderbuch Das Geheimnis des goldenen Salamanders (inzwischen als Die Diebe von London erschienen) nimmt Renée Holler ihre (jungen) Leser auf eine rasant abenteuerliche Reise in ein London längst vergangener Tage.

Die zumeist kindlichen Charaktere werden als mutig, gewieft und nicht zuletzt loyal gezeichnet  allen voran Alyss als unerschrockenes Mädchen mit Entschlossenheit im Herzen. Renée Holler stattet ihre lebhaften Figuren mit einer Reihe origineller bis teils exemplarischer Charakterzüge und Eigenschaften aus, die für den Fortgang der Geschichte von Bedeutung sind.

Eine aufgeweckte Kinderschar, die als Taschendiebe durch die Straßen zieht, und herzensgute Akteure einer Schaustellergruppe stellen sich an Alyss' Seite gegen die kriminellen Machenschaften Londoner Gauner. Damit kreiert Renée Holler ein Spannungsverhältnis, das dem dynamischen, abenteuerlustigen Grundtenor des Buches sehr zugute kommt. Das Gesamtpaket aus historischem Kontext, fikitvem Handlungsbogen und quirliger Sympathie für die Protagonisten ist, wie ich finde, ein kleines Schmuckstück in jedem Kinderbuchregal. Als besonders hübsche Applikation dienen hierbei die feinen Illustrationen aus der Hand Bernd Lehmanns.

Überhaupt ist der Mehrwert, den die Autorin mit ihrem Werk schafft, äußerst liebenswert. Sie trägt ein Stück Historie ins Hier und Jetzt und erzählt dabei eine Geschichte, welche Kinder zum aufmerksamen Lesen und Miterleben "anstiftet". Beschwingt und dennoch mit einem Fokus auf der tiefen Bedeutung von Freundschaft gerichtet formuliert Renée Holler ihre Kapitel aus.

Insgesamt handelt es sich um ein Kinderbuch, das sowohl komplex als auch verspielt wie das Bild eines Kaleidoskops daherkommt. Historische Kulisse wird mit Leben gefüllt ein Gesamtbild, das durch Kinderaugen betrachtet, viel Vergnügen bereitet.

FZIT: Lebhaft. Bildlich. Findig.


Donnerstag, 4. Juni 2015

[Neu im Regal] Roadtrip in die Vergangenheit?

Was lange währt, wird gut. Denn endlich haben es zwei Bücher in meine heimische Sammlung geschafft, für die ich mich schon seit Längerem über die Ferne hinweg begeistern konnte.

Zum einen, weil ich a) die Autorin sehr mag und b) dem Roadmovie-Kontext ihrer Geschichte natürlich nicht widerstehen konnte: Stolperherz von Britta Sabbag. Keine wirkliche Überraschung, oder? Sozusagen Pflichtlektüre. Wobei die "Pflicht" eher einer Kür gleichen wird, nehme ich stark an.

Zum anderen Renée Hollers Das Geheimnis des goldenen Salamanders, das inzwischen als Die Diebe von London in neuem Gewand erschienen ist. Ein Kinderbuch, das mir als stöbernder Bücherwurm bereits vor dem eigentlichen Lesen ans Herz gewachsen ist. Vorzügliche Voraussetzung für (m)eine Reise ins England des 17. Jahrhunderts, was meint ihr?


Montag, 3. Februar 2014

[Rezension] Adorkable (Sarra Manning)

Sarra Manning: Adorkable 

Dass in jedem etwas Besonderes steckt, unterstreicht dieses Stück Literatur durchgehend. Dass Liebenswertes etwas merkwürdig und die eine oder andere Merkwürdigkeit liebenswert sein kann, wird durch Adorkable ersichtlich. Sehr sympathisch. Sehr jugendlich. Und vor allem greifbar für eine Generation, deren Lebenslauf durchaus der Stempel Digital Native ziert.


~ Rezension ~

Über die Erfüllung des Andersseins

Sie, Jeane, ist eine Außenseiterin. Und sie ist stolz darauf. Denn mit ihrer Andersartigkeit hat sich der Teenager nicht nur ein persönliches Image aufgebaut, sondern ist Botschafterin einer zufriedenen Lebenseinstellung: „Ich dorke, also bin ich.“ Jeane hat früh gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen. Doch aus dieser augenscheinlichen Not heraus hat sie im Nu eine Tugend gemacht, mit der sie nicht nur eine halbe Million Twitter-Follower überzeugt. Doch als es ausgerechnet mit dem immerwährenden Strahlemann Michael, dem Held der Schule, aus Versehen zu einem Kuss kommt, wird Jeane in einen Strudel gerissen, der ihre Welt auf den Kopf stellt. Wie konnte das nur passieren?

Sarra Manning kreierte mit Adorkable ein Jugendbuch, das nicht nur die gegenwärtigen Trends des virtuellen Lebens aufgreift, sondern mit Ecken und Kanten versehene Einblicke in das Erwachsenwerden gibt.

Die beiden Protagonisten könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein: Sie – eine selbstbewusste, zynische Blogging-Queen mit kaum einem Funken Sozialkompetenz. Er – ein gut gelaunter Sunnyboy, der nirgends aneckt, weil er beliebter nicht sein könnte.
Fliegende Fetzen und Brenzligkeiten sind vorprogrammiert und wurden von der Autorin mit scharfem Zungenschlag, Momenten der unerwarteten Nahbarkeit und einem Hauch klassischer Dramatik ausgestattet.

Die Frage nach dem „Wer kann und will wie über den eigenen Schatten springen?“ stellt im Verlaufe der Geschichte einen zentralen Aspekt dar. Missverständnisse und Eingeständnisse reihen sich dabei wie die Perlen einer Kette aneinander und charakterisieren den Unterhaltungswert des Buches. Schlagfertigkeit, Zuneigung und Widerwillen werden sozusagen von Kontrahenten zu Verbündeten.

Entsprechend der Hauptzielgruppe der Geschichte bleibt Sarra Manning durchweg einer erfrischenden Erzählweise treu. Hierbei funkeln besonders die von Jeane gewetzten Messer in Form von stringenter Eigenwilligkeit und bissiger Liebenswürdigkeit.
Obgleich Perspektivenwechsel und polarisierende Direktheit die Handlung von Beginn an vorantreiben, verleitete mich besonders die zweite Hälfte des Buches zu schwungvollem Lesen. Mit dem nahenden Ende wurden dann auch echte Akzente gesetzt, so mein Empfinden.

Im Draufblick ein Buch, dessen Charme im Duellieren zweier Charaktere, für die weder ein Miteinander noch ein Ohneeinander möglich scheint, liegt. Hinzu kommt die Botschaft, dass sich die Facetten der eigenen Persönlichkeit nicht diktieren lassen und dass ebendies genau richtig ist.

F★ZIT: Bissig. Willensstark. Unverfälscht.