"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Dienstag, 19. Juli 2016

[Rezension] Message in a Bottle (Nicholas Sparks)

Nicholas Sparks: Message in a Bottle  Weit wie das Meer 

Es dürfte in der Zwischenzeit ein offenes Geheimnis sein, dass es mir Herzschmerz-Tragik-Werdegänge zwischen den Zeilen zumeist sehr antun. Die Werke welches Autors wären da nun folglich prädestinierter als die von Nicholas Sparks?! Und, auch wenn da Message in a Bottle nun bereits schon allmählich zu einem "betagten" Klassiker herangereift ist, die Wirkung der Geschichte ist einfach zeitlos ergreifend. 


~ Rezension ~

Ein Anker, der immer für dich da ist.

Ein Strandspaziergang soll für Theresa alles verändern! Denn sie findet eine Flaschenpost, deren Inhalt berührender und aufrüttelnder nicht sein könnte: ein tieftrauriger und dennoch so wundervoller Liebesbrief von Garrett an seine Catherine. Was steckt hinter dieser Nachricht? Das möchte die Kolumnistin, aber vor allem die Frau Theresa erfahren. Denn da liegt etwas in den Worten, das außergewöhnlich ist. Für die alleinerziehende Mutter aus Boston beginnt eine Suche, die ihr Augen und Herz öffnet und ihr das Leben von einer bis dato unbekannten Seite zeigt...

Nicholas Sparks gilt nicht ohne Grund als einer der großartigsten Liebesromanautoren der Gegenwart. In Message in a Bottle verkorkt er sozusagen überlebensgroße Gefühle und eine tragische Schicksalshaftigkeit und macht diese den Lesern zugänglich.

Mit Theresa und Garrett treffen zwei Charaktere aufeinander, die sich (beinahe) bilderbuchhaft ergänzen. Dennoch trennen sie Welten. Denn so offensichtlich und wunderbar einfühlsam ihre Verbindung auch ist, gegen die innere Zerrissenheit Garretts scheinen beide machtlos.

Was diesem Roman, trotz all seiner traumhaften Facetten – von den positiven Banden zwischen den verschiedenen Figuren, deren Ensemble verhältnismäßig überschaubar und nichtsdestotrotz maßgeblich ist, bis zur malerischen Kulisse –, eine absolut lebensnahe Ebene verleiht, ist das emotionale Minenfeld der unverarbeiteten Trauer. Nicholas Sparks gelingt es mit dem ihm zugeschriebenen Fingerspitzengefühl, dem intensiven Herzklopfen der Handlung einen nicht minder energischen Gegenpol entgegenzusetzen. Wider jeder Vernuft treffen wir Menschen Entscheidungen, deren Tragweite nicht abzuschätzen ist. Manchmal wendet sich das Blatt dadurch zum Glücklichen, manchmal zum Endgültigen.

Was mich persönlich an diesem Buch, über die inhaltliche Verarbeitung hinweg, sehr beeindruckt, ist die unheimliche Sogwirkung der einzelnen Passagen. Nicholas Sparks vereint in seinem Schreibstil eine behände Leichtfüßigkeit mit konsequenter Tiefgündigkeit. Demenstsprechend tut sich beim Lesen ein vollkommen selbstverständliches und ungezwungenes Ich-muss-unbedingt-weiterlesen-Gefühl auf. Eine Seite noch… Okay, nur noch bis zum Ende des Kapitels...

Insgesamt ein Liebesroman, dessen Wellen sich mit viel Herz und Esprit, aber mindestens mit genauso großer Traurigkeit, Nachdenklichkeit und Unberechenbarkeit zwischen den einzelnen Seiten aufbäumen.

FZIT: Aufwühlend. Fragil. Angekommen.