Sylvia Plath: Die Glasglocke
Es handelt sich hierbei um einen Roman, der mittels der schicksalsträchtigen Begebenheiten "hinter den Kulissen" an zusätzlicher Ausdruckskraft gewinnt.
Auf den Punkt gebracht filtert die Autorin das heraus, was in einer makellos anmutenden Kulisse oftmals verloren geht: Selbstzweifel, Resignation, Verzweiflung. Sie lässt das zu, was zu Genüge gedeckelt wird und greift damit gewissermaßen Tabus auf, die es anzusprechen gilt.
~ Rezension ~
Wann dürfen wir frei sein und wann wir selbst?
Es könnte die Chance ihres Lebens sein. Viele ihrer Altersgenossinnen träumen davon, den Gewinn einer Hospitanz bei einem renommierten New Yorker Modemagazin ihr Eigen nennen zu können. Doch für die zielstrebige Esther entwickelt sich das turbulente und vom flachsigen Vergnügen bestimmte Leben in der Metropole schnell zu einem Strudel, dem sie sich am liebsten entziehen würde. Denn trotz der suggerierten Freiheit legt sich bald ein dunkler Schleier über die erhoffte und vor Selbstbestimmung sprühende Perspektive der jungen Esther. Um dem Vakuum, das ihr die Luft zu rauben scheint, zu entkommen, sieht sie bald nur noch einen Ausweg.
Mit ihrem tragenden Roman, der sehr stark in autobiographische Züge getaucht ist, schürt Sylvia Plath seit gut 50 Jahren das Interesse der Leser.
Die Glasglocke ist ein Werk, dessen emotionalen Gegensätze unmittelbar polarisieren. Einerseits werden Ambitionen, Verlockung und Selbstfindung großgeschrieben, anderseits malt die Autorin das traurige Bild einer Protagonistin, deren depressive Ausweglosigkeit schmerzt. Wie sehr sich Sylvia Plath ihrer Hauptfigur verbunden gefühlt haben muss, kristallisiert sich für den Leser besonders deutlich heraus, da das Schicksal der Autorin wie ein Schatten über der Geschichte schwebt: Nur einen Monat nach dem Erscheinen ihres Buches nahm sich die Autorin das Leben.
Für mich liegt die Stärke dieses Werkes in der authentischen Gegensätzlichkeit der Gefühle. Das innere Ringen der Hauptfigur wird inmitten einer schillernden Welt offenbart, die doch als Spielwiese Ausgelassenheit und Sorglosigkeit offerieren müsste. Dass der Schein oftmals mehr als trügen kann, ist die markante Botschaft des Romans. Gegen das Gefühl von erstickender Einsamkeit kommt auch der experimentellste Cocktail großer Verheißungen nicht an.
Der Schreibstil der Autorin ist nicht außergewöhnlich auftrumpfend, was der pointierten Hauptaussage allerdings keinerlei Nachdruck nimmt. Im Gegenteil, die Melancholie, die in Lethargie mündet, schwimmt zwischen den Zeilen stets mit, sodass die Grundstimmung des Gesamtwerks ideal zur heraufbeschworenen Dramatik passt.
Insgesamt ein Roman, dessen Intensität bereits ein halbes Jahrhundert überdauert hat, und dabei Generationen miteinander verbindet. Denn das Streben nach Individualität und Orginalität, nach Wertschätzung und Selbstverwirklichung ist ein zeitloses Unterfangen.
F★ZIT: Überdauernd. Tragisch. Verstehend.
Wann dürfen wir frei sein und wann wir selbst?
Es könnte die Chance ihres Lebens sein. Viele ihrer Altersgenossinnen träumen davon, den Gewinn einer Hospitanz bei einem renommierten New Yorker Modemagazin ihr Eigen nennen zu können. Doch für die zielstrebige Esther entwickelt sich das turbulente und vom flachsigen Vergnügen bestimmte Leben in der Metropole schnell zu einem Strudel, dem sie sich am liebsten entziehen würde. Denn trotz der suggerierten Freiheit legt sich bald ein dunkler Schleier über die erhoffte und vor Selbstbestimmung sprühende Perspektive der jungen Esther. Um dem Vakuum, das ihr die Luft zu rauben scheint, zu entkommen, sieht sie bald nur noch einen Ausweg.
Mit ihrem tragenden Roman, der sehr stark in autobiographische Züge getaucht ist, schürt Sylvia Plath seit gut 50 Jahren das Interesse der Leser.
Die Glasglocke ist ein Werk, dessen emotionalen Gegensätze unmittelbar polarisieren. Einerseits werden Ambitionen, Verlockung und Selbstfindung großgeschrieben, anderseits malt die Autorin das traurige Bild einer Protagonistin, deren depressive Ausweglosigkeit schmerzt. Wie sehr sich Sylvia Plath ihrer Hauptfigur verbunden gefühlt haben muss, kristallisiert sich für den Leser besonders deutlich heraus, da das Schicksal der Autorin wie ein Schatten über der Geschichte schwebt: Nur einen Monat nach dem Erscheinen ihres Buches nahm sich die Autorin das Leben.
Für mich liegt die Stärke dieses Werkes in der authentischen Gegensätzlichkeit der Gefühle. Das innere Ringen der Hauptfigur wird inmitten einer schillernden Welt offenbart, die doch als Spielwiese Ausgelassenheit und Sorglosigkeit offerieren müsste. Dass der Schein oftmals mehr als trügen kann, ist die markante Botschaft des Romans. Gegen das Gefühl von erstickender Einsamkeit kommt auch der experimentellste Cocktail großer Verheißungen nicht an.
Der Schreibstil der Autorin ist nicht außergewöhnlich auftrumpfend, was der pointierten Hauptaussage allerdings keinerlei Nachdruck nimmt. Im Gegenteil, die Melancholie, die in Lethargie mündet, schwimmt zwischen den Zeilen stets mit, sodass die Grundstimmung des Gesamtwerks ideal zur heraufbeschworenen Dramatik passt.
Insgesamt ein Roman, dessen Intensität bereits ein halbes Jahrhundert überdauert hat, und dabei Generationen miteinander verbindet. Denn das Streben nach Individualität und Orginalität, nach Wertschätzung und Selbstverwirklichung ist ein zeitloses Unterfangen.
F★ZIT: Überdauernd. Tragisch. Verstehend.