Rolf Kühne: Geh nach Hause, Küttl
Nach seinem lyrischen Debüt widmet sich Rolf Kühne als nächstes der Belletristik und porträtiert auf knapp 60 Seiten einen Charakter, der sowohl Befremdlichkeit als auch Vertrautheit miteinander vereint. Ob der Autor wohl auch im neuen Genre seine Akzente setzen kann? Oder ob das Fazit eher einem "Geh nach Hause, Kühne" gleichen wird?
Ein Dankeschön an Rolf Kühne für das mir freundlicherweise zugeschickte Rezensionsexemplar!
Cover: Persimplex Verlag
Ein Dankeschön an Rolf Kühne für das mir freundlicherweise zugeschickte Rezensionsexemplar!
Cover: Persimplex Verlag
~ Rezension ~
Das Los des Lebens
Herr Küttl hat es (seiner Meinung nach) nicht leicht, denn irgendwie scheint seine Frau zuhause die Hosen anzuhaben. Zudem ist ihm seine junge Freundin ebenso abhandengekommen wie das Wohlwollen seiner "lieben" Mitmenschen. Aber Herr Küttl wäre nicht Herr Küttl, wenn er nicht mit reiflich durchdachtem Engagement, so sein Ansinnen, an den Schrauben des Schicksals drehen würde.
In Geh nach Hause, Küttl gewährt Rolf Kühne in kurzweiligen Episoden Einblicke in das an Aufmerksamkeit mangelnde Leben des Herrn Küttl. Et voilà! Damit schenkt der Autor seinem Protagonisten das so sehnlich vermisste Interesse.
Eines fällt beim Lesen schnell auf: Herr Küttl ist ein Zeitgenosse, der mit Eigentümlichkeit gesegnet worden ist. Sein Charakter vereint etwas angenehm Durchschnittliches auf der einen Seite mit dem Hang zum skurrilen Aktionismus auf der anderen Seite. Sein konsequentes Hauptanliegen dabei ist es, so mein Eindruck, sich in seiner Männlichkeit bestätigt zu fühlen. Ein Verlangen, mit dem sich vermutlich wohl vor allem die männlichen Leser anfreunden können. Die feminine Sicht der Dinge schlägt der Hauptfigur derweil auf weniger euphorische Weise ins Gesicht (und in die Magengrube). Aber hey, einen Küttl haut so leicht nichts um! Oder?
Stilistisch überzeugt Rolf Kühne mit einer unumwundenen, aber dennoch ausdrucksvollen Erzählweise. Herr Küttl wird mit der Rolle des Ich-Erzählers bedacht und glänzt insbesondere damit, scheinbar harmlosen Alltagssituationen eine bizarre Wendung zu geben. Für uns als außenstehenden Leser mit Sicherheit unterhaltsam. Für den verkannten Küttel vermutlich weniger.
Ein Buch, in dem das Antiheldenhafte an Bedeutung gewinnt. Letztlich sind wir alle, so klischeehaft es klingen mag, Schmied unseres eigenen Glücks. Ob wir das Eisen im Feuer nun schmieden wie ein Herr Küttl oder nicht, das bleibt schlussendlich jedem selbst überlassen...
Herr Küttl hat es (seiner Meinung nach) nicht leicht, denn irgendwie scheint seine Frau zuhause die Hosen anzuhaben. Zudem ist ihm seine junge Freundin ebenso abhandengekommen wie das Wohlwollen seiner "lieben" Mitmenschen. Aber Herr Küttl wäre nicht Herr Küttl, wenn er nicht mit reiflich durchdachtem Engagement, so sein Ansinnen, an den Schrauben des Schicksals drehen würde.
In Geh nach Hause, Küttl gewährt Rolf Kühne in kurzweiligen Episoden Einblicke in das an Aufmerksamkeit mangelnde Leben des Herrn Küttl. Et voilà! Damit schenkt der Autor seinem Protagonisten das so sehnlich vermisste Interesse.
Eines fällt beim Lesen schnell auf: Herr Küttl ist ein Zeitgenosse, der mit Eigentümlichkeit gesegnet worden ist. Sein Charakter vereint etwas angenehm Durchschnittliches auf der einen Seite mit dem Hang zum skurrilen Aktionismus auf der anderen Seite. Sein konsequentes Hauptanliegen dabei ist es, so mein Eindruck, sich in seiner Männlichkeit bestätigt zu fühlen. Ein Verlangen, mit dem sich vermutlich wohl vor allem die männlichen Leser anfreunden können. Die feminine Sicht der Dinge schlägt der Hauptfigur derweil auf weniger euphorische Weise ins Gesicht (und in die Magengrube). Aber hey, einen Küttl haut so leicht nichts um! Oder?
Stilistisch überzeugt Rolf Kühne mit einer unumwundenen, aber dennoch ausdrucksvollen Erzählweise. Herr Küttl wird mit der Rolle des Ich-Erzählers bedacht und glänzt insbesondere damit, scheinbar harmlosen Alltagssituationen eine bizarre Wendung zu geben. Für uns als außenstehenden Leser mit Sicherheit unterhaltsam. Für den verkannten Küttel vermutlich weniger.
Ein Buch, in dem das Antiheldenhafte an Bedeutung gewinnt. Letztlich sind wir alle, so klischeehaft es klingen mag, Schmied unseres eigenen Glücks. Ob wir das Eisen im Feuer nun schmieden wie ein Herr Küttl oder nicht, das bleibt schlussendlich jedem selbst überlassen...
F★ZIT: Kauzig. Reflektierend. Figurativ.